Primetime-Check: Montag, 20. Dezember 2010

Konnte das Erste mit der Programmierung des Weihnachtsklassikers «Der kleine Lord» punkten? Wie schnitt ProSieben mit dem Thriller «Die purpurnen Flüsse» ab, der die Mysteryserien ersetzte? Und wie schlugen sich die anderen privaten Sender?

Den Tagessieg in der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen und die Marktführerschaft bei allen Zuschauern ab drei Jahren ging am Montagabend erneut an RTL - dennoch mussten die Kölner mit Quotenabstrichen leben. So unterhielt «Wer wird Millionär?» zur besten Sendezeit zwar durchschnittlich 7,25 Millionen Zuschauer und 21,1 Prozent aller fernsehenden Deutschen, bei den Werberelevanten schnitt die Quizshow mit 17,8 Prozent Marktanteil allerdings nur mittelmäßig ab. Dank des Finales von «Bauer sucht Frau» verbesserte sich die Quote im Anschluss auf durchschnittlich 8,22 Millionen Zuschauer und 24,2 Prozent Gesamtmarktanteil; in der jungen Bevölkerung reichte das für sehr gute 24,9 Prozent Marktanteil. Hinter RTL setzte sich ProSieben, das in der Woche vor den Festttagen statt des Mysterymontags einen Spielfilm ins Programm nahm und damit deutlich besser abschnitt als mit den obligatorischen Serien: Der Thriller «Die purpurnen Flüsse» interessierte im Schnitt 2,52 Millionen Zuschauer und kam beim jungen Publikum auf gute 12,7 Prozent Marktanteil.

Auch das Erste punktete am Montagabend seit langem wieder einmal - ebenfalls mit einem Spielfilm: Der Weihnachtsklassiker «Der kleine Lord» begeisterte im Schnitt 5,18 Millionen Bundesbürger und generierte damit tolle 12,4 Prozent Zielgruppenmarktanteil. Zuvor hatte ein «ARD-Brennpunkt» bereits 5,25 Millionen Zuschauer und 12,2 Prozent der Werberelevanten über die Ausmaße des Winterchaos‘ in Europa informiert. Auf die ungewohnt starke öffentlich-rechtliche Konkurrenz reagierte das ZDF mit leichten Quoteneinbrüchen. Der Krimi «Wilsberg» hatte im Schnitt zwar 5,04 Millionen Zuschauer, schnitt mit 7,5 Prozent Marktanteil in der jungen Bevölkerung allerdings deutlich schlechter ab als die ZDF-Filme in den Vorwochen. Auch Sat.1 litt unter den guten Quoten des Schwesternsenders ProSieben und des Ersten. Der Spielfilm «Sissi» lockte durchschnittlich 2,48 Millionen Zuschauer zum Sender, erreichte allerdings nur mäßige 9,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen.

Die Krimiserien auf VOX scheinen da deutlich stabiler: «CSI: NY» unterhielt im Schnitt 2,81 Millionen Zuschauer und gute zwölf Prozent der Jungen; «Criminal Intent» bewegte sich mit durchschnittlich 2,18 Millionen Zuschauern und 8,8 Prozent Zielgruppenmarktanteil immerhin noch im ordentlichen Quotenbereich. Im Gegenzug schaffte es allerdings kabel eins, das Quotentief der Vorwoche zu überwinden und unterhielt mit «Jagd auf Roter Oktober» durchschnittlich 1,33 Millionen Zuschauer sowie gute 6,8 Prozent der werberelevanten Bevölkerung. RTL II nagt derweil weiter am Hungertuch, denn die obligatorische Programmierung von zwei Folgen der Doku-Soap «Extrem schön - Endlich ein neues Leben» ist schon seit Wochen kaum mehr erfolgreich. Am Montagabend verschlechterten sich die Einschaltquoten auf durchschnittlich 0,93 Millionen bzw. 0,81 Millionen Zuschauer; der Marktanteil beim wichtigen Publikum blieb mit 4,9 bzw. vier Prozent ebenfalls konstant schlecht.
21.12.2010 09:45 Uhr  •  Jakob Bokelmann Kurz-URL: qmde.de/46582