Der große Jahresrückblick: Das war 2009 – Teil I

Spuren im Schnee: Von Januar bis Dezember, über Sky, bis hin zum Senderwechsel der Prominenz. Alles, was die Gemüter der Branche im Jahr 2009 bewegte - Im Rückblick von Quotenmeter.de.

Zu Beginn des Jahres lichtete sich das desolate Bildnis der Andrea Kiewel, deren berufliche Situation einem voluminösen Eisberg entgegen steuerte, als im vergangenen Dezember publik wurde, dass sie die Plattform des Zweiten Deutschen Fernsehens genutzt hatte, um Schleichwerbung für Weight Watchers zu betreiben. Erst wies “Evil Kiewel“, wie die Moderatorin von der Boulevardpresse getauft wurde, die Vorwürfe entschieden von sich, doch schlussendlich gestand sie ihren Fehler ein. Der Januar brachte frohe Kunde mit sich: Kiewel befände sich in Verhandlungen und würde zum «Fernsehgarten» zurückkehren. Eben diesen führte sie in den folgenden Monaten zu neuen Höhen.

Südlich von München hatte man unterdessen ganz andere Sorgen: Die Quoten, die die neunte Staffel der früheren Erfolgsproduktion «Big Brother» verzeichnete, waren schlicht katastrophal. Die Verantwortlichen bei RTL II sahen sich deshalb gewungen, den Reset-Knopf zu betätigen. Indes Premiere weiterhin die Matchräume nutzte, um das Liveprogramm aufrecht zu erhalten, wurde der Rest des Containers radikal umgebaut. Konzept und Regeln wurden stark verändert: “Himmel und Hölle“ musste anschließend ohne den Bezirk der Unterwelt auskommen.

«Anne Will» trug den Sieg gegen die Bundesliga davon: Die Zusammenfassungen letztgenannter würden erst um 22:45 Uhr in den «Tagesthemen» die Runde machen, hieß es seitens der ARD. Eine Tatsache, die auf deutlichen Widerstand traf, unter anderem bei der Sponsoren-Vereinung S20. Mit der Stimme des Vorstandes Dirk Huefnagel forderten Mitglieder wie Telekom und Allianz eine zeitnahe Ausstrahlung.

Während die ProSieben unter dem Leitmotiv 'Everytainment' ein neues Design ankündigte, erreichten weniger erfreuliche Nachrichten die Öffentlichkeit: Monica Lierhaus, die das Publikum stets durch sportliche Ereignisse geführt hatte, musste nach einer ernsthaften Operation in ein künstliches Koma versetzt werden. “Die Zuschauer ihrer Sendungen müssen nun eine Zeit lang ohne Monica Lierhaus auskommen, aber das ist im Moment nachrangig“, meinte ARD-Programmdirektor Volker Herres. Den Lagebericht über den Start der Bundeliga-Rückrunde übernahm Kollege Reinhold Beckmann.

Die Bescherung lag schon weit hinter der roten Sieben, da entschloss man sich, die amerikanische Serie «Cold Case», die im letzten Sommer nicht wenige Male großartige Werte erzielen konnte, einem anderen Teil der Famile, nämlich kabel eins, zu übergeben. Eine Kehrtwende der seltsamsten Natur, denn Lily Rush und ihr Team waren lange Zeit ein Teil der Programmschiene von kabel eins, bevor sie zum Schwesternsender wanderten.

Eine große, aber nicht zwangsläufig unerwartete Neuigkeit war der Verzicht auf die Tour de France seitens der ARD. Lance Armstrong hin oder her, eine Live-Berichterstattung werde es nicht geben. Das Zweite Deutsche Fernsehen sah sich gezwungen der Entscheidung zu folgen, da man sonst an finanziellen Hintergründen scheitern würde.

Ein weiteres, viel beachtetes Thema war der Streik von Mitarbeitern des privaten Senders Sat.1. Unzufriedenheit mit dem allgemeinen Sozialplan, sowie im Einzelnen dem nahenden Umzug nach Unterföhring, veranlasste 90 Prozent der mehr als 600 Beschäftigten dazu, den Kampf um die Arbeit aufzunehmen. Nach 36 Stunden fand dieser sein Ende und die Parteien schickten sich im Folgenden an, sich am Verhandlungstische zu einigen. Lediglich eine Ausgabe von «Das Sat 1 Magazin» konnte nicht tagesaktuell produziert werden, weshalb man eine, in weiser Voraussicht hergestellte Notfallepisode sendete.

