Die Kritiker: «Alisa - Folge deinem Herzen»

Story:
Mit 27 Jahren muss Alisa noch einmal ganz von vorn anfangen. Den Start erleichtert ihr die liebevolle Unterstützung ihrer Adoptiveltern, die ihr in der idyllischen Kleinstadt Schönroda im Harz ein neues Zuhause geben.

Alisa hat zwar ihren kleinen, geliebten Schmuckladen verloren, nicht aber ihren Optimismus, ihre Lebensfreude und ihren Glauben an sich selbst. Ausgerechnet in dieser nicht ganz einfachen Situation begegnet sie ihrer großen Liebe. Doch leider stellt sich nur allzu schnell heraus, dass ihr Traummann Christian Castellhoff mit der ehrgeizigen Anwältin Ellen Burg verlobt und als Geschäftsführer von "Castellhoff Optik" ihr Vorgesetzter ist. Gleichzeitig stehen Christians intriganter Onkel Oskar Castellhoff und dessen Handlanger Bernhardt Hundt ihrem großen Traum, dem verstorbenen Vater nachzueifern und aus einfachem Glas die schönsten und funkelndsten Regenbogenkristalle herzustellen, im Weg. Doch Alisa ist stark. Und Alisa ist bereit, für ihre Träume zu kämpfen und vor allem auch dem Geheimnis ihres Kristallanhängers auf die Spur zu kommen.



Doch schon der Anfang läuft alles andere nach Plan: Bei einer ersten Begegnung mit Oskar Castellhoff sagt Alisa ihm gehörig die Meinung, ohne zu wissen, dass sie am nächsten Tag genau bei ihm ein Vorstellungsgespräch haben wird. Umso glücklicher ist sie, dass sie dennoch einen Job bekommt – wenn auch nur als Lagerarbeiterin.

Darsteller:
Theresa Scholze («Fleisch», «Zwei Engel für Amor») ist Alisa Lenz
Jan Hartmann («Gute Zeiten, schlechte Zeiten», «Die Burg») ist Christian Castellhoff
Nadine Warmuth («Hinter Gittern») ist Ellen Burg
Andreas Hofer («Türkisch für Anfänger») ist Oskar Castellhoff
Thomas Gumpert («Verbotene Liebe») ist Ludwig Castellhoff
Claudia Brosch («M.E.T.R.O. – Ein Team auf Leben und Tod») ist Liliana Castellhoff
Constantin Brandt («Machen wir’s auf Finnisch») ist Jonas Lenz
Ulrich Drewes («Hinter Gittern») ist Bernhardt Hundt

Kritik:
Von den Machern der ersten ZDF-Telenovela «Bianca – Wege zum Glück» kommt nun das neue Nachmittagsformat «Alisa – Folge deinem Herzen». Bei täglichen Serien ist eine Vorabbewertung immer etwas heikel, da die Qualität des Formats nicht an einer guten ersten Episode auszumachen ist, sondern daran, wie die Geschichten über die geplanten Folgen gesponnen werden. Dennoch liefert ein Auftakt zu einem neuen Format immer einen gewissen Überblick, in welche Richtung man sich entwickelt.

Bei «Alisa» wird eines relativ deutlich - die Macher haben wohl zwei Dinge versucht: Zum einen soll die neue Daily die Zuschauer einfangen, die sich auch bei «Wege zum Glück» wohlgefühlt haben. Viele Strukturen sind ähnlich, die Wohnungen sind in identischem Stil eingerichtet und auch die Rahmenhandlung verläuft nach selbem Muster. Zum anderen möchte man aber ein paar mehr junge Zuschauer an sich binden. Wohl auch deshalb ist die Hauptfigur Alisa erst 27 Jahre alt und somit klar jünger als viele ihrer Vorgängerinnen.

Zur Erzählstruktur: Auch dieses Mal hat das ZDF den Weg gewählt, dass das Hauptpaar der Serie, in diesem Fall Alisa und Christian schon nach wenigen Wochen zusammenkommen werden und dann gemeinsam viele harte Prüfungen überstehen müssen. Daran ist prinzipiell nichts auszusetzen, denn so feierte man über Jahre hinweg um 16.15 Uhr Erfolge. Der ganz große Wurf wäre natürlich eine Veränderung dieses Konzepts gewesen, an der Qualität des neuen Formats ändert dies aber nichts.

Im Vorfeld versprachen die Macher eine sehr moderne Bildästhetik und neue Farbfilter: Wer dabei aber an Effects wie bei «Alles was zählt» gedacht hat, täuscht sich. Vermutlich würden diese auch nicht ins ZDF-Programm passen. Vielleicht haben die Verantwortlichen in diesem Punkt etwas zu großspurig Veränderungen angekündigt, denn wirklich auffallend war dies im vorliegenden Zusammenschnitt nicht. Was allerdings wahr ist, ist der teilweise wirklich großartige Humor der Telenovela, der Jung und Alt verbindet.

Spaß haben kann wirklich jeder bei diesem Format – sowohl die Bösen als auch die Guten haben humoristisches Talent und das könnte für «Alisa» noch ganz wichtig werden. Die Grundgeschichte, die der Telenovela zu Grunde liegt und von Natalie Scharf und Andreas Fuhrmann konzipiert wurde, ist sicherlich äußerst interessant: Die Figur der Alisa ist als positiv denke und fröhliche junge Frau angelegt. Sie verliebt sich – wenig neu – in ihren Chef Christian, der allerdings mit der bösen Anwältin Ellen verlobt ist.

Wenig bekannt ist derzeit über die Aufgaben des weiteren Casts, der ebenfalls gute Geschichten braucht, um die Telenovela zu einem Zuschauermagnet werden zu lassen. In den ersten Episoden scheint jedenfalls Alisa noch sehr deutlich im Mittelpunkt zu stehen. Zu lesen ist über weitere Storys, dass Probleme mit Stiefmüttern und dergleichen auftreten. Das wurde zwar von vielen Soaps schon durchgekaut, kann bei guter Umsetzung aber durchaus interessant sein. Lob gilt vor allem Theresa Scholze, die die Hauptfigur wunderbar verkörpert. Der Zuschauer wird im kommenden Jahr mit ihr mitfiebern und ihr bei ihren Aufgaben zur Seite stehen. Das ZDF hat bei dieser Besetzung die wohl beste Wahl getroffen. Auch Jan Hartmann passt gut in seine Rolle – hier ist nicht daran zu zweifeln, dass der Zuschauer Christian und Alisa für ein schönes Paar halten wird.

Aus dem weiteren Cast sticht vor allem Thomas Gumpert heraus, der Ludwig Castellhoff spielen wird und auch Alexander Hofer, der den Fiesling Oskar Castellhoff darstellt. Zweiterer fällt schon in den ersten Minuten auch durch komische Momente auf, was dem Format einen ganz besonderen Schliff verleiht. Ebenfalls mit dabei: Ulrich Drewes, der wie schon so oft zuvor, ebenfalls als Bösewicht in Erscheinung treten darf. Natürlich kann «Alisa» nicht mit Primetime-Produktionen mithalten, vergleicht man sie allerdings mit Daily-Formaten des deutschen Fernsehens, dann muss man sich in keinem Fall verstecken. Fans solcher Sendungen dürfen sich auf jeden Fall auf den Neustart freuen.

Das ZDF zeigt «Alisa – Folge deinem Herzen» ab Montag, 2. März 2009, werktags um 16.15 Uhr.
27.02.2009 10:20 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/33390