Radio MA 2020/II: Fast alle großen Sender verlieren, nur noch Bayern1 mit mehr als einer Million Hörer

Corona hatte keinen Einfluss mehr auf diese Zahlen, die den meisten Dickschiffen der Branche Kopfzerbrechen bereiten. Antenne Bayern fällt auf die schlechtesten Ergebnisse seit 2004, deutliche Verluste auch bei Bayern 3 und WDR2. Wir haben aber auch Gewinner gefunden.

Mehr für Radiofans und die Radioszene

Im Juni stand uns Radioberaterin Yvonne Malak zur Verfügung. Sie sprach mit uns über Major-Promos, die richtige Musikausrichtung und die perfekte Morning-Show. Alle Artikel mit Ihr sind hier zu finden.
Ausnahmesituation beim Radio. Auch die deutschen Stationen waren in den zurückliegenden Wochen massiv vom Coronavirus betroffen. Die massivsten Folgen haben die starken Rückgänge der Werbebuchungen ausgelöst. In einigen Wochen, vor allem Ende März, seien diese um teils 80 Prozent zurückgegangen, über einen längeren Zeitraum gerechnet klagen die Sender über ein Minus von rund 30 bis 40 Prozent. Kreative Modelle, wie dieser Einnahmenausfall nun kompensiert werden kann, wurden in den vergangenen Wochen erarbeitet. Eine Folge daraus: Im Jahr 2021 wird es nur einmal Radioquoten geben. Die Feldarbeit ist aufwändig. In jeder Welle werden über 60.000 Menschen angerufen, die Daten werden ausgewertet und aufbereitet. Konkret heißt das: Es gibt im Herbst keine Abfrage. Somit sparen sich die (Privat-)Sender nicht nur die Kosten für die Erhebung, sondern können es auch in Sachen Major Promo ruhiger angehen lassen. Kaum anzunehmen, dass die Sender ab September mit Autos, Reisen oder anderen Gewinnen winken werden.

Radioquoten werden erst ab Dezember 2020 wieder abgefragt, dann für die sogenannte Frühjahrs-Welle. Die Telefonumfragen werden dann im März abgeschlossen sein. Wie immer besteht eine veröffentlichte Radio-MA aus zwei Befragungswellen. Diese MA II 2020 besteht etwa aus der Befragungswelle im Herbst 2019 und der Frühjahrswelle, die also von Dezember bis März abgefragt wurde. Die nächste MA, also die einzige 2021, wird dann aus den beiden Frühjahrswellen bestehen. Für die Sender heißt das: Wer eine schlechte Frühjahrswelle verbucht hat, wird diese Zahlen lange mit sich herumschleppen. Denn auf Grundlage der MA 2021 werden die Werbepreise von Januar bis Dezember 2022 festgelegt… Und Verluste waren bei einigen Sendern der Fall. Obwohl die agma in ihrer Pressemitteilung von einer „hohen Nutzung“ sprach liegen die allermeisten großen Sender (teils massiv) im Minus. „Die aktuelle ma Audio bescheinigt der Gattung Radio/Audio einmal mehr starke Nutzungswerte, die in Summe auf hohem Niveau konstant bleiben“, sagt indes Jan Isenbart, Vorstand Radio/Audio der agma.

Warum hat Corona die Sender noch bewegt? Während des flächendeckenden Lockdowns und der Empfehlung zu Homeoffice wurde des Hörverhalten auf den Kopf gestellt. Die Fahrt in die Arbeit und die Fahrt nach Hause entfiel in Teilen der Bevölkerung. Im Gegenzug war das Bedürfnis nach Information groß wie nie – die Webradio-Quoten, die schon vor einigen Wochen veröffentlicht wurden, zeigten einen massiven Anstieg der Stream-Nutzung bei den Simulcast-Sendern. Nur: Spielt diese Zeit überhaupt noch in die jetzigen Daten hinein? Nach dem Shutdown wurde gerade einmal noch zwei Wochen abgefragt, bestätigt Isenburg. „Da in die Frühjahrserhebung bis Ende März nur zwei ‚Corona-Wochen‘ fielen, gibt es erwartungsgemäß keinen Sondereffekt in den Daten aus insgesamt 28 Erhebungswochen“, sagt Jan Isenbart.