Wiederbelebung geglückt? Ende Januar kündigte Sat.1 an, die populäre Marke «ran» wieder aufzurichten und somit das umfassendste Fußball-Paket bezüglich der Spiele um den Europapokal aufweisen zu können. “Dass wir «ran» wieder zurückbringen, ist auch ein klares Zeichen an unsere Zuschauer: Wir wollen zurück zu alter Stärke.“, so Geschäftsführer Guido Bolten über die Reinkarnation des Geistes von König Fußball. Mit gegenwärtigem Blick auf die Quotenlage handelt es sich allerdings um kein besonders ansehnliches Bild.

Während das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz entschied, dass es sich bei der vor drei Jahren ausgestrahlten Sat 1-Sendung «Jetzt geht’s um die Eier! Die große Promi Oster Show» mehr um die Schokoladeneier eines acht Meter großen Osterhasen drehte, als um die Präsenz von Prominenten, musste Thomas Gottschalk scharfe Kritik von Angelika Niebler hinnehmen. Das hochrangige Mitglied im ZDF-Verwaltungsrat und Europaabgeordnete der CSU nannte die Tatsache, dass Tierpfleger bei «Wetten, dass...?» Tierkot am Geruch erkannten, eine “ekelerregende Entgleisung“. Niebler weiter: “TV Widerlich und eine derartige Kulturlosigkeit gehören nicht ins deutsche Fernsehen.“ - Übrigens: Bei RTL lief zur selben Zeit das Finale von «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!».

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Der Februar machte seinem Ursprung in diesem Jahr alle Ehre. Benannt nach dem Reinigungsfest Februa, sorgte der zweite Monat dafür, dass so einige Sendungen oder gar Sender selbst, von Bildfläche verschwanden: Den Anfang machte «Terminator: The Sarah Connor Chronicles», eine Serie, der es weder in den Vereinigten Staaten, noch hierzulande möglich war, ihre zunächst durchaus erfreulichen Werte erhalten zu können. Der Kampf gegen die übermächtige Technologie Skynet fand deshalb in der tiefen Nacht sein Ende, während die Konstante der «Simpsons» den ehemaligen Sendeplatz in der Primetime übernahm.

Weniger ruhmreich erging es «Klink am Alex»: Ganze 27 Episoden hatte Sat.1 geordert; nach nur vier davon setzte man die deutsche Produktion kurzerhand ab, da die Quoten schlicht nicht tragbar waren – Der Zuschauer wird kaum getrauert haben. Und obwohl «Lebe deinen Traum!» im Gegensatz zu den im Vorfeld genannten Kandidaten ein wahrer Garant für gute Quoten war, flog es vorzeitig aus dem Programm von ProSieben.

Auch den deutschen Ableger von Bloomberg Television trug man zwischen Februar und März zu Grabe. Die Wirtschaftskrise war unerbitterlich und zwang das Unternehmen in die Knie. Offiziell sprach man zwar davon, die existenten Ressourcen vorteilhafter nutzen zu wollen, doch man mag es drehen und wenden, mit einem Verlust von 20 Millionen jährlich blieb der Sendergruppe kaum eine andere Option, als die internationalen Versionen gen Ende zu führen.

Manch einer erinnert sich womöglich noch an die Marke Premiere, deren schwaches Lebenslicht 2009 erlosch: Im Februar wurde erstmals über den Namen Sky nachgedacht und unter der Leitung des neuen Chefs Mark Williams wog man ab, welche Vorteile eine Umbennenung mit sich bringen würde – Immerhin eile Premiere ein unvorteilhaft schechter Ruf voraus.

Viel mehr Gewicht als potentielle Strategien trug jedoch die Einstellung des privaten Sparten-Senders GIGA, der sein Augenmerk auf die Thematik von Videospielen richtete - Ebenfalls Mark Williams zuzuschreiben. Die Produktion der Sendungen wurde augenblicklich gestoppt. “GIGA hat seit Einführung der neuen Struktur zwar stark zugelegt, wird den Herausforderungen - gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise - aber nicht gewachsen sein.“, so Geschäftsführer Stephan Borg über den Verlust des Kultkanals. Im Nachhinein gab es lautstarke Stimmen, Petitionen und einen Funken Hoffnung, auf Grund des Interesse von Game-TV. Was letztlich blieb ist die Internetpräsenz, weitergeführt von IGN Entertainment.

