CBS 2010/2011 oder: Welche Rolle spielt «CSI»?

Der Sender CBS hat am Mittwoch sein neues Programm bekanntgegeben. Überraschend kamen Verschiebungen einiger bekannter Formate: Volles Risiko geht das Network zwar nicht, manche Programmierung ist aber durchaus mutig.

CBS ist bisher in Sachen Programmankündigung der Sender, der wohl am meisten überrascht hat. Eine Art kleiner Kahlschlag fand zuletzt im CBS-Programm statt, der Kanal trennte sich von zahlreichen langjährigen Formaten – darunter «Cold Case», «Numb3rs» und «Ghost Whisperer». Spekuliert wurde in den zurückliegenden Wochen auch immer wieder über die Zukunft der Bruckheimer-Formate aus dem «CSI»-Franchise. Diese kamen zuletzt nicht mehr an ihre Topwerte heran. So viel sei gesagt: Fortgesetzt werden, wie bereits auszugehen war, alle. Aber zwei von ihnen bekommen neue Sendeplätze. Überraschenderweise bleibt das Original auf dem Donnerstagabendslot um 21.00 Uhr.

CBS stellte zuletzt Überlegungen an, die Serie aus Las Vegas auf 22.00 Uhr zu setzen – ein erster Versuch klappte allerdings nicht ganz so gut. «The Mentalist» ist also auch künftig der Rausschmeißer aus der Donnerstags-Primetime. Eine faustdicke Überraschung gibt es aber vor «CSI»: CBS zieht den Sitcomblock des Mittwochs auf den Donnerstag und greift damit direkt NBC an. «The Big Bang Theory», die aktuell stärkste Sitcom beim jungen Publikum eröffnet den Abend und dient als Lead-In für das neue «Bleep my Dad Says».

«Rules of Engagement» bleibt am Montagabend (20.30 Uhr), neu im Montagsblock ist zudem auch «Mike & Molly», die neueste Entwicklung von Chuck Lorre. Am Montagabend um 22.00 Uhr bekommt künftig die Neuauflage von «Hawaii 5-0» ihre Chance – die Serie mit Alex O’Loughlin übernimmt somit den Sendeplatz von «CSI: Miami». Die Serie mit David Caruso muss ebenfalls von ihrem Slot weichen, wie auch der New Yorker Ableger. «CSI: Miami» wandert ab Herbst auf den Sonntagabend und tritt um 22.00 Uhr unter anderem gegen «Brothers & Sisters» an.

Am Freitagabend ermittelt künftig Mac Taylor in New York – und das ist wirklich eine Überraschung. Klar war, dass die Networks ihren Freitag wieder stärken wollen, um zu verhindern, dass der Programmtag in wenigen Jahren genauso verbrannt ist wie aktuell der Samstag, an dem nur Filme und Wiederholungen zu sehen sind. Dass man mit «CSI: New York» eines der großen Zugpferde am Freitag ins Rennen schickt, ist also eine deutliche Ansage – diese birgt aber auch Risiken. Reichweiten um die zehn Millionen Zuschauer dürften die neuen Fälle in der Metropole jedenfalls nicht mehr holen. Im Umfeld von «CSI: NY» ist «Medium» zu sehen, um 22.00 Uhr folgt die neue Serie «Blue Bloods», in der Tom Selleck die Hauptrolle spielt.

Während sich der Dienstagabend nicht verändert, wechselt «Survivor» künftig auf den Mittwoch und ersetzt dort die Sitcom-Stunde. Nach «Criminal Minds» erhält die neue Anwalts-Dramedy «The Defenders», die von Jim Belushi kommt, eine Chance. Am Sonntag wird «Undercover Boss» dauerhaft um 21.00 Uhr eingesetzt und dient nun als Lead-In für «CSI: Miami».

Noch keinen richtigen Namen hat der Ableger der Serie «Criminal Minds», in der Forest Whitaker die Hauptrolle übernommen hat. CBS hat das Format anders als das «NCIS»-Spin-Off 2009 erst für die Midseason bestellt. Staffel eins der neuen Serie wird deshalb nicht über 13 Ausgaben hinauskommen.



Verlängert: «48 Hours Mystery» (XXI), «60 Minutes» (XXXXII), «Crimetime Saturday», «Criminal Minds» (VI), «CSI» (XI), «CSI: Miami» (IX), «CSI: New York» (VII), «How I Met Your Mother» (VI), «Medium» (VII), «NCIS» (VIII), «NCIS: Los Angeles» (II), «Rules of Engagement» (V), «Survivor» (XXI), «The Amazing Race» (XVIII), «The Big Bang Theory» (IV), «The Good Wife» (II), «The Mentalist» (III), «Two and a half Men» (VIII) und «Undercover Boss» (II).

Abgesetzt: «Accidentally on Purpose» (I), «Cold Case» (VII), «Gary Unmarried» (II), «Ghost Whisperer» (V), «Miami Medical» (I), «Numb3rs» (VI), «The New Adventures of Old Christine» (V) und «Three Rivers» (I).

