Heidenreich will zurück zum ZDF: 'Ich kann das besser'

Wie die Literaturkritikerin in einem „Bunte“-Interview bekundete, würde sie gerne wieder eine Sendung beim ZDF machen. Derzeit ist das für den Sender aber kein Thema.

Literaturkritikerin Elke Heidenreich möchte wieder für das ZDF arbeiten. Jahrelang war sie mit dem Format «Lesen» bei dem öffentlich-rechtlichen Kanal erfolgreich. Nach einem Streit mit dem ZDF war die Sendung jedoch aus dem Programm gestrichen und die Zusammenarbeit mit Heidenreich beendet worden. Nun würde sie nach eigenem Bekunden gerne wieder eine neue Literatursendung für den Mainzer Sender machen, wie sie in einem Interview mit der Illustrierten „Bunte“ zu verstehen gab.

Das Nachfolgeformat «Die Vorleser» mit den beiden Moderatoren Amelie Fried und Ijoma Mangold wird das ZDF ebenfalls nicht mehr fortsetzen, wie Ende letzten Jahres bekannt wurde. Die am 3. Dezember 2010 gezeigte Ausgabe war die letzte des 30-minütigen Formats (wir berichteten). Die Frage, ob sie Genugtuung darüber empfinde, beantwortete Heidenreich in dem „Bunte“-Interview mit inhaltlicher Kritik an der Literatursendung: „Die Quotenschielerei beim öffentlich-rechtlichen TV finde ich falsch. Aber «Die Vorleser» sind zu Recht abgesetzt worden“, sagte sie der Boulevard-Zeitschrift. Die Zuschauer würden verwirrt, wenn sich zwei Moderatoren über Literatur unterhielten.

Heidenreich gab sich betont selbstbewusst: „Da muss einer sein, der dezidiert Tipps gibt. Ich bin davon überzeugt, dass ich das besser kann, und finde, mehr als drei Jahre nach meinem Rauswurf könnte man mich ruhig mal wieder fragen“, brachte sich die Literaturkritikerin für eine ZDF-Sendung selbst ins Gespräch. Doch beim ZDF ist das momentan kein Thema, wie eine Sprecherin des öffentlich-rechtlichen Kanals bekundete.

Nach dem Eklat beim Deutschen Fernsehpreis 2008, bei dem Marcel Reich-Ranicki seinen Preis ablehnte, hatte sie sich auf die Seite ihres Kollegen gestellt und das ZDF in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung kritisiert. Sie schäme sich dafür, in so einem Sender überhaupt zu arbeiten, schrieb sie damals noch über den Mainzer Sender. „Von mir aus schmeißt mich jetzt raus, ich bin des Kampfes müde“, fügte sie noch an. Das ZDF ließ sich nicht lange bitten, beendete die Zusammenarbeit und setzte «Lesen» ab.
03.02.2011 14:27 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/47514