Nachdem einiges im Container des großen Bruders renoviert wurde, nahm die Show in mehrfacher Hinsicht an Fahrt auf: Pornosternchen Annina und Pappkamerad Sascha ließen es unter der Decke krachen und Moderatorin Gülcan Kamps zog für einige Stunden in das Haus ein - Ereignisse, die «Big Brother 9» auf die Beine halfen. Dschungelkönigin Ingrid Van Bergen lehnte das Angebot eines Einzugs hingegen entschlossen ab. Bei solch hohem Niveau eine fragwürdige Entscheidung.

Die „Panne des Monats“ kann man ohne jegliche Gewissensbisse der roten Sieben zuschreiben: «Galileo» beleuchtete die Arbeit einer Gerichtsvollzieherin und war so frei, einen angeblichen Verdächtigen zu filmen, der nur mit einer Unterhose bekleidet war. Die erfolgreiche Klage diktierte eine Entschädigung von 5.500 Euro. Berufung sei “ohne Aussicht auf Erfolg“.

Am 26. Dezember ist es längst offziell: Nikolaus Brender muss seinen Schreibtisch räumen; der Vertrag des ZDF-Chefredakteurs wurde nicht verlängert. Doch elf Monate zuvor bildete das Thema bereits unzählige Schlagzeilen. Von Machtmissbrauch und Fehlleitung war die Rede. Parteipolitische Spielchen seien es, die Brender den Job kosten könnten. Selbst Kanzlerin Merkel soll in die Angelegenheit verwickelt gewesen sein. Ministerpräsident Roland Roch nahm kein Blatt vor den Mund und sprach sich gegen eine weitere Periode aus. Sicher ist: Mit rechten Dingen ging es von Anfang an nicht zu.

Monica Lierhaus erwachte aus dem Koma, der vormalige ARD-Programmdirektor Dr. Günter Struve wurde als Talkmaster vom MDR engagiert und Mehmet Scholl verlängerte mit der ARD – Glückliche Ankündigugen, die in jenen Tagen an 9Live & Co. vorbei zogen, immerhin trat eine neue Gewinnspielsatzung in Kraft, die zukünftige Problematiken bezüglich der Programminhalte von 9Live, Tele 5 und DSF im Kern ersticken soll. Einige Geldbußen von bis zu 500.000 Euro sind bereits von den Aufsichtsbehörden verhängt worden.

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Der Rückblick auf den März 2009 beginnt beim «RTL Nachtjournal»: In der Nacht zum Dienstag, den 3. März begrüßte Ilka Eßmüller zwar das Publikum, doch nach der ersten Anmoderation wurden zwei Berichte ohne Zwischenschaltung gesendet und anschließend stand Christof Lang vor der Kamera. Hintergrund: Eßmüller ging noch während dem ersten Beitrag zu Boden, ein Arzt wurde verständigt. Verschuldet wurde der Zwischenfall vom Konsum falscher Nahrungsmittel.

Am Morgen zuvor war zum ersten Mal eine 90-minütige Ausgabe von «Punkt 6» zu sehen, da man in Köln beschlossen hatte, auf die Teleshopping-Schiene zu verzichten. Wolfram Kons bekam «Punkt 12»-Moderatorin Angela Finger-Erben zur Seite gestellt und auch ungewohnte Farbtöne gestalteten das Studio neu. “Mit dem Ausbau der Informationsschiene am Morgen kommen wir den Bedürfnissen unserer Zuschauer nach mehr aktuellen und Servicethemen erneut entgegen.“, vermeldete Chefredakteur Peter Kloeppel.

Die Sender der MTV-Gruppe richteten sich währendessen in andere Richtungen aus: MTV selbst gab zahlreiche Zeichentrickformate wie beispielsweise «Drawn Together» und «American Dad» an den Sender VIVA ab. Man wollte sich in der Zukunft mehr auf untertitelte Dokusoaps aus Übersee konzentrieren. Comedy Central wandte den Blick auf Serien und sicherte sich «The New Adventures of Old Christine» und «Frasier». Mit letzterer wurden um Mitternacht grandiose Werte erzielt.

Da Konzept und Bühnenbild stark verändert wurden, erteilte Dieter Hildebrandt dem «Scheibenwischer» eine deutliche Abfuhr, weshalb Mathias Richling nach der Pause das Programm unter dem Titel «Satire Gipfel» zu bestreiten hatte. Unter anderem mit geladenen Comedians, wobei es sich ebenfalls um eine Neuerung handelte.

