«Kripo live» wird 30

In einer Jubiläumssendung erinnert der MDR an die spektakulärsten Fälle.

Es gibt nicht nur «Aktenzeichen XY» als prominente Fahndungssendung im deutschen Fernsehen – der MDR hat «Kripo live» im Programm und das seit 30 Jahren. Am 4. Juni, also kommenden Donnerstag, feiert der MDR diesen Geburtstag nun mit einem 90 Minuten langen Special zur besten Sendezeit. Dieses greift nun einige der spektakulärsten Fälle der Format-Geschichte noch einmal auf. So den Mordfall der 20-jährigen Anja Blum in Rietzel (Sachsen-Anhalt). In der Nacht zum 11. Juni 2005 wird sie auf dem Nachhauseweg überfallen und ermordet. Mit Hilfe einer DNA-Analyse wird schließlich der Nachbar als Täter überführt. Der Fall heizt damals die Debatte über eine deutliche Ausweitung der DNA-Analyse an. Die Eltern haben in ihrem Wohnort eine Gedenkstätte für ihre Tochter errichtet. In der Sendung reden sie noch einmal mit Moderator Gerald Meyer darüber, wie die Tat ihr Leben verändert hat. In den 90 Minuten wird unter anderem auch an Sachsens erste Kindesentführung erinnert. Der neunjährige Falko Jähnert kommt 1998 von einem Besuch der Stadtbibliothek Leipzig nicht nach Hause. Drei Tage später geht ein Erpresserbrief mit einer Lösegeldforderung bei der Polizei ein.

MDR-Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi: "«Kripo live» ist eine andauernde Erfolgsgeschichte, die dank der vertrauensvollen Zusammenarbeit des «Kripo live»-Teams mit der Polizei und dank unserer aufmerksamen Zuschauerinnen und Zuschauer über die vielen Jahre sehr gut funktioniert, so dass die polizeilichen Ermittlungen maßgeblich unterstützt werden können. Bisher haben wir bei «Kripo live» 8.000 ungelöste Fälle vorgestellt, darunter heimtückische Morde, Entführungen, Verbrechensserien und Brandstiftungen." MDR-Redaktionsleiter Achim Schöbel: "Fahndungserfolge und Fälle die durch die Sendung zum Aufklärungserfolg beigetragen haben, sind natürlich die größte Bestätigung für unser Team. Erst jüngst hatten Mitarbeiter einer JVA auf einem Fahndungsfoto einen ehemaligen Insassen wiedererkannt. Zudem konnte «Kripo live» kürzlich mehrere Dienststellen zusammenbringen, die zuvor jede für sich nach einem Handy-Dieb gefahndet hatten. Durch «Kripo live» stellte sich heraus, dass es sich höchstwahrscheinlich um eine deutschlandweit agierende Bande handelt."

Übrigens: Ganz zu Beginn startete das Format als gerade einmal 15 Minuten lange Sendung, inzwischen dauern die Folgen üblicherweise 25 Minuten. Der MDR übernahm die Sendung 1992, zuvor lief sie schon zwei Jahre lang im DDR Fernsehen.
29.05.2020 09:17 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/118726