Vier Städte kämpfen um den «ESC 2011»

Das Rennen um den Austragungsort für den kommenden «Eurovision Song Contest» in Deutschland ist eröffnet. Vier deutsche Metropolen haben sich beim NDR beworben.

Der Sieg von Lena Meyer-Landrut beim «Eurovision Song Contest» 2010 in Oslo sorgte für viel Wirbel. Erstmals seit 28 Jahren holte sie den Titel nach Deutschland. Entertainer Stefan Raab hatte es mal wieder allen gezeigt und zog schon während der Siegesnacht am 27. Mai 2010 in Erwägung, Lena den Titel verteidigen zu lassen. Diese Ankündigung wurde rasch offiziell gemacht. Seither herrschen aber Unstimmigkeiten darüber, in welcher deutschen Stadt der «Eurovision Song Contest» ausgetragen werden soll. Am Freitag haben sich mehrere Metropolen beim NDR beworben.

Pünktlich zum Stichtag gingen beim Norddeutschen Rundfunk Unterlagen von Berlin, Hamburg, Düsseldorf und letztendlich Lenas Heimatort Hannover ein. Köln wollte ebenfalls mitmischen, dort scheiterte es aber an der Location. Wie die "Bild"-Zeitung berichtete, standen alle denkbaren Hallen wie beispielsweise die Lanxess Arena oder die MMC-Studios bereits nicht mehr für den europäischen Gesangswettbewerb zur Verfügung.

ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber zu den Bewerbungen: "Alle Bewerberstädte sind hoch motiviert. Die eingereichten Unterlagen sind sehr detailliert und beeindruckend." Berlin würde das Groß-Ereignis an seinem ehemaligen Flughafen Tempelhof austragen - sicherlich einer der interessantesten Schauplätzen für das Event. Düsseldorf würde mit seiner Arena aufwarten, wo üblicherweise Fußballspiele von Fortuna Düsseldorf stattfinden. Hamburg setzt auf die eigene Messehalle. Ebenso bietet Lenas Heimatstadt Hannover ihr Messegelände an.

Die Entscheidung über den Austragungsort hängt von vielen Faktoren ab: Einserseits spielt die wirtschaftliche Situation eine große Rolle, andererseits müssen die Bedingungen für die Produktion der insgesamt drei, europaweit geplanten Shows stimmen. "Wo der «Eurovision Song Contest» im kommenden Jahr stattfindet, entscheidet der NDR gemeinsam mit der ARD und der European Broadcasting Union (EBU)", so Schreiber. Daraufhin werden die vorliegenden Unterlagen sorgfältig geprüft und ausgewertet.

Im Verlauf des Sommers soll die endgültige Entscheidung getroffen werden. Bis dahin zeigt sich Thomas Schreiber zuversichtlich in Bezug auf den Song Contest im nächsten Jahr: "Eins lässt sich schon nach der ersten Sichtung der Bewerbungsunterlagen vorhersagen: Deutschland wird ein guter Gastgeber sein und die Zuschauerinnen und Zuschauer weltweit werden einen sensationellen «Eurovision Song Contest» erleben!" Das große Finale ist für den 14. Mai 2011 angesetzt. Dort soll Lena erneut für Deutschland antreten und, wenn möglich, gewinnen. Zuletzt kam aus einigen Reihen der ARD Unmut darüber auf, dass die Hannoveranerin ein weiteres Mal an den Start gehen soll. Zur Zeit steht zudem auch nicht fest, in welcher konkreten Form die Kooperation zwischen der ARD und ProSieben aussehen wird. Bislang ist nur bekannt, dass der Song, den Lena für Deutschland performen soll, vom Publikum bestimmt wird.
21.08.2010 23:29 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/44029