Ausstand: Berliner Sat.1-Mitarbeiter streiken

Die Mitarbeiter von Sat.1 befinden sich seit dem Mittag für 36 Stunden im Streik. Ziel sind Verhandlungen mit der Geschäftsführung über den geplanten Umzug des Senders nach München.

Seit dem Mittag streiken die Mitarbeiter von Sat.1 in Berlin. Die Berliner Beschäftigten sind damit einem Aufruf der Gewerkschaft ver.di und des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) gefolgt. "Ihr Kampf um den Erhalt journalistischer Arbeitsplätze ist richtig und notwendig", sagte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken zu den Streikenden.

Der Umgang der Sat.1-Geschäftsführung mit ihnen und ihren Interessen sei ein Skandal. Die Geschäftsleitung des Senders verfolgt weit reichende Pläne zur Umstrukturierung - so sollen alle Abteilungen des Senders bis auf die Sat.1-Zentralredaktion nach Unterföhring umziehen. Der Arbeitskampf richte sich nun gegen die beharrliche Weigerung der Geschäftsführung, in Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag einzutreten. Der Streik dauert 36 Stunden und soll bis Mittwoch 24 Uhr laufen. Eine Beeinträchtigung des Sendebetriebs könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es aus Berlin.



Der DJV-Vorsitzende kritisierte in dem Zusammenhang die Androhung von Repressalien durch die Sat.1-Geschäftsführung gegenüber den Mitarbeitern eines Dienstleisters für den Fall, dass sie sich an dem Arbeitskampf beteiligten. Das zeige das gestörte Verhältnis des Managements zu Arbeitnehmerrechten.

"Es ist unerträglich, dass das Sat.1-Management zur Durchsetzung der Renditeziele die berechtigten Interessen der Berliner Beschäftigten ignoriert", kritisierte Konken. "Wenn sich das Management schon nicht von dem völlig sinnlosen Umzug nach München abbringen lässt, ist ein gerechter sozialer Ausgleich für die Betroffenen das Mindeste, was geleistet werden muss." Dazu seien Verhandlungen mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften erforderlich.

Der Streik sei das legitime Mittel, um den Forderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Nachdruck zu verleihen.
20.01.2009 13:25 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: DJV Kurz-URL: qmde.de/32646