DDR lebt(e) bei arte weiter

Bis vor Kurzem konnten Journalisten noch die DDR als Redaktionssitz eintragen. Nach Hinweis von Quotenmeter.de wurde dies korrigiert.

Peinlicher Fehler bei arte: Im Presseportal des deutsch-französischen Senders konnten Journalisten bei deren Akkreditierung bis vor kurzen noch die „Deutsche Dem. Republik“ - also DDR - als Redaktionssitz auswählen. Erst eine Auswahlzeile tiefer ist auch „Deutschland“ als Land zu finden (siehe auch Foto). Nachdem das Medienmagazin Quotenmeter.de bei arte in Straßburg nachfragte, korrigierten die Franzosen den Patzer in der Programmierung mittlerweile.

Claude-Anne Savin ist Leiterin Presse und PR bei arte sowie verantwortlich für das dazugehörige Presseportal. Gegenüber Quotenmeter.de äußert sie sich zu diesem Versehen: „Sie wundern sich zu Recht, dass Journalisten zur Anmeldung in unserem Pressebereich als Land auch die "Deutsche Dem. Republik" auswählen können. Die Länderliste war in der Tat bis jetzt dieselbe, die wir in unserer Programmdatenbank zur Bezeichnung der Herkunft der Programme benutzten. Wir haben diesen Fehler nun bereinigt und sind Ihnen für den Hinweis dankbar.“ Der zweifelhafte Ländereintrag ist daraufhin tatsächlich entfernt worden.

Bei der einen Aktualisierung der arte-Länderliste blieb es dabei aber nicht: Auch weitere inaktuelle Einträge fielen der „jüngeren Geschichte“ zum Opfer und wurden inzwischen geändert: Neben dem Datenbankeintrag der DDR wurden somit beispielsweise auch die französischen Überseegebiete der „DOM-TOM“ – also Département d’outre-me - Territoire d’outre-mer – als eigenständiger Eintrag entfernt. Auch die CSSR gibt es so nun nicht mehr, da diese Gebiete heute zu Tschechien und der Slowakei gehören. Eine Journalistenanmeldung aus diesen Herkunftsländern wäre daher eher überraschend. Wie viele Journalistenkontakte damit ebenfalls mit aktualisiert werden mussten, ist nicht bekannt.
25.04.2012 09:45 Uhr  •  Benjamin Horbelt Kurz-URL: qmde.de/56317