ABC-Drama: Sommerserien starten schwach

Endlich traut sich ein US-Network wieder vermehrt daran, Erstausstrahlungen auch im Sommer anzubieten. Doch leider bleiben die Zuschauer fern.

Stattdessen sind es die billiger produzierten Realitys und Sportübertragungen, die sich im Sommer behaupten können. Denn Fiction gibt es zu dieser Jahreszeit zuhauf im Cable. Und so war auch am vergangenen Sonntag die Übertragung des «U.S. Open Golf»-Turniers auf NBC der große Triumphator. Zwischen 19 und 21:30 Uhr lockte die Livesendung durchschnittlich 9,62 Millionen Zuschauer an und schaffte es damit auf solide acht Prozent Marktanteil. Die halbstündige Ausgabe der Gameshow «Minute to Win It» kam trotz des guten Lead-Ins dann nur noch auf enttäuschende 3,51 Millionen und drei Prozent, ehe der Start der neuesten Staffel von «Law & Order: Criminal Intent» (Foto) ab 22 Uhr auf ebenfalls nur sehr spärliche 3,46 Millionen Zuschauer und drei Prozent Marktanteil kam. Allerdings muss hier noch ergänzt werden, dass die gesamte Staffel bereits beim Cable-Sender USA Network lief.

ABC startete mit einer Wiederholung von «Extreme Makeover: Home Edition» (4,77 Millionen Zuschauer) in den Abend. Daran schlossen sich dann die beiden Premieren der neuen Sommer-Drama-Serien «Scoundrels» und «The Gates» an. Mit Spannung dürften die Ergebnisse erwartet worden sein, denn ist es doch wieder einmal ABC, der sich mit Originalware im spärliche programmierten Sommerprogramm beweisen möchte. Und mit dem Erhalt der vorläufigen Zahlen ist zumindest eines sicher – ein Erfolg war keines der beiden neuen Formate. «Scoundrels» schaffte es zwar, die Reichweite des Lead-Ins auf immerhin 5,17 Millionen Zuschauer zu steigern, doch in der werberelevanten Zielgruppe schaffte es die Serie mit vier Prozentpunkten nur auf einen schwachen dritten Platz. Und auch die anschließende Mystery «The Gates» konnte mit 4,65 Millionen Zuschauern nicht gerade auftrumpfen. Immerhin reichte es hier mit ebenfalls vier Prozent Marktanteil zu einem ersten Platz bei den jungen Zuschauern. Ob die Sender also weiterhin auf kostspieligere neue Produktionen im Sommer setzen werden, dürfte beim Anblick dieser Ergebnisse durchaus bezweifelt werden.

Mit weniger Aufwand und durch hohe Wiederholungsdichte schaffte es nämlich CBS auf wesentliche bessere Ergebnisse am Sonntag. «60 Minutes» kam schon zu Beginn auf 7,45 Millionen und vier Prozent Marktanteil. Re-Runs von «I Get That a Lot» (4,73 Millionen Zuschauer) und zwei Folgen von «Cold Case» (durchschn.4,81 Millionen Zuschauer) lagen dann allemal auf Augenhöhe von ABC.

Bei Fox war gleich zu Beginn der Primetime um 19 Uhr Abschiednehmen angesagt. Das Serienfinale der Sitcom «‘Til Death» (Foto) stand auf dem Programm. Doch lediglich 1,52 Millionen Zuschauer und drei Prozent Marktanteil lockten kaum jemanden hinter dem sprichwörtlichen Ofen heraus. Auch eine weitere neue Episode der bereits abgesetzten Serie «Sons of Tucson» kam im Anschluss auf kaum der Rede werte 1,39 Millionen und zwei Prozent. Wiederholungen von «The Simpsons» (3,21 Millionen Zuschauer), «The Cleveland Show» (3,43 Millionen Zuschauer), «Family Guy» (4,52 Millionen Zuschauer) und «American Dad» (3,84 Millionen Zuschauer) waren da mit geringerem Aufwand durchweg erfolgreicher.
21.06.2010 20:48 Uhr  •  Torben Gebhardt  •  Quelle: Mediaweek Kurz-URL: qmde.de/42753