Jackson-Abschied bringt n-tv & N24 Traum-Quoten

Die Trauerfeier für den verstorbenen Popstars katapultierte die kleinen Sender nach oben, doch auch ARD und ZDF erreichten mit dem Abschied von Michael Jackson Millionen.

Die kleineren Sender fuhren am Dienstag traumhafte Einschaltquoten ein. Die ausgestrahlte Trauerfeier anlässlich des Todes von Michael Jackson bescherte etwa N24 einen neuen Zuschauer-Rekord. Anstelle von Marktanteilen um die 1-Prozent-Marke verzeichnete der Nachrichtensender im Schnitt satte 5,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, n-tv kam auf ebenfalls starke 5,1 Prozent.

Die genauen Daten liegen inzwischen vor - allerdings täuscht die Auswertung ein wenig durch verschiedene Anfangszeiten. So wurde die Sondersendung von n-tv bereits ab 17:54 Uhr gemessen, während N24 ab 18:40 Uhr gesondert ausgewertet wurde. Die dreistündige Live-Übertragung kam hier auf durchschnittlich 1,29 Millionen Zuschauer, was schon einem starken Gesamt-Marktanteil von 4,8 Prozent entsprach. In der Zielgruppe verfehlte N24 mit 830.000 Werberelevanten und hervorragenden 7,7 Prozent Marktanteil nur knapp den Sprung in die Top 20 des Tages.



Die Kollegen von n-tv lagen übrigens während der Trauerfeier sogar noch vor N24 und kamen im Schnitt mit ihrer vierstündigen Sondersendung auf 820.000 Werberelevante und 8,2 Prozent Marktanteil. Insgesamt verfolgten hier 1,31 Millionen Menschen, sodass der Marktanteil hier auf tolle 5,2 Prozent kletterte. Interessant: Beide Sender profitierten in besonderem Maße davon, dass sich die großen Sender entweder aus der Veranstaltung ausklinkten oder gar nicht erst sendeten.

Auch Phoenix war erfolgreich, konnte mit einem Tagesmarktanteil von 1,9 Prozent beim jungen Publikum aber nicht mit den privaten Nachrichtensendern mithalten. Die beste Reichweite fuhr der öffentlich-rechtliche Sender um 21:48 Uhr ein, als 890.000 Menschen zusahen und beim jungen Publikum ein Marktanteil von 4,6 Prozent gemessen wurde. Kaum auszudenken, welch tolle Zahlen etwa RTL hätte einfahren können, sofern man auch auf die Trauerfeier gesetzt hätte. So musste sich «CSI: Miami» mit den schwächsten Werten seit langer Zeit zufrieden geben.

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Die Trauerfeier für den verstorbenen Popstars katapultierte die kleinen Sender nach oben, doch auch ARD und ZDF erreichten mit dem Abschied von Michael Jackson Millionen.

Zufrieden können vor allem die Öffentlich-Rechtlichen sein, allen voran Das Erste, das wegen der Gedenkfeier sogar die eigentlich in Stein gemeißelte «Tagesschau» um fast 20 Minuten nach hinten verschob. Im Schnitt kam man ab 18:50 Uhr mit der anderthalbstündigen Live-Übertragung auf 3,84 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 15,6 Prozent. Auch besonders viele junge Menschen fanden Interesse an der aus Los Angeles gesendeten Trauerfeier: Mit 1,36 Millionen 14- bis 49-Jährigen erzielte Das Erste hier starke 14,2 Prozent Marktanteil.

Das ZDF stieg ab 19:25 Uhr ein und kam mit 1,22 Millionen Jungen noch auf 11,2 Prozent – hier schalteten insgesamt übrigens 3,31 Millionen Menschen ein, sodass der Gesamt-Marktanteil bei soliden 12,0 Prozent. Dass der Mainzer Sender um 21:00 Uhr dann ebenfalls vorzeitig ausstieg, war letzlich wohl die falsche Entscheidung, denn mit der Dokumentation «Aufbruch ins All» kam das Zweite danach nicht über 1,53 Millionen Zuschauer sowie magere 3,7 Prozent bei den Jüngeren.



Gewinner des Abends sind aber natürlich die Nachrichtensender, die sogar stärker waren als Sat.1, ProSieben oder VOX. Bis weit in die Nacht hinein verzeichneten n-tv und N24 mit ihren Sondersendungen Spitzen-Quoten - so kam n-tv nach der Übertragung mit einem Spezial noch auf über 800.000 Zuschauer sowie 5,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, ehe auch eine Reportage über den verstorbenen "King of Pop" noch von fünf Prozent der 14- bis 49-Jährigen gesehen wurde.

Bei N24 erreichte die Dokumentation «Living with Michael Jackson» ab 23:00 Uhr schließlich noch 1,13 Millionen Fernsehzuschauer, was insgesamt 5,3 Prozent Marktanteil entsprach. In der Zielgruppe lag die Sendung mit 7,0 Prozent fast sieben Mal höher als der Sender-Schnitt. Spitzen-Quoten auch für ein anderthalbstündiges Konzert aus Bukarest: Hier belief sich der Marktanteil zu später Stunde noch auf 6,1 Prozent in der Zielgruppe bei insgesamt 390.000 Zuschauern.

Mit der sehr würdevoll gestalteten Trauerfeier, in der zahlreiche Größen wie Lionel Richie oder Stevie Wonder auftraten, dürfte damit der Hype um Jacksons Tod ein Ende nehmen – dass sich der verstorbene Musiker komplett aus dem medialen Mittelpunkt verabschiedet, ist angesichts zahlreicher ungeklärter Fragen dagegen unwahrscheinlich.
08.07.2009 08:55 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/36009