Mit Blick auf die Top10 dieser Erhebung lässt sich feststellen: Erreichten bei der MA I 2020 noch drei Sender mehr als eine Million Hörer, ist es jetzt noch einer: Bayern1, das ebenfalls mit Verlusten nun auf 1,10 Millionen Zuhörer pro Durchschnittsstunde (gewichtet immer Montag bis Freitag, sechs bis 18 Uhr, Publikum ab zehn Jahre) kommt. SWR3 und WDR2 haben Hörer abgegeben, sicherten sich aber immerhin erneut die Plätze zwei und drei. Beeinflusst von einer miesen Herbstumfrage liegt auch Antenne Bayern dick im Minus, erreicht mit nur noch 805.000 Zuhörern die niedrigsten Werte seit 16 Jahren, darf aber aufatmen, weil es bei den Winterbefragungen besser lief als für manchen Konkurrenten. Bayern3 etwa rutschte mit 10,6 Prozent ins Minus. Auch ffn, das zuletzt stets eine gute Figur machte, musste diesmal dem allgemeinen Markttrend folgen – der Nord-Sender unter der Führung von Jens Küffner fällt auf 418.000 Hörer, bleibt somit aber die Nummer drei unter den Privaten. Dass FFH komplett stabil blieb, ist als kleiner Erfolg zu werten.

Weitere spannende Zahlen der Erhebung: Im Weitesten Hörerkreis (WHK), also in einem durchschnittlichen Vier-Wochen-Zeitraum, wird analog zur MA 2020 Audio I von 93,6 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren mindestens ein klassisches und/oder Online-Audio-Angebot genutzt (Audio Total). Die Hörer bleiben ihrem Sender konstant mit mehr als vier Stunden (Verweildauer: 254 Minuten) auf hohem Niveau treu (erste Erhebung 2020: 256 Minuten). Ähnlich zeigt sich dies in der Nutzung von klassischen Radio-Angeboten: Im WHK wird Radio wie zur Vor-MA von 93,4 Prozent der Bevölkerung mit einer Verweildauer von 253 Minuten genutzt (MA 2020 Audio I: 256 Minuten). Zudem wurde abgefragt: 22,3 Prozent der deutschen Bevölkerung haben schon einmal einen Podcast gehört. Bei den 14- bis 49-Jährigen liegt dieser Wert sogar bei 33,5 Prozent.


Die Hörerzahlen im Überblick
Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachen, Bremen
Nordrhein-Westfalen
Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland
Bayern
Berlin, Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Nationale Sender

Nielsen I: Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachen, Bremen:
Die Nummer eins im Norden bleibt NDR 2: Die öffentlich-rechtliche Welle, die bei den MA 2019/II auf 807.000 Interessenten in der Durchschnittsstunde kam und dieses Frühjahr bei der Radioerhebung auf 750.000 Hörende nachgab, zählt nunmehr nach einem weiteren, leichten Verlust 740.000.

Der private Sender Antenne Niedersachsen musste zuletzt ein gewaltiges Minus von 18,8 Prozent hinnehmen: Von 346.000 ging es am 1. April dieses Jahres abwärts gen 281.000. Damit hat der Abwärtstrend aber noch immer kein Ende genommen: Um 26 Prozent ging es erneut hinunter, nun stehen nur noch 208.000 Fans auf dem Papier. radio ffn ließ ebenfalls nach, von 462.000 baute man ab gen 418.000 Interessenten in der durchschnittlichen Stunde.

In Schleswig-Holstein freut sich die kleine Welle Radio Bob! rockt Schleswig-Holstein über ein Plus von 24,1 Prozent: Es geht aufwärts von 54.000 Fans in der Beispielstunde auf nunmehr 67.000 Rockanhängerinnen und Rockanhänger. In Hamburg dagegen setzt Radio Hamburg seinen Abwärtstrend fort und gibt von 241.000 Hörenden auf 212.000 nach. Auch in Bremen stehen viele Minuszeichen auf dem Zettel, den prozentual größten Verlust musste Bremen NEXT hinnehmen: 21,2 Prozent des Publikums gingen verloren. In reellen Zahlen ging es abwärts von 33.000 auf 26.000.

