Thomas Kleist ist neuer SR-Intendant

Die Entscheidung für den ehemaligen Verwaltungsratsvorsitzenden des Saarländischen Rundfunks fiel erst im siebten Wahlgang.

Im siebten Wahlgang war es soweit: Thomas Kleist ist neuer Intendant des Saarländischen Rundfunks. Der Rundfunkrat des SR wählte ihn zum Nachfolger des verstorbenen, langjährigen SR-Intendanten und ehemaligen ARD-Vorsitzenden Fritz Raff. Dass die Entscheidung zugunsten Kleists fiel, ist dahingehend überraschend, da dem zweite Anwärter Dr. Christoph Hauser, der bisher Programmdirektor beim Kulturkanal arte war, die besten Chancen eingeräumt worden waren. Die Wahl des neuen SR-Intendanten war auf den Freitagmorgen verschoben worden, nachdem beide Kandidaten auf den Posten im Rundfunkrat keine Zweidrittel-Mehrheit erreichen konnten (wir berichteten). Nach drei weiteren erfolglosen Versuchen via Zweidrittelmehrheit eine Entscheidung herbeizuführen, reichte dann im siebten Wahlgang die einfache Mehrheit von Kleist aus.

„Mit Thomas Kleist hat der Saarländische Rundfunk einen intimen Kenner der europäischen Medienwelt und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gewählt. Innerhalb der ARD und darüber hinaus ist er seit Jahren bestens vernetzt. Zudem kennt er als Saarländer Land und Leute und ist auch mit den Problemen und Chancen des Senders bestens vertraut. Mit ihm an der Spitze hat der SR gute Chancen, die großen Herausforderungen der kommenden Jahre erfolgreich zu meistern und die Eigenständigkeit des Senders weiter zu sichern“, sagte der Rundfunkratsvorsitzende Volker Giersch zur Wahl.

Der neue SR-Intendant Thomas Kleist freute sich über die Wahl: „Die Nachfolge meines Freundes Fritz Raff antreten zu dürfen, ist Ehre und Verpflichtung zugleich. Entsprechend wird sich mein Tun im Spannungsfeld von Kontinuität und Erneuerung bewegen.“ Kleist setzte sich bereits klare Ziele: „Vor allem gilt es, den Saarländischen Rundfunk auch für die nächsten Jahrzehnte als eigene Landesrundfunkanstalt auf Augenhöhe mit den großen Landesrundfunkanstalten zu behaupten. Programmlich und organisatorisch gilt es, den SR noch stärker auf die trimediale Welt einzustellen“, schilderte Kleist seinen Kurs.
15.04.2011 15:54 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/49061