In den vergangenen Wochen wäre der Vertrag zwischen ProSieben und Stefan Raab ausgelaufen, hätte man sich nicht früh auf eine Fortführung der Verbindung geeinigt. Auch wenn «TV Total» inzwischen nicht mehr den Senderschnitt überflügelt, so ist der Entertainer auch weiterhin ein Aushängeschild für die in München angesiedelte Sendeanstalt. Raab: “ProSieben und ich, das ist eine Liebe, wie es sie kein zweites Mal im rauen Fernsehgeschäft gibt! Ich freue mich auf eine entspannte Zusammenarbeit mit weiterhin flexiblen und experimentierfreudigen Partnern.“

Bei VOX gab es im März diverse Turbulenzen zu beobachten: Mitte Februar gestartet und Anfang März schon wieder abgesetzt: Mit «Auf und davon» begann das Sterben. Eine “schmerzliche Entscheidung“ sei es gewesen, «VOXtours» zu beenden, ein Reisemagazin, das seit 1993 im Programm zu finden war. Doch die Wirtschaftskrise ließ nicht locker und hat es mehr oder minder zu verantworten, dass zehn von 120 Mitarbeitern ihren Hut nehmen mussten. «Wolkenlos» verschwand und «Wissenshunger» wurde künftig von externen Firmen produziert. Auch im Bezirk der Synchronisation musste man Einsparungen vornehmen.

Selbst wenn der Zuschauer mit nur einem Auge dabei war – Dem so betitelten „Skandal“ um die Werbestrategie für die neue US-Serie «Fringe» konnte man kaum entgehen. Es handelte sich um „Breaking News“, verkündet von Sprecher Michael Marx. Thema war ein Säugling, der sich in äußerst kurzer Zeit zu Tode alterte. Die Seriosität wurde gewahrt: Das Newstime-Studio, ein mit einer Handkamera gefilmter Einspieler und das Bild einer blutverschmierten Leiche sorgten für so manchen Schock. Auf Grund der Nachwehen des Amoklaufes in Winnenden stieß ProSieben auf Unverständnis, aber die erhoffte Absicht wurde nicht verfehlt: 3,27 Millionen Menschen verfolgten die Pilotfolge.

RTL gab bekannt, kein Angebot für das Final-Four-Turnier im Handball abzugeben und die ProSiebenSat.1 Media AG musste Ende des ersten Quartals rote Zahlen publik machen. Grund dafür: Die Übernahme der europäischen Fernsehgruppe SBS. Insgesamt sah die Sendergruppe sich einem Minus von 5,7 Prozent gegenüber stehen. Thomas Ebeling, neugebackener CEO des Unternehmens, kommentierte die Lage wie folgt: “Ich trete als CEO eines Unternehmens an, das 2008 in schwierigen Situationen große Stärke gezeigt hat. Weitsichtige unternehmerische Entscheidungen wurden getroffen, wichtige operative und strategische Ziele sind erreicht.“

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Kein Aprilscherz: Senderchef Guido Bolten sprach von einem „neuen Sat.1.“. Hand in Hand ging damit wohl der Einkauf großer Prominenz, unter anderem des Moderators Oliver Pocher, der zuvor bei der ARD beheimatet war. Wenngleich es Bolten war, der den Deal unter Dach und Fach brachte, so war es doch Pochers ehemaliger Sender, die die Neuigkeit des dreijährigen Vertrages an das Licht der Öffentlichkeit brachte: “Oliver Pocher ist jung und hat sich für das echte Abenteuer entschieden: Für die Erlebniswelt von Sat.1. Bon voyage! Keine Frage, ich hätte ihn lieber im Ersten gesehen. Aber: Ohne Oliver Pocher geht's auch.“, so Programmdirektor Volker Herres sarkastisch.

Während man also die vielen Misserfolge zu kompensieren versuchte, die «Hitgiganten» beerdigte und zwischen Pocher und der ARD ein bitterböses Wortgefecht entflammte, bahnte sich bereits der zweite Wechsel an: Quo vadis Johannes B. Kerner? “Ich wechsle nicht zu einer Heuschrecke.“ war die Antwort des populären Moderators, die ihn ebenfalls zum Bällchensender führte. Nach zwölf Jahren Arbeit beim Zweiten Deutschen Fernsehen konnte man ihm nicht länger bieten, was er sich wünschte. Jene Sendeanstalt sah sich gezwungen, nach einem Ersatz für den täglichen Talk zu suchen.

