Quotencheck: «The Good Wife»

Seit Ende März hat ProSieben die US-Serie «The Good Wife» am späten Mittwochabend ausgestrahlt. Die Quoten lagen allerdings durchgehend unter dem Senderschnitt.

Der Serien-Mittwoch kann bei ProSieben in der Regel gute Quoten vorweisen. Insbesondere «Grey’s Anatomy» punktet bei den Zuschauern und kommt nicht selten auf Marktanteile um die 15 Prozent in der Zielgruppe. Im Anschluss hat sich auch «Private Practice» als solider Quotenbringer bewährt. Mit «The Good Wife» wollte ProSieben den Erfolg am Mittwochabend ausklingen lassen, hier machte das Publikum dem Sender allerdings einen Strich durch die Rechnung. Die Serie lag nicht ein einziges Mal über dem Senderschnitt.

Die erste Folge war am 31. März um 22.15 Uhr zu sehen und trug den Titel „Die Frau des Staatsanwalts“. Mit nur 1,27 Millionen Zuschauern und 5,3 Prozent fiel die Premiere allerdings dürftig aus, in der Zielgruppe reichten 1,07 Millionen Zuschauer ebenfalls nur für unterdurchschnittliche 10,7 Prozent. Und doch sollte dies der beste Wert bleiben, den «The Good Wife» im Laufe der ersten Staffel holte.

Schon eine Woche später kam „Die Stripperin“ auf nur mehr 1,02 Millionen Zuschauer ab drei Jahre, bei den 14- bis 49-Jährigen verringerte sich der Marktanteil auf fast schon katastrophale 7,2 Prozent. Zur nächsten Folge sah es dann wieder etwas besser aus, ehe am 21. April wieder nur schwache 7,0 Prozent eingefahren wurden. Mit 0,88 Millionen Gesamtzuschauern fiel die Serie damit auch erstmals unter die Eine-Million-Marke.

Nach dem Tief erholte sich die Serie dann kurzzeitig wieder etwas. „Das Zugunglück“ verfolgten Ende April immerhin wieder 1,20 Millionen Zuschauer, beim jungen Publikum schalteten 0,99 Millionen ein und bescherten ProSieben damit 10,5 Prozent. In der Woche danach kamen noch 10,2 Prozent zustande, insgesamt waren 1,12 Millionen Zuschauer dabei.

Am 12. Mai ging es dann nochmals auf 0,97 Millionen Zuschauer hinab, danach blieb die Reichweite mit cirka 1,10 Millionen Zuschauern eine Weile konstant. In der Zielgruppe pendelten die Werte zwischen 8,5 und 9,6 Prozent. Am 9. Juni zeigte ProSieben dann das Halbfinale zu «Germany’s Next Topmodel», in den Wochen danach programmierte der Sender Spielfilme am Mittwochabend – wohl aufgrund der Fußball-WM.

Erst am 14. Juli ging es mit neuen Folgen von «The Good Wife» weiter, an diesem Tag versendete ProSieben einmalig sogar zwei Folgen. Die erste wollten um 22.15 Uhr allerdings nur 0,80 Millionen Zuschauer sehen, bei den Jüngeren wurden dürftige 7,8 Prozent gemessen. Um 23.15 Uhr waren dann noch 0,57 Millionen Zuschauer dabei, was beim Gesamtpublikum 4,9 Prozent entsprach. In der Zielgruppe reichte es für 8,5 Prozent. Zu bemerken sei hier, dass zu so später Stunde auch eine deutlich geringere Reichweite für einen guten Marktanteil ausreicht. Dass dieser erneut nur einstellig blieb, unterstreicht nochmals das Scheitern der Serie beim deutschen Publikum.

Zwei Wochen danach trat wieder etwas Besserung ein, „Unter Beobachtung“ wollten immerhin 1,13 Millionen Zuschauer sehen. Auch in der Zielgruppe kletterte der Marktanteil wieder auf 10,5 Prozent. Im gesamten Monat August wurden dann Werte zwischen acht und neun Prozent in der Zielgruppe erreicht, beim Gesamtpublikum waren zwischen 0,85 und 1,00 Millionen Zuschauer dabei.

„Die Bombe“ sorgte am 1. September dann für 9,7 Prozent bei den Jüngeren, bei den Zuschauern ab drei Jahren schalteten 1,05 Millionen ein. Eine Woche später ging es auf desaströse 7,5 Prozent hinab, die Gesamtreichweite fiel auf etwas unter eine Million Zuschauer, wo bis zur vorletzten Folge auch blieb. Das Finale lockte dann noch mal 1,10 Millionen Zuschauer vor die Geräte, in der Zielgruppe reichte es für runde zehn Prozent.

Die Gesamtbilanz sieht damit allerdings ernüchternd aus: Nur zwölf der 22 Folgen erreichten mehr als eine Million Zuschauer, keine einzige Folge lag über dem Senderschnitt. Nur sechs Folgen kamen überhaupt auf zweistellige Werte in der Zielgruppe. Die durchschnittliche Gesamtreichweite lag bei 0,99 Millionen Zuschauern, der daraus resultierende Durchschnitts-Marktanteil bei 4,7 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen schalteten im Mittel 0,81 Millionen Zuschauer ein, der Marktanteil lag mit 8,9 Prozent rund drei Prozentpunkte unter dem ProSieben-Schnitt.

Angesichts solcher Quoten scheint eine Fortsetzung auf dem bisherigen Sendeplatz unwahrscheinlich. Ohnehin wird es eine Weile dauern, bis es die zweite Staffel nach Deutschland schafft. In den USA war diese erst am 28. September gestartet, mit einer Ausstrahlung ist hierzulande daher erst frühestens im Frühjahr 2011 zu rechnen.
08.10.2010 14:00 Uhr  •  Andreas Markhauser Kurz-URL: qmde.de/45071