«Hart aber fair»: Es geht auch früher

Warum immer 21:45 Uhr? Auch zu attraktiverer Sendezeit schlägt sich Frank Plasbergs Talk im Ersten durchaus gut. Dennoch: Das Interesse an der Bundestagswahl war schon am Tag danach gesättigt.

Mit zwei Polittalks ist die ARD in diesem Gebiet überaus gut aufgestellt, was wohl nicht zuletzt am System liegen dürfte, weil sich NDR und WDR einfach nicht auf Anne Will oder Frank Plasberg einigen konnten. Letzterer bringt seit nunmehr zwei Jahren das Programmschema im Ersten gewaltig durcheinander, weil durch den Sendeplatz am Mittwoch um 21:45 Uhr die «Tagesthemen» deutlich später beginnen als an anderen Tagen.

Dabei geht es doch auch anders, wie am Montag unter Beweis gestellt werden konnte. Am Tag nach der Bundestagswahl durfte «Hart aber fair» schon um 20:45 Uhr auf Sendung gehen – und siehe da: Mit 3,86 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 12,5 Prozent schlug sich die Show sogar besser als die zuletzt dort gezeigte Serie «Geld.Macht.Liebe». Und selbst bei den Jüngeren sah es mit 880.000 Zuschauern sowie 6,7 Prozent Marktanteil noch vergleichsweise ordentlich aus.



Dabei hatte es Plasberg nicht mal leicht: Gegen Günther Jauch und einen erfolgreichen ZDF-Film schaffte er nicht zuletzt dank spannender Gäste trotzdem gute Quoten – und das, obwohl sich der zuvor kurzfristig ins Programm genommene «Brennpunkt» zur Wahl mit 3,41 Millionen Zuschauern und 10,8 Prozent Marktanteil nicht unbedingt als Zugpferd erwies. Ohnehin schien das Informationsbedürfnis der Bürger am Tag nach der Wahl schon wieder weitgehend gestillt gewesen zu sein: Nicht anders ist es wohl zu erklären, dass das «ZDFspezial» am Vorabend mit nur 2,35 Millionen Zuschauern und 8,8 Prozent Marktanteil völlig enttäuschte.
29.09.2009 08:59 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/37534