Verwirrung um Pay-TV-Pläne von ProSiebenSat.1

Muss für ProSieben bezahlt werden? Wohl eher nicht - ein entsprechender "Handelsblatt"-Bericht sorgte trotzdem für Wirbel.

Hinter der Überschrift "ProSiebenSat.1 plant Pay-TV" berichtete das "Handelsblatt" am Mittwoch über die Zukunftspläne des Medienkonzerns. Doch ganz so dramatisch wie der Titel suggerieren mag, ist es letztlich nicht.

Die angesprochene Nutzungsgebühr für den Empfang von ProSieben & Co. bezieht sich wohl eher auf das bald startende HD-Angebot des Satellitenbetreibers Astra, das nur gegen ein Entgelt empfangen werden soll und im Übrigen auch die HD-Ableger von RTL und VOX betrifft. Dass die Free-TV-Sender von ProSiebenSat.1 zu Pay-TV-Kanälen werden, steht nicht auf der Agenda.



"Für die Zukunftsfähigkeit des Konzerns ist es enorm wichtig, dass wir Beziehungen zu den Endkunden aufbauen, etwa über Pay-TV, Video-on-Demand oder andere Geschäftsmodelle", so ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling (Foto) im "Handelsblatt". Eine neue Strategie ist das gewiss nicht, schließlich ist der Konzern schon jetzt auf allen genannten Gebieten aktiv.

Dem schrumpfenden Werbemarkt will Ebeling fortan noch stärker entgegenwirken: Bis 2014 will ProSiebenSat.1 rund 30 Prozent seiner Einnahmen außerhalb der Werbung erzielen, heißt es in dem "Handelsblatt"-Bericht - etwa doppelt so viel wie momentan. Geld will ProSiebenSat.1 in Zukunft etwa auch als Eventveranstalter verdienen, doch auch diese Pläne sind nun wahrlich nicht neu.
28.10.2009 13:19 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Handelsblatt Kurz-URL: qmde.de/38120