Der Fernsehstammbaum: «Prison Break»

Quotenmeter.de begibt sich wieder auf eine Reise in die Fernsehgeschichte, um die komplexen Verbindungen der Darsteller und Macher untereinander zu erklären. Diesmal: «Prison Break», dessen Ende in dieser Woche offiziell wurde.

Die Serie «Prison Break» erzählt die Geschichte von zwei Brüdern, die mit der Hilfe von weiteren Insassen aus einem Hochsicherheitsgefängnis ausbrechen und seit dem auf der Flucht sind. In den USA läuft derzeit die vierte Staffel, während bei uns RTL am 08. Januar mit der Ausstrahlung der dritten Staffel begonnen hat.

Entwickelt und größtenteils geschrieben wurde die Serie von Paul Scheuring, der neben kleineren Projekten zuvor lediglich das Drehbuch zum Vin-Diesel-Film «Extreme Rage» mitverfasst hat. Trotzdem betraute ihn das amerikanische FOX-Network mit der Verantwortung für eine der ambitioniertesten Serien des amerikanischen Fernsehens.

Dominic Purcell (im Bild vorne) verkörpert den zum Tode verurteilten Lincoln Burrows, dem der Ausbruch in erster Linie gewidmet ist. Filmfans dürften den gebbürtigen Engländer als Ulrich in «Mission: Impossible II» und als Drake im Finale der «Blade»-Trilogie wiedererkannt haben. Zudem spielte er in der kurzlebigen Serie «Der Fall John Doe!» den gleichnamigen Titelhelden. In der 22 Folgen umfassenden Fox-Serie bemerkt sein Charakter, dass er nachdem er nackt auf einer Insel aufwacht farbenblind ist und das komplette Wissen der Welt in sich trägt. Bei uns war die Serie erstmasl 2003 bei RTL zu sehen. Derzeit wird sie am Sonntagabend kurz vor Mitternacht bei SuperRTL wiederholt. Seine größte Rolle außerhalb des Fernsehens hatte Purcell sicherlich im Film «Equilibrium», in dem er die Figur des Seamus mimte.

In diesem Film traf er bereits auf William Fichtner, seinen zukünftigen Gegenspieler in «Prison Break». Ab der zweiten Staffel spielt dieser nämlich den FBI-Agenten Alexander Mahone. In besagtem Science-Fiction-Film taucht er als Jürgen auf. Mysteryfans kennen Fichtner zudem als Sheriff Tom Underlay aus der Serie «Invasion». Zuvor wurde er für zehn Episoden der wenig erfolgreichen Serie «MDs» engagiert. Damals trug sein Charakter im Übrigen den Namen Dr. Bruce Kellerman und Fans von «Prison Break» wissen, dass auch der Secret Service Agent Kellerman heißt. Fichtner war weiterhin in kleineren Rollen im Episodenfilm «Go», Michael Manns «Heat» und sogar im jüngsten Blockbuster «The Dark Knight» zu sehen. Außerdem spielte er Josh Hartnetts Vater in «Pearl Harbor» und den Piloten der „Freedom“ in «Armageddon».

Bei den Dreharbeiten zu diesem Film lernte er bereits Peter Stormare kennen, der bei «Prison Break» den Mafiaboss John Abruzzi verkörpert. In dem Asteroiden-Film stellte er den russischen MIR-Kosmonauten Lev Andropov dar. Doch damit nicht genug, in Stormares Biografie tauchen weitere sehr bekannte Filme. So war er in «Vergessene Welt: Jurassic Park», «Fargo - Blutiger Schnee» und «The Big Lebowski» zu sehen. Im Thriller «8mm - Acht Millimeter» überzeugte er zudem als fieser Pornoproduzent Dino Velvet. In « Constantine» spielte er niemand geringeren als den Satan persönlich und im TV-Drama «Hitler - Aufstieg des Bösen», das immer wieder gern von RTL II gezeigt wird (das nächste Mal am 23. Januar 2009), tritt er in die Fußstapfen von Ernst Röhm. Seinen ungewöhnlichste Auftritt hatte er jedoch an der Seite von Björk in dem Film «Dancer In The Dark» als deren bester Freund. In dem Musical der anderen Art ist Peter Stormare sogar singend zu hören.



