«Quarterlife» demnächst auch im Fernsehen

NBC Universal einigt sich mit Marshall Herskovitz und Edward Zwick über eine TV-Verwertung ihrer Internetserie.

Jüngst hatte Marshall Herskovitz bereits entsprechende Andeutungen gemacht; nun ist es offiziell. «Quarterlife» schafft den Sprung ins Fernsehen. Wie "Variety" am Freitag berichtete, haben sich NBC Universal und die «Quarterlife»- Schöpfer auf eine umfassende Kooperation geeinigt. Im Rahmen der Abmachung wird der Sender im Laufe des nächsten Jahres sechs einstündige Folgen der Internetserie aussstrahlen. Des Weiteren erwirbt NBC Online-Streamingrechte und wird beim weiteren Vertrieb behilflich sein.

Das Mitzwanziger- Drama hatte am 11. November 2007 seine vielbeachtete Internetpremiere auf MySpaceTV und einer eigenen, aufwendig designten Website gefeiert. Über den Vertriebsweg hinaus hat «Quarterlife» jedoch wenig gemein mit dem, was üblicherweise auf den Youtubes dieser Welt zu finden ist. Die Serie hat durch und durch TV- Niveau. Herskovitz und Zwick zufolge stellt ihr Projekt die aufwendigste und handwerklich professionellste Internetserie überhaupt dar.

Inhaltlich ist «Quarterlife» nicht allzu weit entfernt von den früheren Werken der beiden Schöpfer (unter anderem «My So-Called Life», «thirtysomething»). In 36 achtminütigen Folgen schildert die Serie das Gefühls- und Beziehungsleben einer Gruppe von Mitzwanzigern, diesmal aus der zeitgemäßen Perspektive einer Videobloggerin. Bereits vor drei Jahren hatten Herskovitz und Zwick das Projekt in abgewandelter Form ins Fernsehen bringen wollen. Nachdem der Pilot bei ABC durchgefallen war, entschieden sich die beiden schließlich dazu, die Serie auf eigene Faust für das Internet zu produzieren. Finanzielle Unterstützung holte man sich unter anderem bei Toyota und MySpace.

Dass NBC auf der Suche nach neuen Inhalten für das streikgebeutelte Programmportfolio ausgerechnet im Internet fündig wird, hat durchaus eine ironische Note. Als unabhängige Produzenten stehen Herskovitz und Zwick dabei den Forderungen der Gewerkschaften aufgeschlossen gegenüber. Herskovitz zufolge sind Gespräche über eine entsprechende Nachvergütung der Mitwirkenden bereits anberaumt.
19.11.2007 03:03 Uhr  •  Manuel Niemeyer  •  Quelle: Variety, Deadline Hollywood Daily Kurz-URL: qmde.de/23534