Nielsen II: Nordrhein-Westfalen:
Widmen wir uns dem bevölkerungsreichsten Bundesland: In Nordrhein-Westfalen machten zuletzt die öffentlich-rechtlichen Radiostationen eine Auf-und-ab-Entwicklung durch. Nachdem es im Sommer 2019 aufwärts ging und bei den Radio MA 2020/I wieder einen Aufwind zu notieren gab, stehen nun wieder Verluste auf dem Papier.

Die sich an junge Erwachsene und Jugendliche richtende Station 1LIVE zählte vor einem Jahr rund 855.000 Fans in der Beispielstunde und gab bei der Radio MA 2020/I auf 784.000 Zuhörerinnen und Zuhörer nach. Dieses Mal sind es bloß noch 746.000.

Der etwas ältere, etwas größere Infostrecken liefernde Bruder von 1LIVE, WDR 2, wiederum stand im Sommer 2019 bei 1,092 Millionen Interessenten und gab bei den Radio MA 2020/I auf 1,020 Millionen nach. Die neusten Zahlen liegen knapp sieben Prozent drunter, womit der Sender unter die Millionengrenze rutscht: Die Reichweite beläuft sich bei den Radio MA/II auf 950.000 Fans.

Die private Station 100'5 Das Hitradio, die in der Region Aachen beheimatet ist, gibt derweil um 5,7 Prozent nach: Aus 35.000 mach nunmehr 33.000 Fans in der Beispielstunde. radio NRW, der Verbund der privaten Wellen in Nordrhein-Westfalen, kann sich derweil über ein dezentes Plus von 1,7 Prozent freuen. Die Dortmund-Kombi besticht sogar mit 11,2 Prozent plus: In der BVB-Stadt werden kulminiert 129.000 Hörerinnen und Hörer für die örtlichen Privatwellen ausgewiesen.

Nielsen III: Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland
Quo Vadis, FFH? Der hessische Marktführer, seit rund einem Jahr unter der Leitung des neuen Geschäftsführers Marco Maier, hatte zuletzt nochmal Hörer verloren. Im Frühjahr stand ein Minus von 3,4 Prozent geschrieben. Bei der jetzigen Quotenausweisung gelang es dem Team aus Bad Vilbel immerhin, ein weiteres Abrutschen zu verhindern. Die Reichweite blieb mit nun 458.000 Hörern in der durchschnittlichen Stunde komplett identisch. Gut für den Sender: Der öffentlich-rechtliche Gegenspieler hr3 (bei der MA I 2020 mit -8,9% ausgewiesen) rutschte noch weiter ab und dürfte nun ernsthafte Strategie-Probleme haben. Die Popwelle kommt gerade einmal noch auf 288.000 Hörer, das ist ein Minus von etwa 380.000.

Derweil setzt Radio Bob seinen unglaublichen Höhenflug weiter fort: Der Rocksender hatte schon im Frühjahr um ein Drittel dazugewonnen und verbucht nun nochmals ein Plus von knapp 29 Prozent. Die Reichweite schnellte um 88.000 auf nun 395.000 in der durchschnittlichen Stunde nach oben. hr4, mit einem Plus von einem Drittel ebenfalls einer der Frühjahrsgewinner, legte nochmals zehn Prozent oben drauf und landete somit bei 285.000 Hörern.

In Baden-Württemberg, einem mit diversen regionalen Stationen sehr umkämpften Markt, gibt es relativ schlechte Nachrichten für Radio7: Der Sender, der schon bei der MA I 2020 über 13 Prozent abgeben musste, liegt nochmals mit 12,6 Prozent im Minus. Binnen eines Jahres hat sich die Reichweite des Kanals nun auf 118.000 Hörer in der durchschnittlichen Stunde bewegt. Vergangenen Sommer standen noch 156.000 geschrieben. Die private Konkurrenz, also etwa antenne1, legte leicht zu: Hier sind nun 207.000 Hörer pro Durchschnittsstunde am Start, das ein Plus von dreieinhalb Prozent. Radio Regenbogen derweil liegt mit rund zehn Prozent im Minus, bleibt aber Marktführer unter den Privaten: Hier wurden 277.000 Hörer ausgewiesen.

