«Kreis runde Sache»: Heute keine Quoten

Von Atze bis Zwegat: An zwei Tagen der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Heute: Die Quoten-Blamage.

Soll man lachen oder weinen? Eigentlich sollten am 1. Juli bei der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) die Sektkorken knallen, weil an diesem Tag der Start des neuen Mess-Systems für Einschaltquoten angepeilt war. Stattdessen wird der Tag allerdings als Schwarzer Mittwoch in die Geschichte eingehen – als Tag, an dem die Zahlen verloren gingen.

Mit wie vielen Zuschauern sich «Dr. House» in die Pause verabschiedete? Keine Ahnung. Wie viele Senioren ARD und ZDF einschalteten? Womöglich wird man es nie wissen. Einzig bei ProSieben wird man über die fehlenden Einschaltquoten froh sein, schließlich ist davon auszugehen, dass Hochglanz-Shows wie «Deutschlands schrecklichste Heimwerker» oder «superspots» im endgültigen Zuschauer-Nirvana landeten.



Quoten im Abfluss statt Clips im Umlauf, könnte man sagen. ProSieben hat angesichts der dauerhaften dienstäglichen Quotenschwäche übrigens bereits gefordert, an diesem Tag künftig für immer auf eine Auswertung der Zuschauerzahlen zu verzichten. Bei Sat.1 zog man bereits nach und forderte ein Ende der Quoten-Messung am Fun-Freitag. Das wiederum fand man dann selbst bei der GfK nicht lustig.

Die Konsumforscher arbeiten unterdessen an neuen, deutlich zuverlässigeren Methoden der Einschaltquoten-Messung. So könnte schon im Herbst per Handzeichen abgestimmt werden, auch Schnarcher sollen erfasst werden und die Wertung entsprechend beeinflussen. Möglich ist allerdings auch eine Art Briefwahl von Seiten der Test-Zuschauer. Selbst damit könnte wohl eine Auswertung schneller erfolgen als in den vergangenen Tagen.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am kommenden Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.

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02.07.2009 00:00 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/35882