«Sturm der Liebe»: Wo bleiben die Neuen?

Manuel Weis sah die Hochzeitsfolge der ARD-Telenovela und macht sich nun Gedanken über die weitere Zukunft des Formats.

Eine „zünftige Bauernhochzeit“ gab es in dieser Woche bei «Sturm der Liebe». Europas erfolgreichste Telenovela verabschiedete damit ihr nunmehr viertes Liebespaar. Nach vielen Hürden und Schwierigkeiten fanden Emma und Felix endlich zusammen. Wirklich Neues haben sich die Macher der täglichen Serie nicht einfallen lassen – mitunter wirkte das Gezeigte sogar recht seltsam. Wie schon in so mancher anderen Telenovela geriet die Hauptfigur kurz vor ihrem endgültigen Glück – bei «Sturm der Liebe» allerdings nach der Hochzeit – in Lebensgefahr. Ihre böse Schwester Rosalie, oder Rosa-Lee wie Emma zu sagen pflegt – entführte und sie wollte sie mit ihrem Auto in den Tod stürzen.

Dabei stand sie stets aufeinandergereihtem Brennholzscheiten gegenüber – der Crash hätte für den Tod der beiden Charaktere gesorgt wurde während der Episode immer wieder verdeutlicht, was allerdings nicht wirklich realistisch ist. Rosa-Lee konnte jedoch von ihrem gemeingefährlichen Plan abgebracht werden und so stand der Abreise von Felix und Emma kaum etwas im Wege. Die Hochzeitsfeier an sich, hoch oben in den Bergen, war jedoch schön anzusehen. Mit viel Aufwand wurden die Außendreharbeiten betrieben. Während man Emma vielleicht nicht ganz so sehr vermissen wird – sie blieb immer etwas farblos – ist der Weggang von Felix Saalfeld schon ein größerer Umbruch beim «Sturm der Liebe».



Dass die nächsten Wochen nicht langweilig werden, dafür sorgt die neu hinzu gestoßene Familie Zastrow. Nicht nur Cosima, hervorragend gespielt von Gabriele Scharnitzky, wird mit ihren Racheplänen in Kürze wohl zu Höchstform auflaufen und möglicherweise endlich in die großen Fußstapfen des vielleicht besten Serienbiests Barbara von Heidenberg treten, auch ihr Sohn Lukas kommt nicht zu kurz.

Das Techtel-Mechtel zwischen ihm und der unsäglich nervenden Bogenschützin Annika wird in den nächsten Wochen weitergehen und sogar in den Mittelpunkt des Formats rutschen. Die Macher haben vielleicht etwas zu spät erkannt, dass auch viele normale Fans nicht gerade begeistert sind von der Figur Annika – und so werden die Zuseher das Geschehen noch eine Zeit lang ertragen müssen. Was der Fürstenhof nun dringend braucht:

Unverbrauchte junge und vor allem weibliche Gesichter, die dem täglichen Format nach über 900 Folgen frischen Wind bringen. Die Quoten sind zwar nach wie vor top, doch die Geschichten einiger alter Figuren setzen langsam Staub an. Staub, den neue Charaktere gut wegblasen könnten – Lukas und Mutter Zastrow sind da ein guter Anfang. Die nächsten Schritte müssen jedoch noch folgen.
15.09.2009 14:35 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/37275