Hier wird das englische ‚Dschungelcamp‘ produziert

Außerdem: Richtungswechsel bei der BBC?

Welcome to Gwrych Castle


Im November wird der britische Fernsehsender ITV eine neue Staffel von «I’m a Celebrity, get Me Out Of Here» senden. Üblicherweise findet die Produktion in Australien statt, in jenem Dschungelcamp, das wenige Wochen später von den deutschen Promis besiedelt wird. In diesem Jahr, angesichts der Coronapandemie, kann ITV im November nicht in Down Under produzieren. RTL hat sich noch offen gelassen, wo «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!» 2021 entsteht. ITV in England derweil hat nun Details veröffentlicht. Die kommende Staffel wird in Gwrych Castle in Wales entstehen. Die Promis bewohnen dann keinen Dschungel, sondern ein Schloss.



Neue BBC-Richtung


Seit Anfang September ist Tim Davie der neue Chef der BBC. In einem ersten Statement seinen Mitarbeitern gegenüber äußerte dieser den Wunsch, dass die BBC fortan alle Bürger des Landes repräsentieren solle. Seiner Meinung nach sei die jetzige BBC zu sehr auf London fokussiert und verfolge eine linksliberale Ausrichtung – damit aber würde der Großteil der Briten nichts anfangen können. In England gab es nun Wirbel, weil manche befürchten, Davie könnte die Sendeanstalt nun rechter positionieren. Dazu kommt auch, dass Davie wohl mit dem Gedanken spielt, Comedyshows abzusetzen, die seiner Ansicht nach zu weit links verortet sind.

Reality-Flut


In England standen im Sommer die Produktionen großteils still. Das führt vor allem bei Dramen zu größeren Verzögerungen. Privatsender ITV will nun die Programmlücken schließen und aus der Not eine Tugend machen. Der Sender will vermehrt Reality-Produktionen zeigen. Senderchef Kevin Lygo meinte, sich durch diese Programmfarbe auch von den populären Streamingdiensten abheben zu können. Als Paradebeispiel nannte er ITVs «Love Island», einen der größten Quotenhits des Kanals. Genau dieser musste 2020 im Sommer in England übrigens wegen Corona pausieren.

Umsatzminus


An anderer Front werden bei ITV derweil die Rechenschieber kräftig bemüht. Corona sorgte nämlich für leere Kassen. Der Umsatz im ersten Halbjahr 2020 sank um 17 Prozent auf 1,45 Milliarden Pfund, vor allem im zweiten Quartal waren die Werbeeinnahmen des Senders massiv rückläufig: Mitgeteilt wurde hier ein Minus von 43 Prozent. In der 65-jährigen Historie von ITV gab es einen derartigen Einbruch noch nie.
09.09.2020 10:30 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/121215