RTL bezeichnet Wentworth Miller, der die Hauptrolle des Michael Scofield spielt, als den schönsten Gefangenen und bezieht sich dabei auf die hohe Beliebtheit des Engländers bei den weibliche Fans. Tatsächlich hält sich jedoch hartnäckig das Gerücht, dass Miller eigentlich homosexuell sei. Seine Beliebtheit bei besonders jungen Frauen dürfte aber auch daran liegen, dass er seine ersten Auftritte in den Teenie-Serien «Popular» und «New York Life - Endlich im Leben!» hatte. In beiden taucht er allerdings nur in jeweils zwei Episoden auf.

Seine erste Hauptrolle konnte Miller im TV-Event «Dinotopia» erobern. International bekannt wurde er allerdings erst durch sein Mitwirken in den beiden Musikvideos „It's Like That” und “ We Belong Together“ von Mariah Carey. Im Kino konnte man ihm etwas später als Dr. Adam Lockwood im Film «Underworld» genießen. Im Jahr 2000 hatte Miller zudem eine kurze Gastrolle in der NBC-Serie «Emergency Room - Die Notaufnahme». Diese Erfahrung teilt er mit fast allen seinen Kollegen von «Prison Break», denn auch Amaury Nolasco (als Fernando Sucre), Robert Knepper (als Theodore 'T-Bag' Bagwell), Wade Williams (als Bradley 'Brad' Bellick) und Paul Adelstein (als Paul Kellerman) waren in der Krankenhausserie zu sehen.

Letzteren führte es nach «Prison Break» wieder zurück in das Arzt-Genre, da er mittlerweile als Dr. Cooper Freedman zum Hauptcast des «Grey’s Anatomy»-Spin-Offs «Private Practice» gehört. Zuvor mimte er in der abgesetzten Serie «Amor - Mitten ins Herz» die Figur des Mike. Im Kino fiel der Amerikaner vor allem in der Komödie «Ein (Un)möglicher Härtefall» an der Seite von George Clooney und Catherine Zeta-Jones auf. Privat ist Adelstein interessanterweise mit Liza Weil verheiratet, die in der Serie «Gilmore Girls» Paris Geller, die beste Freundin von Rory, spielt.

Scofields ehemaliger Zellengenosse Fernando Sucre wird von Amaury Nolasco dargestellt. Bereits vor dem Erfolg von «Prixon Break» konnte er die Rolle des Orange Julius in dem Actionfilm «2 Fast 2 Furious » ergattern. Im vergangenen Jahr war er im Blockbuster «Transformers» zu sehen und ist aktuell in der Computerspielverfilmung «Max Payne» an der Seite von Mark Wahlberg zu beobachten.

Der verurteile Vergewaltiger Theodore 'T-Bag' Bagwell wird bei «Prison Break» von Robert Knepper verkörpert. In dessen Lebenslauf finden sich unzählige Gastauftritten in fast allen denkbaren Serien. Darunter sind «Law & Order», «CSI: Miami», «L.A. Law» und diverse Versionen von «Star Trek». Im Kino konnte man Knepper in den Filmen «Hostage – Entführt» , «Hitman - Jeder stirbt alleine» und aktuell «Der Tag, an dem die Erde stillstand» erleben. Er hatte weiterhin eine Episodenrolle in der Mysteryserie «Seven Days» und damit neben den Auftritten bei «Emergency Room» eine weitere Gemeinsamkeit mit Wade Williams, der den Gefängniswärter Bradley 'Brad' Bellick spielt.

Sarah Wayne Callies, die die Gefängnisärztin Dr. Sara Tancredi darstellt, war vor «Prison Break» in der Serie «Tarzan» zu sehen. In der modernen Adaption des klassischen Stoffs von Edgar Rice Burroughs spielte sie die Polizistin Jane Porter, die Tarzan findet. Die WB-Serie konnte das Publikum im Jahr 2003 allerdings nicht überzeugen und wurde nach acht Folgen wieder abgesetzt.
15.01.2009 09:00 Uhr  •  Christian Richter Kurz-URL: qmde.de/32540