Neu: «$#*! My Dad Says», «Blue Bloods», «Criminal Minds Spin-Off» (Midseason), «Hawaii Five-0», «Mike & Molly» und «The Defenders».

Auf der nächste Seite finden Sie alle Informationen zu den neuen Drama-Serien von CBS.

Der Sender CBS hat am Mittwoch sein neues Programm bekanntgegeben. Überraschend kamen Verschiebungen einiger bekannter Formate: Volles Risiko geht das Network zwar nicht, manche Programmierung ist aber durchaus mutig.

Drama:

«The Defenders»
Die Hollywood-Größen Jim Belushi («Immer wieder Jim») und Jerry O’Connell («Crossing Jordan») spielen die Hauptrollen in der neuen Dramedy «The Defenders», die von zwei Anwälten in Las Vegas handelt, die alle Hebel in Bewegung setzen, um ihre Mandaten zu verteidigen. Nick Morelli (Belushi) ist ein ernster Anwalt, der seine Klienten mit seinen besten Fähigkeiten verteidigt. Pete Kaczmarek (O’Connell) dagegen liebt nicht nur das Gesetz, sondern auch schnelle Autos, schöne Frauen und teure Kleidung. Neu an Bord ist nun Lisa Tyler, gespielt von Jurnee Smollett, die ihre Tanzkarriere in der Stadt der Sünde an den Nagel hängt. In weiteren Rollen sind Tanya Fischer und Gillian Vigman zu sehen, als ausführende Produzenten wurden Carol Meldelsohn, Niels Mueller, Kevin Kennedy, Joe und Harry Gantz sowie David Guggenheim unter Vertrag genommen. Die konzerneigene Firma CBS Television Studios steht hinter «The Defenders».

«Hawaii Five-O»
“Book 'em Danno!” - über ein Jahrzehnt, insgesamt 278 Episoden hindurch verkörperte Jack Lord in «Hawaii Five-O» die Figur des Steve McGarret, Leiter einer Spezialeinheit, deren Einsatzgebiet die Insel Hawaii umfasst. Das gleichnamige Remake wird von den CBS Television Studios produziert und stammt aus der Feder des Autorenduos Alex Kurtzman und Roberto Orci, die gemeinsam mit J.J. Abrams die Serie «Fringe» schufen und sich mit dem elften «Star Trek»-Film zudem für das Reboot der populären Reihe verantwortlich zeichnen. Peter Lenkov, früherer Executive Producer von «CSI: New York», der neben dieser Tätigkeit bei «Hawaii Five-O» auch als Showrunner fungieren wird, beteiligte sich ebenfalls am Drehbuch des Piloten. Erzählt wird von Steve McGarret jr., der seine Tätigkeit als Marineoffizier niederlegt, um als Cop in Oahu den Mord an seinem Vater zu lösen und so dessen Andenken ehrt. Unterstützung erfährt der junge Gesetzeshüter, der allein dem Gouverneur untersteht und vollständige Immunität genießt, durch eine Anzahl von pflichtbewussten Officers. Gemeinsam stellen sie sich den Gefahren innerhalb der malerischen Landschaft Hawaiis. Die Hauptrolle der Serie ging an Alex O'Loughlin, der von CBS somit bereits seine dritte Chance erhält – seine bisherigen Projekte «Moonlight» und «Three Rivers» wurde nach bzw. während der ersten Staffel abgesetzt. An seiner Seite spielen Daniel Dae Kim («Lost») als Chin Ho Kelly, der zu Unrecht der Korruption beschuldigt wurde und nun seine Weste weiß waschen möchte, Scott Caan («Oceans Eleven») in der Rolle des Danny 'Danno' Williams, der für seine achtjährige Tochter New Jersey gegen die Strände tauschte sowie Grace Park («Battlestar Galactica»), als Chins Cousine Kono, die erst vor Kurzem die Akademie hinter sich ließ. James Marsters («Buffy») erhielt eine wiederkehrende Gastrolle.

«Blue Bloods»
Neben «Hawaii Five-O» setzt man in den CBS Television Studios auf eine weitere Krimiserie, die dank Tom Selleck ebenfalls etwas nostalgisch anmutet, hat man den aus «Magnum» bekannten Akteur doch seit einem kurzweiligen Gastspiel in «Las Vegas» nicht mehr in einer Serienhauptrolle gesehen. Selleck spielt Frank Reagan, den Polizeichef von New York und Patriarchen einer Familie, die sich seit drei Generationen bedingungslos dem Kampf gegen das Verbrechen verschrieben hat. Sorgen bereitet Frank sein Sohn Danny (Donnie Wahlberg, «Boomtown»), der erst vor Kurzem aus dem Irak zurückkehrte und seine eigene Familie mit riskanten Einsätzen in Gefahr bringt. Auch der eigene Vater, Henry Reagan (Len Cariou, «Brotherhood») und sein jüngster Abkömmling Jamie (Will Estes, «American Dreams»), der eine Zukunft als Anwalt für das Police Department fallen ließ, trüben Franks Gemüt. Hinzu kommt Erin (Bridget Moynahan, «Sex and the City»), die einzige Frau des Clans, die sich neben ihrem Beruf auch als alleinerziehende Mutter beweisen muss und dabei oftmals als Kompass für ihre Verwandschaft dient. In der Funktion der Executive Producer stehen die Emmy-Gewinner Mitchell Burgess, Robin Green und Leonard Goldberg.

