«Solitary» endet in einem Desaster

Um einen neuen Tiefstwert kam die letzte Folge der Spielshow zwar herum, dennoch waren die Werte der Finalsendung eine riesige Enttäuschung.

Einst warb ProSieben mit einer Gameshow, die neue Maßstäbe in Sache Härte setzen sollte. Ein großes mediales Interesse löste die Sendeanstalt damit aus, die Kritiker schauten gespannt auf die Umsetzung des eingekauften Formats «Solitary». Was man zu sehen bekam, war ein nerviges und zumeist auch recht harmloses Psychospielchen mit Menschen, die ihre Visage in wirklich jede Kamera halten. Nachdem man mit 1,60 Millionen Zuschauern einst begonnen hatte, fiel man sogar kurzzeitig unter die Millionenmarke. Und auch der Marktanteil in der wichtigen werberelevanten Zielgruppe fiel beinahe pausenlos: Zu Beginn sahen noch über 14 Prozent zu, am Ende waren es gerade einmal noch rund acht Prozent. Auch das Finale konnte diesen Trend nicht mehr umkehren und schnitt am Samstagabend sehr enttäuschend ab.

Gerade einmal 1,11 Millionen Zuschauer wollten sich noch einmal das Leben in den Teilnehmerkapseln ansehen, was zu einem sehr unbefriedigenden Marktanteil von 4,2 Prozent beim Gesamtpublikum führte. Nur ein einziges Mal lag man noch unterhalb dieses Marktanteils, nämlich in der vergangenen Woche. Besser sah es auch in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen nicht aus, denn dort führten 0,78 Millionen die Sendeanstalt zu furchtbaren 8,0 Prozent. Der Durchschnittswert ProSiebens liegt gut vier Prozentpunkte höher.

An der Schwäche des Vorprogramms leidete zum Ende hin auch das eigentlich quotenstarke Format «Elton vs. Simon - Die Show», welches zum Staffelabschluss ausnahmsweise sogar in einer Doppelfolge ausgestrahlt wurde. Die erste Folge sahen noch 1,43 Millionen Bundesbürger, der Marktanteil von 10,7 Prozent war den Umständen entsprechend in Ordnung. Mit der zweiten Episode sollte man jedoch gegen den Boxkampf von Wladimir Klitschko antreten, was erwartungsgemäß ziemlich in die Hose ging. Gerade einmal 0,82 Millionen Deutsche entschieden sich für die beiden Spaßvögel auf dem Münchener Privatsender, woraus katastrophale 4,0 Prozent bei allen und 6,9 Prozent bei den jüngeren Zuschauern resultierten.
12.09.2010 09:34 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/44499