Premiere erobert die Bundesliga zurück

Knaller in der Nacht zum Donnerstag: "Maximale Vereinfachung des Empfangs und größtmögliche Reichweite im Pay-TV", verspricht arena. Im Klartext heißt das: Premiere ist wieder zurück im Geschäft mit der Bundesliga.

Dass es zwei Pay-TV-Unternehmen in Deutschland schwer haben würden, war von Anfang an klar: Nun dürfte dies auch bis zu den Oberen von arena durchgedrungen sein, die Gefahr liefen, ihr selbstgestecktes Ziel – drei Millionen Abonnenten nach drei Jahren zu haben – nicht zu erreichen. Deswegen einigte man sich mit Premiere auf einen Deal, der für beide wohl nur Gutes bedeutet. Der Pay-TV-Kanal Premiere wird arena ab sofort deutschlandweit in seinem Programm anbieten. Bislang konnten nur Kabel Deutschland-Kunden über Premiere die Bundesliga live sehen. In 14 Bundesländern bietet Premiere Bundesliga-live auf arena weiteren 2,2 Millionen Kunden kleinerer Kabelbetreiber (Netzebene 4) direkt an.

Auf der Grundlage eines neuen, erweiterten Verbreitungsvertrages mit arena, einem Unternehmen der Unity Media Gruppe, wird Premiere wieder zum wichtigsten Pay-TV-Vermarkter von Bundesliga-Fußball in Deutschland. Premiere vergrößert sein Bundesliga-Vermarktungspotenzial auf über 30 Millionen TV-Haushalte in Deutschland. Mit dem neuen Vertrag erwirbt Premiere auch die nationalen arena Vermarktungsrechte für Sportsbars - über Kabel und Satellit - und ein langfristiges, nicht-exklusives Lizenzrecht an der Marke arena zur Präsentation und Vermarktung von Bundesliga-live.




Außerdem betreut Premiere künftig im Auftrag von arena den technischen Betrieb, Service und Administration der arena Satellitenplattform. Premiere gibt an arena gegen die geleistete Sacheinlage - Verbreitungs-, Vermarktungs- und Markenlizenzen - 16,4 Millionen neue Aktien aus dem genehmigten Kapital aus, das die Hauptversammlung der Premiere AG am 17. Mai 2006 beschlossen hat. Die Aktien werden von einem unabhängigen Finanzinstitut weisungsfrei verwaltet. Die Vereinbarung mit dem Finanzinstitut schließt jegliche Einflussnahme von arena auf die Unternehmenspolitik von Premiere aus.

Lange Vertragslaufzeiten
Premiere hat sich das Verbreitungs- und Vermarktungsrecht am Sender arena und seinen Programminhalten langfristig gesichert. Der Satelliten-Distributionsvertrag mit arena hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Noch länger gelten die erworbenen Marken-Lizenzen: Premiere kann die Marke arena zur Präsentation und Vermarktung von Bundesliga-live-Angeboten bis Ende 2026 nutzen. Die Markenrechte an arena hält Premiere auf nicht-exklusiver Basis.

Dazu Dr. Georg Kofler, Vorstandsvorsitzender der Premiere AG: „Premiere wird durch den neuen Vertrag mit arena sowohl im operativen Geschäft als auch in seiner strategischen Positionierung nachhaltig gestärkt. Premiere ist für Bundesliga-Fans wieder die Nummer eins und die erste Adresse – mit mehr Zugangsmöglichkeiten als je zuvor: über Satellit, Kabel und IPTV. Die flächendeckende Präsenz über diese drei Verbreitungswege ist einzigartig und eine Grundlage für weiteres Wachstum. Als größter Vermarkter von Bundesliga-live hat Premiere wieder alle wichtigen Pay-TV-Programme auf nationaler Basis im Angebot. Besonders freuen können sich unsere treuen Abonnenten. In vielen Premiere Haushalten kehrt Bundesliga-live schon am Freitag auf den Bildschirm zurück: Sie können über ihren Premiere Sat-Receiver ganz einfach arena sehen.“

Auch der Geschäftsführer von arena, Dejan Jocic, zeigt sich zufrieden mit dem ausgehandelten Deal: „Durch die zusätzlichen Zuschauer und die resultierenden Einnahmen aus den von Premiere vermarkteten Abos stärken wir unsere Position als Sender nochmals signifikant. Damit ist arena nach nicht einmal sechs Monaten Sendezeit endgültig eine feste Größe in der deutschen Fernsehlandschaft und als Pay-TV-Sender etabliert. Wir bieten unseren Kunden jetzt nicht nur den einfachsten Zugang, sondern erweitern auch den Kreis potenzieller Abonnenten auf die aktuell maximale Pay-TV-Reichweite “, so Jocic. Bereits beim Rechtewerb der englischen Liga hatten Premiere und arena eng zusammengearbeitet.

Für Premiere stellt diese Abmachung den größtmöglichen Gewinn dar. Das Pay-TV-Unternehmen kann die Fußball-Bundesliga wie bisher live in seinem Programm anbieten, muss die horrenden Preise für die Rechte aber nicht zahlen. Und auch die Börse reagierte schlagartig: Um über 19 Prozent verbesserte sich der Aktienkurs, aktuell liegt er bei 18,05 €. Am Mittwochabend schloss man mit 15,12 € ab.
08.02.2007 08:17 Uhr  •  Fabian Riedner und Manuel Weis  •  Quelle: Premiere/arena Kurz-URL: qmde.de/18695