Die kleinen Stationen Radio Ton (-10,5%) und Donau 3 FM (-12,9%) runden das Bild vieler Verluste im Hörermarkt ab. Davon blieb auch SWR3, der meistgehörte Sender der Region, nicht verschont. Der Elch-Sender fiel wieder unter die Millionen-Marke, kam im Schnitt noch auf 998.000 Hörer, was einem Minus von 2,7 Prozent entsprach. Richtig abgerutscht ist zudem das junge Radio Big FM, das plötzlich bei einem Verlust von über 20 Prozent steht. Hier dürften die Alarmglocken sehr laut läuten. Noch bei der MA I lag der Sender schließlich minimal im Plus.

Auch die großen Sender im Saarland konnten nun nicht mehr an frühere Ergebnisse anknüpfen. SR1 und SR3 müssen erklären, wie Verluste in Höhe von 17,5 und 17,9 Prozent zustande kommen konnten. 52.000 und 69.000 Menschen pro Durchschnittsstunde hörten zu.

Nielsen IV: Bayern
In Bayern ist die von manchen vorhergesagte Sensation ausgeblieben. Wegen einer sehr schwachen Herbstwelle liegt Antenne Bayern zwar weiterhin im Minus und auch rund 200.000 Hörer unterhalb der eigenen Erwartungen. Dennoch sind die Zahlen ein kleines Zeichen für Hoffnung, da sie sich in der Frühjahrswelle gebessert zu haben scheinen. Der Sender kommt in der durchschnittlichen Stunde nun auf 805.000 Hörer, das sind 10,2 Prozent weniger als bei der vorherigen Ausweisung. Ein Minus von rund 90.000 Zuhörern in der durchschnittlichen Stunde steht zu Buche. Grund zur Erleichterung ist das Ergebnis auf der einen Seite, auf der anderen stehen für den Kanal die schlechtesten Reichweiten seit 2004 geschrieben. Bayern3 hat aber ebenfalls kräftig verloren. Die auf jung getrimmte Mainstream-Popwelle des BR gibt 10,6 Prozent seiner Hörer ab. Die Reichweite reduzierte sich von 814.000 auf 728.000. Möglicherweise hat es die Antenne geschafft, der Konkurrenz im Winter und dem frühen Frühjahr doch wieder einige Hörer abzujagen.

Bayern1 konnte derweil von der Schwäche der Mitbewerber nicht profitieren. Auch die Oldie-Welle liegt letztlich unterhalb der MA-I-2020-Ergebnisse. Mit 1,104 Millionen Hörern pro Stunde bleibt der Kanal aber der meistgehörte in ganz Deutschland. 3,2 Prozent der Zuhörer gingen verloren.

Die lokalen Sender mussten teils erdrutschartige Verluste einstecken: Charivari München liegt bei einem Minus von über 42 Prozent, die dortige Energy-Station kommt fast ein Minus von 43 Prozent. Radio Gong verliert 30,3 Prozent der Hörer und Radio Arabella ist um 29 Prozent abgefallen.

Schon erstaunlich: Im gesamten bayerischen Radiomarkt, der in der MA abgebildet wird, gibt es nur zwei Gewinner. Bayern 2, das um 9,9 Prozent auf nun 214.000 Hörer pro Stunde wächst und die Rock Antenne. Das Schwesterprogramm von Antenne Bayern legte um 0,9 Prozent zu und kommt nun auf 233.000 Hörer pro Stunde.

Nielsen V: Berlin/Brandenburg
Auch im Berliner Radiomarkt überwiegen sehr deutlich die Verlierer: Das zuletzt immer stark performende Radio Berliner Rundfunk verabschiedet sich von 13.000 Hörern, kommt nun also noch auf 118.000 pro durchschnittlicher Stunde. Das auf Oldies ausgerichtete Programm erleidet somit Verluste in Höhe von 9,9 Prozent. Spreeradio, das einen Mix aus aktuellen und alten Hits spielt, verliert 12,2 Prozent (jetzt: 65.000 Hörer). rs2, laut MAI bei 100.000 Hörern pro Stunde, kommt nun noch auf 88.000 – das ist ein Minus von genau zwölf Prozent.