«Criminal Minds Spin-Off» (noch ohne Namen)
Forest Whitaker spielt in dem Ableger der beliebten CBS-Krimiserie die Hauptrolle. Wie auch im Mutterformat geht darin eine Spezialeinheit der Behavioral Analysis Unit (BAU) auf Jagd nach den gefährlichsten Serientätern Amerikas. Whitaker spielt die Figur Sam Cooper, den Anführer des Teams, der nicht immer nur den geraden Weg geht. An seiner Seite ermitteln Matt Ryan, Michael Kelly und Beau Garrett. Die Serie ist eine Produktion von CBS Television Studios und ABC Studios. Chris Mundy, Edward Allen Bernero und Mark Gordon sind die ausführenden Produzenten der Serie.

Auf der nächsten Seite: Alles zu den neuen Sitcoms von CBS.

Der Sender CBS hat am Mittwoch sein neues Programm bekanntgegeben. Überraschend kamen Verschiebungen einiger bekannter Formate: Volles Risiko geht das Network zwar nicht, manche Programmierung ist aber durchaus mutig.

Sitcom:

«Shit My Dad Says»
Mit dem Alter kommt die Weisheit. So muss es Justin Halpern gesehen haben, der sich vor nicht allzu langer Zeit gezwungen sah, wieder mit seinem Vater zusammen zu ziehen, von dem ihn immerhin 45 Lebensabende trennen. Zynische Lebenserfahrung traf auf neuzeitlichen Enthusiasmus – der Twitter-Feed 'Shit My Dad Says' ward geboren. Fortan veröffentlichte Justin regelmäßig die unzensierten, geflügelten Worte seines alten Herren und verzeichnete bereits nach wenigen Monaten mehr als eine Millionen Leser. Der junge Mann schloss im Folgenden sowohl Verträge für eine Buchausgabe, als auch mögliche Fernsehserie ab. Produziert wird «Shit My Dad Says» von Warner Bros. Television unter dem wachsamen Auge der Executive Procuers David Kohan und Max Mutchnick, die in der Vergangenheit unter anderem «Will & Grace» entwickelten. Halpers schrieb am Skript des Pilotfilms mit und wurde in diesem von Ryan Devlin («Cougar Town») dargestellt. Dessen Performance als Henry Goodson, einem gescheiterten Autor, der in das Blogger-Gewerbe umsiedeln musste und inzwischen nicht einmal mehr die Hälfte der Miete aufbringen kann, die er sich mit der hübschen Sam (Stephanie Lemelin, «Cavemen») teilt, sagte der Führungsetage allerdings nur wenig zu - das entsprechende Casting geht deshalb in die nächste Runde. Während Devlin also ausgetauscht wird, behält Schauspiellegende William Shatner («Star Trek») selbstredend seine Rolle als seniler Sprücheklopfer, der seine politisch inkorrekten Ansichten jeder Person in Rufweite auftischt – war es doch sein Spiel, das vom Projekt überzeugte. Durch Henrys kleinlauten Bruder Vince (Will Sasso, «MADtv») und seine despotische Gattin Kathleen (Nicole Sullivan, «King of Queens») wird die Familienrunde vervollständigt. Regie führte Emmy Award-Gewinner und Fachgröße James Burrows.

«Mike and Molly»
Chuck Lorre schlägt erneut zu. Mit der halbstündigen Serie «Mike and Molly», die gemeinsam von Warner Bros. Television und Chuck Lorre Productions hergestellt wird, bettet der kreative Kopf hinter den Erfolgsformaten «Two and a Half Men» und «The Big Bang Theory» eine weitere Comedy in das überaus erfolgreiche Line-Up am Montagabend ein. Erzählt wird vom titelgebenden Paar: Mike, ein aufrichtiger Polizist, der den ständigen Sticheleien seines ihn dennoch animierenden Partners Carl McMillan (Reno Wilson, «Blind Justice») ausgesetzt ist, findet in der humorvollen Lehrerin Molly seine Traumfrau. Diese hat es ebenfalls nicht leicht, wohnt sie doch bei ihrer schlanken Schwester Victoria (Katy Mixon, «Eastbound & Down») und Mutter Joyce (Swoosie Kurtz, «Sisters»). Mehr als unzufrieden mit ihrem gegenwärtigen Lebenstil und daraus resultierendem Gewicht finden sie auch erst auf einem anonymen Treffen für Übergewichtige zusammen. In die gut genährten Hauptrollen schlüpfen Billy Gardell («My Name is Earl») und Melissa McCarthy («Gilmore Girls», «Samantha Who?»). Executive Producer sind Lorre und Mark Roberts.
19.05.2010 16:25 Uhr  •  Manuel Weis, Fabian Riedner und Marco Croner Kurz-URL: qmde.de/42074