Tyron Ricketts: ‚Diversität ist wichtig‘

Der frühere VIVA-Moderator ist seit über 20 Jahren im deutschsprachigen Fernsehen aktiv. Seit einigen Jahren produziert er zusammen mit der UFA.

Diversität ist für die UFA ein wichtiges Thema. Am Donnerstag gab die Berliner Produktionsfirma bekannt, dass bis Ende 2024 vor und hinter der Kamera ein Abbild der deutschen Gesellschaft steht. Tyron Ricketts gründete die Produktionsfirma Panthertainment und ist bereits in diesem Feld stark vertreten. Mit Quotenmeter sprach Ricketts über die neue Normalität.

Sie werden nun von der UFA direkt unterstützt, darunter auch durch die Produzentin Nataly Kudiabor, die sie bereits 20 Jahre kennen. Was bringt nun die Unterstützung für Sie und Ihr Unternehmen Panthertainment?
Panthertainment hat seit Anfang 2020 einen First Look Development Deal mit der UFA. Der Vorteil für Panthertainment ist, mit einem sehr starken und erfahrenen Partner im Rücken, eigene Projekte zu entwickeln und diese, zusammen mit tollen Persönlichkeiten wie Nataly Kudiabor oder Jörg Winger («Deutschland 83» - 89), am Markt anbieten zu können.

Ich persönlich lerne sehr viel von meinen neuen Kolleg*innen mit denen ich in der Vergangenheit eher als Schauspieler zu tun hatte. Für die UFA hat unsere Zusammenarbeit den Vorteil, dass sie durch Panthertainment Einsichten und Kontakte zu einer diversen Filmwelt und deren Protagonist*innen bekommt, die ohne unsere Zusammenarbeit vielleicht nicht zustande gekommen wären.

Die UFA genauso wie Sie haben das Motto: „Diversität als Normalität“ und konzentrieren sich nun bei ihren Produktionen das auch umzusetzen. Wie sieht eine Narrative aus, in dem Sie diesen alternativen Blickwinkel anbieten?
Es ist der Zusammenarbeit zwischen der UFA und Panthertainment geschuldet, dass das Motto „Diversität als Normalität“ nun für beide gilt. Sämtliche Produktionen, bei denen Panthertainment beteiligt ist, konzentrieren sich auf Geschichten, bei denen die Protagonist*innen sowie eine großer Teil der anderen Gewerke in der Wertschöpfungskette PoC, also People of Color, sind. Uns ist es wichtig, einen alternativen Blickwinkel zu den überwiegend eurozentrisch erzählten Geschichten in der deutschen Film- und TV-Landschaft anzubieten.

Bei der Selbstverpflichtung der UFA geht es darum bis 2024 auch die anderen Dimensionen von Diversität in den Schaffensprozess vor und hinter der Kamera ihrer Produktionen zu integrieren. Eine Abbildung unserer Gesellschaft in ihrer tatsächlichen Form ist demokratisch, spannend und wichtig, um auch in Zukunft als moderne Produktionsfirma relevant zu bleiben. Das gilt hinsichtlich des demographischen Wandels in Deutschland genauso wie in Bezug auf die erweiterten Märkte durch Streaming Plattformen, die ja potentiell mit ihrem Programm die ganze Welt erreichen wollen.

Denken Sie, dass durch die Selbstverpflichtung der UFA und ihrer Zusammenarbeit, die Ziele beider Unternehmen besser umgesetzt werden können oder fehlt ihnen etwas?
Ich bin überzeugt davon, dass unsere Zusammenarbeit sowie die Selbstverpflichtung eine optimale Grundlage dafür bieten, die Herausforderungen der heutigen Zeit zu meistern. "Feste Entschlossenheit und Klarheit im Inneren, sanfte Anpassung und Stärke im Äußeren; das ist der Weg etwas zu erreichen.“ Ich bin mir sicher, dass wir durch unsere Zusammenarbeit alles davon vereinen. Und ich bin überzeugt auf dem richtigen Weg zu sein und freue mich auf die ersten sichtbaren Ergebnisse auf den Bildschirmen.

Vielen Dank für das Gespräch.
26.11.2020 10:00 Uhr  •  Marcel Preisendörfer Kurz-URL: qmde.de/123038