RTL: «Nachtschwestern» geht (erstmal) nicht weiter

Die Krankenhausserie mit Mimi Fiedler geht allzu bald nicht wieder in Produktion. RTL begründet den Schritt mit den Folgen der Coronakrise. Eine Hintertür bleibt offen.

Die Mediengruppe RTL Deutschland hat entschieden, vorerst keine weitere Staffel seiner Primetime-Krankenhaus-Serie «Nachtschwestern» zu bestellen. Von dem Format liefen 20 Episoden in zwei Staffeln, die zweite Runde lief in diesem Sommer und erreichte vier Mal zweistellige Marktanteile bei den Umworbenen – in der Spitze kam die Produktion mit Mimi Fiedler in einer Hauptrolle auf 10,4 Prozent. Derzeit wolle man nun keine weitere Staffel von «Nachtschwestern» beauftragen, erklärte ein RTL-Sprecher am Dienstag gegenüber Quotenmeter.de. Begründet wurde diese Entscheidung mit der Coronakrise. Diese habe die gesamte Produktions- und Programmplanung nachhaltig beeinflusst. Der RTL-Sprecher erklärt: „Wenige unserer fiktionalen Produktionen können planmäßig so produziert werden, wie wir es uns gewünscht hätten. Andere und bereits beauftragte Programme müssen wir um Monate schieben, weil Drehs nicht sicher umsetzbar sind. In dieser Situation wollen wir zunächst bereits beauftragte Programme absichern, bevor wie Versprechungen abgeben können, weitere Staffeln zu beauftragen.“

RTL danke dem „tollen Ensemble“ und dem gesamten UFA-Team für zwei „richtig gute Staffeln“ und nannte diese „dramaturgisch ausgereift und von hohem Production Value“. Mit dem Statement ließ sich RTL noch eine kleine Hintertür offen, dass die Serie mit einigem zeitlichen Abstand und nach der Coronapandemie doch nochmal weitergeführt werden könnte.

Annette Herre und Sarah Höflich, die ausführenden Produzentinnen der Serie, erklärten am Dienstag: „Wir sind sehr stolz auf unseren wunderbaren Cast und das ganze Team, das mit viel Herzblut und Leidenschaft vor und hinter der Kamera diese besondere Kölner Notaufnahme zum Leben erweckt hat. Es sind 20 spannende, unterhaltsame und hochemotionale Folgen entstanden, die der wichtigen und schweren Arbeit unserer Rettungs- und Pflegekräfte ein Denkmal setzen – gerade in der jetzigen Zeit.“ Sie bezeichneten die Serie als wirkliches Herzensprojekt.
11.08.2020 14:01 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/120535