Als hätte der geneigte Betrachter der Branche nicht genug zu verkraften, sprengte die ARD auch noch den «Marienhof», oder zumindest große Teile der Kulisse. Trümmer, die das Leben der Figuren schlagartig ändern sollten, ebenso wie die sinkenden Quoten. Es wird viel passieren – So hoffte man.

Sportrechte-Vermarkter Infronft teilte zur Mitte des Monats mit, dass ARD und ZDF sich die Medienrechte an den Handball-Europameisterschaften der Männer gesichert haben. Es handelt sich hierbei um ein Zeitfenster von 2011 bis 2015. “Wir sind froh, die Übertragungsrechte im größten europäischen Handballmarkt verkauft zu haben.“, äußerte sich Stephan Herth, Executive Director Sommersport bei Infront diesbezüglich.

RTL bewieß früh den richtigen Richer in der Angelegenheit um die Programme am Nachmittag: Bis Herbst war die «Oliver Geissen Show» noch zu sehen, doch die Absetzung bestätigte man in Köln bereits im April. Nach 1807 Episoden war also Schluss mit der werktäglichen Talkshow, und auch wenn es nach so einer langen Zeit sicherlich nicht einfach für den Moderator war, konnte und kann er auf eine sichere Zukunft blicken: “Es waren spannende, lustige und erfolgreiche zehn Jahre - eine lange Zeit im kurzlebigen Fernsehbusiness, auf die wir sehr stolz sein können. Ich freue mich jetzt auf neue Herausforderungen und neue Formate.“

Nur war das noch nicht alles, auch die neue Staffel der Produktion «Let's Dance» wurde von RTL abgeschrieben. Hape Kerkeling, der zuvor durch die Show führte, hatte längst angekündigt, nicht mehr zur Verfügung zu stehen, doch eigentlich hatte man geplant, die Sendung in eine weitere Runde zu schicken. Um einen Nachfolger musste man sich nach dieser Rückwärtsrolle immerhin keine Gedanken mehr machen.

Ein Bilck über den Tellerrand: Sowohl «Anna und die Liebe», als auch «Eine für alle», die Hoffnungsträger von Sat.1 bzw. dem Ersten trugen einen feurigen Kampf mit schlechten Zahlen aus. “«Anna und die Liebe» ist ein modernes und temporeiches Format, dessen Handlungsbögen immer wieder neue Wendungen erfordert.“, so Sendersprecherin Diana Schardt – Das Publikum interessierten diese Worte herzlich wenig, die Geschichte um die Tablettensucht der Protagonistin Anna sorgte für großen Unmut.

Insgesamt 200 Folgen wurden von «Eine für alle» bestellt. Nachdem Episode neun über die Bildschirme gelaufen war und einen Marktanteil von 5,7 Prozent verzeichnete, meldete sich Programmdirektor Herres zu Wort: “Wir sollten da ganz gelassen rangehen und einen langen Atem beweisen.“ Die Puste reichte bis Oktober.

Seit dem Beginn des Jahres war davon die Rede, Das Vierte sei an einer deutschen Version der holländischen Show «Der goldene Käfig» interessiert, in deren Rahmen ausgewählte Kandidaten in einem Luxushaus ohne Wünsche auskommen „müssten“. Ende April dementierte Produktionsriese Endemol diese Gerüchte entgültig.

Premiere setzte Hebel für HD-Programme in Bewegung und Marietta Slomka wurde einer Umfrage zufolge die beliebteste Nachrichtenmoderatorin des Landes, doch für mehr Wirbel sorgte der Twitter-Account Bonito TV: Zwei Monate lang war Rob Vegas als Harald Schmidt unterwegs und konnte mehr als 6.500 Follower gewinnen. “Ich musste jeden Tag mit Post von Anwälten rechnen. Doch ich habe nie etwas gegen Schmidt getwittert und Gags zum Kölner Stadtarchiv etc. bewusst unterlassen", sagte Rob Vegas auf Anfrage von Quotenmeter.de.

Lesen Sie nächste Woche den zweiten Teil des großen Jahresrückblick von Quotenmeter.de, der die Vorgänge in den Monaten Mai, Juni, Juli und August beleuchtet.
26.12.2009 09:30 Uhr  •  Marco Croner Kurz-URL: qmde.de/39240