Es gibt aber auch Gegenbeispiele: So machte der Berliner RTL-Sender auf der Frequenz 104,6 eine gute Figur. Der für „Arno und die Morgencrew“ stehende Kanal liegt mit 5,9 Prozent im Plus – was angesichts der flächendeckenden Verluste ungemein wichtig sein dürfte. 125.000 Menschen pro Stunde hören nun zu. Auch Antenne Brandenburg liegt mit rund 8.000 zusätzlichen Hörern und nun 152.000 pro Stunde im grünen Bereich. Das kleine Kiss.FM legt sogar um über 23 Prozent zu und erreicht nun 53.000 Hörer.

Komplett unverändert hielt sich JamFM mit weiterhin 36.000 Hörern – auch das dürfte man dort als kleinen Erfolg werten. Bei der zurückliegenden MA-Ausweisung hatte das Programm für junge Leute noch leichte Verluste erfahren. Kleiner Fun Fact: Im Nischenbereich hatte Radio Cottbus eine starke Zeit – hier steht ein Reichweitenplus von 75 Prozent. Der Sender kommt nun auf 7.000 Hörer pro Stunde.

Nielsen VI/VII: Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Auch im Nordosten der Bundesrepublik gibt es so manches Minus zu vermelden. Die Antenne MV muss 2,4 Prozent abgeben und steht nunmehr bei 83.000 Interessenten in der durchschnittlichen Stunde. In Sachsen-Anhalt verliert radio SAW derweil seine Stellung an der Spitze – der Sender, der zuletzt 206.000 Fans in der Beispielstunde generierte, steht nunmehr bei 202.000. Widmen wir uns aber auch sonnigeren Ergebnissen: Der MDR Sachsen-Anhalt dagegen verbucht mit 5,2 Prozent einen der Aufwärtstrends dieser Markterhebung und überholt seinen Konkurrenten mit nunmehr 203.000 Interessenten. Bei der ersten Erhebung in diesem Jahr waren noch 193.000 drin.

Die kleine Welle Rockland aus Sachsen-Anhalt nimmt mit 30,8 Prozent einen schweren Verlust hin und rutscht von 13.000 auf eine Reichweite von bloß noch 9.000 Hörende ab. In Sachen dagegen verbessert sich das Hitradio RTL Sachsen von 66.000 auf beachtliche 94.000 Hörerinnen und Hörer in der Stunde – das ist ein fettes Plus von 42,4 Prozent. Auch der MDR Sachsen legt zu – von 392.000 geht es hinauf gen 406.000 Interessenten.

Antenne Thüringen, die bei der MA 2019/II ein großer Verlierer war, und nach einem Verlust von 13.000 Interessenten bei nur noch 140.000 Fans in der Beispielstunde stand, krachte bei den Radio MA 2020/I weiter nach unten. Gemessen wurden im Frühjahr dieses Jahres bloß noch 127.000 Interessenten. Nun darf die Station jedoch aufatmen: Mit einem Plus von 10,2 Prozent befinden sich jetzt wieder 140.000 Fans auf dem Papier. Der MDR Thüringen gibt hingegen 2,7 Prozent ab und steht jetzt bei 216.000.

Nationale Sender:
JamFM bleibt auch national (ähnlich wie am Heimatstandort Berlin) mit 61.000 Hörern unverändert. Das ist ein Erfolg für den Jugendsender, denn rings herum reihen sich die Verluste auf. Besonders hart getroffen: Die Energy-City-Kombi. Über diese können Werbeanbieter quasi Spots auf allen regionalen Sendern der Kette buchen. Somit ist klar zu sehen, wie es um die Gesamtmarke Energy steht: Minus 23,7 Prozent. Ein bitteres Ergebnis.

RTL Radio fällt um 2,6 Prozent auf nun 152.000 Hörer, Radio Paloma liegt mit 2,8 Prozent minimal im Plus und erreicht nun pro durchschnittlicher Stunde 112.000 Menschen. Keine Veränderung gibt es bei den Zahlen von Klassik Radio; die bleiben bei 228.000 und somit absolut stabil.

Auf niedrigem Niveau zulegen konnte derweil das Schwarzwaldradio, das von vormals 27.000 auf nun 38.000 Hörer kommt und somit rund 40 Prozent hinzugewann.
15.07.2020 11:05 Uhr  •  Manuel Weis, Sidney Schering, Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/119866