«SOKO»-Flut: Welche Serie ist die Erfolgreichste?

Inzwischen hat das ZDF an jedem Tag eine Serie des «SOKO»-Franchise etabliert, doch welche von ihnen ist eigentlich die Erfolgreichste?

Serienerfolg bei RTL, Serienerfolg nun auch bei Sat.1. Doch auch schon zur Zeit der Krise der deutschen Serie im Privatfernsehen, gab es erfolgreiche Formate aus dem deutschen Lande – beispielsweise im ZDF. Man könnte meinen, dass beim Zweiten Deutschen Fernsehen der «SOKO»-Boom ausgebrochen ist. Inzwischen gibt es schon sechs Ableger des Originals «SOKO 5113», welches selbst immer noch läuft. Mit «SOKO Rhein-Main» wurde erst eine Reihe wieder eingestellt. Doch der Erfolg gibt dem ZDF Recht, die Serien holen allesamt am Vorabend gute Quoten und gehören damit zum festen Bestandteil des Programms, doch welche der vielen Serien ist die Erfolgreichste?

Bei dieser Frage führt kein Weg an «SOKO Leipzig» vorbei, der Ableger befindet sich bereits in der 13. Staffel und läuft im Gegensatz zu den anderen «SOKO»-Serien nicht am Vorabend, sondern am Freitag in der Primetime um 21.15 Uhr. Schon alleine deshalb besitzt die Serie eine Alleinstellung, welche sie so außergewöhnlich macht. In der Primetime hat das Leipziger Team natürlich mit deutlich härterer Konkurrenz zu kämpfen, deshalb liegen die Quoten auch nicht auf dem Niveau der anderen Serien. Dennoch kann das ZDF zufrieden sein, die letzten zehn Folgen, die man von Januar bis März 2010 zeigte, erreichten im Durchschnitt 5,02 Millionen Menschen sowie 15,9 Prozent Marktanteil.

Das Original, «SOKO 5113», ist immer montags um 18.05 Uhr zu sehen und weiß dort zu überzeugen, die 35. Staffel, die Anfang März zu Ende ging, sahen sich durchschnittlich 4,45 Millionen Menschen an. Der Marktanteil lag im Mittel bei starken 20,3 Prozent. Damit ist «SOKO 5113» im Vergleich zu seinen Ablegern noch immer die beliebteste Serie der gesamten Reihe. Wenn man sich nun die anderen Spin-Offs ansieht, fällt auf, dass diese fast allesamt auf einem Niveau laufen. Eine feste «SOKO»-Fangemeinde scheint sich gebildet zu haben.

«SOKO Wien» erreichte im fünften Durchlauf durchschnittlich 3,92 Millionen Menschen, schon die vierte Staffel hatte exakt diese Reichweite. Während es bei Staffel vier am Freitagvorabend noch zu 19,7 Prozent Marktanteil reichte, waren es bei der fünften Staffel 19,4 Prozent. Die Verschiebungen sind also nur minimal. Zwischen den beiden Staffeln des Wiener Ermittlungsteams zeigte das ZDF von Februar bis Mai 2009 zwölf neue Folgen der «SOKO Kitzbühel». Auch diese Serie hat mittlerweile schon acht Staffeln und war relativ erfolgreich, wenngleich sie die wenigsten Zuschauer der gesamten «SOKO»-Reihe hatte. Im Schnitt erreichte der achte Durchlauf 3,64 Millionen Zuschauer und 20,4 Prozent Marktanteil am Freitag.

Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt der Start von «SOKO Stuttgart» im November 2009 auf dem Sendeplatz am Donnerstagvorabend um 18.00 Uhr. Und auch hier zog die Marke «SOKO» sofort viele Menschen an. Gleich die erste Folge wurde von 4,38 Millionen Bundesbürgern verfolgt, inzwischen hat sich das Team aus Stuttgart bei durchschnittlich 3,88 Millionen Zuschauern und 19,4 Prozent Marktanteil eingependelt und etabliert. Einen Tag zuvor setzt das ZDF zur gleichen Sendezeit auf «SOKO Wismar» und kann sich auch hier auf konstant gute Quoten verlassen. Die deutsche Erstausstrahlung der sechsten Staffel holte von Oktober 2009 bis März 2010 im Schnitt 19,5 Prozent Marktanteil bei den Zuschauern ab drei Jahren. Die Reichweite lag bei durchschnittlich 3,90 Millionen Zuschauern.

Es bleibt der Vorabend am Dienstag, an dem es ab 18.05 Uhr «SOKO Köln» zu sehen gibt. Auch dieses Spin-Off befindet sich inzwischen schon in der sechsten Staffel und weist nach wie vor starke Quoten auf. Die Staffeln vier, fünf und sechs hatten im Schnitt 3,75 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil beim Gesamtpublikum von 19,0 Prozent. Es bleibt also festzuhalten, dass «SOKO Leipzig» am Freitag in der Primetime die meisten Zuschauer begeistern kann. Im Duell am Vorabend hat ganz klar das «SOKO»-Original «SOKO 5113» mit über vier Millionen Zuschauern die Nase vorn, alle anderen Ableger bewegen sich auf einem Niveau. Die einzige kleine Ausnahme bildet da «SOKO Kitzbühel», die einige Zuschauer weniger verzeichnet.



Etwas stiefmütterlich behandelte man beim ZDF den Rhein-Main Ableger der Krimi-Serie, die erste Staffel startete im Jahr 2006 noch unter dem Namen «Die Spezialisten – Kripo Rhein-Main» am Mittwoch um 20.15 Uhr und fuhr damals desolate Quoten ein. Die zweite Staffel wurde dann unter dem Namen «SOKO Rhein-Main» am Dienstagvorabend ausgestrahlt und wurde da mit durchschnittlich 3,75 Millionen Zuschauern zum Hit, der Marktanteil lag bei 18,5 Prozent. Dennoch ließ man beim ZDF das Rhein-Main-Team nicht weiter ermitteln und setzte das Spin-Off ab. Inzwischen benötigt man dieses Ermittlerteam aber auch gar nicht mehr, da man an jedem Wochentag eine andere «SOKO»-Serie zeigen kann.

Bei einem Blick auf die Reichweiten bei den 14- bis 49-Jährigen zeigt sich ein ziemlich einseitiges Bild. Bis auf den Primetime-Ableger pendelt die Zuschauerzahl bei allen «SOKO»-Serien in den letzten Staffeln zwischen 400.000 und 500.000. «SOKO 5113» liegt mit durchschnittlich 550.000 14- bis 49-Jährigen während der 35. Staffel leicht über diesem Schnitt. «SOKO Leipzig» bekommt am Freitagabend den Primetime-Bonus zu spüren und kann regelmäßig knapp über eine Million junge Menschen begeistern. Das Fazit ist also: Sonderkommissionen wohin man blickt, den guten Quoten sei Dank.
14.04.2010 09:30 Uhr  •  Timo Niemeier Kurz-URL: qmde.de/41311