Helau, Alaaf und Ahoi: TV-Tipps zur fünften Jahreszeit

Egal ob Karneval, Fasching oder Fastnacht – das sind die Fernseh-Highlights der Narrenzeit.

Traditionell wird an Altweiberfastnacht die Bühne den Frauen überlassen. So auch am Donnerstag, 20. Februar ab 20.15 Uhr im ZDF: In «Kölle Alaaf - Die Mädchensitzung» feiern beinahe 1200 „Kölsche Mädche“ ihren eigenen Karneval. Die fast drei Stunden voll Tanz- und Musikeinlagen sowie Comedy-Sketches gibt es auch im Livestream zu sehen. In diesem Jahr führt die Sitzungspräsidentin Martina Kratz als Moderatorin humorvoll durch die Sendung. Und auch bekannte Gäste wie Dä Tuppes vum Land, Motombo, Et Rumpelstilzje, Frau Kühne, Marc Metzger, Höhner, Rockemarieche, Die Rheinveilchen, Paveier und Cat Ballou treten auf.

Alternativ dazu startet zur selben Uhrzeit das «Stockacher Narrengericht» beim SWR, bei dem in diesem Jahr der Grünen-Politiker Cem Özdemir angeklagt wird. Mit ihm wird „ein scheinbar allseits beliebter, tatsächlich jedoch hochumstrittener Politiker vorgeladen, der sich mit seiner gefürchteten und manchmal nervigen, gar herabwürdigenden Schwertgosch immer wieder und im wahrsten Sinne um Kopf und Kragen redet", so das Narrengericht. Die Kleinstadt in Baden-Württemberg lädt schon seit 1960 prominente Politiker ein, die sich vor dem Gericht verantworten müssen. Das Brauchtum geht zurück auf ein Privileg, das Hans-Kuony im Jahr 1351 erhalten haben soll. Auch Angela Merkel, Wolfgang Schäuble oder Frank-Walter Steinmeier blieb die Anklage nicht erspart und erst im letzten Jahr wurde Annegret Kramp-Karrenbauer vor das Narrengericht geladen.

«Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht» ist das Highlight am Freitag, den 21. Februar im ZDF. Die Übertragung aus dem Großen Saal des Kurfürstlichen Schlosses in Mainz beginnt passend zum Karneval um 20.11 Uhr und lockte in den vorherigen Jahren immer über fünf Millionen Zuschauer vor die Bildschirme. Die bereits seit 1955 existierende Fastnachtssitzung wird seit 1973 abwechselnd beim SWR und ZDF ausgestrahlt. Auch die diesjährigen Gäste für das Programm stehen schon fest. Beginnen wird Friedrich Hofmann in seiner Paraderolle „Till“, der dieses Jahr zum letzten Mal in der Sendung auftreten wird. Ebenso darf man sich auf den Kabarettist Lars Reichow mit seinem „Fastnachtsjournal“ sowie auf Johannes Bersch, der wieder als Göttin Moguntia auftritt, freuen. Florian Sitte wird das politische Geschehen als Umweltaktivistin Greta Thunberg kommentieren.

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Die Rosenmontagszüge in Mainz, Köln und Düsseldorf sind die größten Deutschlands und erhalten so alle drei ihre Sendezeit im Ersten. Los geht es um 12.15 Uhr in Mainz unter dem diesjährigen Motto „Humor ist Meenzer Lebensart mit Herz und Toleranz gepaart“, wo um die 500.000 Besucher erwartete werden. Etwa 8.000 Teilnehmer zeigen sich in ihren bunten Kostümen und präsentieren die Motivwägen, die das aktuelle Zeitgeschehen parodieren. Wer von den knapp zwei Stunden nicht genug hat, kann ab der gleichen Uhrzeit für eine längere Ausgabe beim SWR einschalten. Im Ersten geht es ab 14.00 Uhr mit der Übertragung aus Köln weiter – diesmal unter dem Motto „Et Hätz schleiht em Veedel“. Der seit 1823 veranstaltete Umzug ist somit auch der älteste der drei großen. Ab 15.30 Uhr folgt der Zug aus Düsseldorf mit dem Motto „Unser Rad schlägt um die Welt“. Eins der Highlights ist hier der provokante Mottowagen des berühmten Wagenbauers Jacques Tilly, um den jedes Jahr ein großes Geheimnis gemacht wird. Wer mehr von der Übertragung aus Düsseldorf sehen will, kann bereits live ab 13.00 Uhr bei One oder ab 15.00 Uhr beim WDR vorbeischauen.

Ab 20.15 Uhr am Rosenmontag zeigt das Erste schließlich den «Karneval in Köln 2020» aus dem Gürzenich in Köln. In diesem Jahr können sich die Zuschauer wieder auf Künstler und Bands wie Guido Cantz, Jürgen Beckers alias Jürgen B. Hausmann, Bernd Stelter, Klaus Rupprecht, Volker Weininger, die Bläck Fööss, Kasalla, Brings, Cat Ballou, Höhner, Räuber, Paveier, Querbeat, das Kölner Dreigestirn und viele mehr freuen. Die Moderation der über dreistündigen Show, deren Aufzeichnung bereits am 12. und 14. Februar stattfand, übernimmt Joachim Wüst, der Vizepräsident des Festkomitees Kölner Karneval. Die Wiederholung ist beim WDR ab 23.40 Uhr zu sehen.

Am Dienstag, den 25. Februar ist die Narrenzeit fast vorbei und so wird passend dazu ab 20.15 Uhr «Der große Fastnachts-Kehraus» beim BR übertragen. Neben Liveelementen vom Kehraus im oberfränkischen Hof zeigt der Sender auch die Highlights aus den fünf großen Faschingssendungen. Dazu gehören «Die Närrische Weinprobe», «Franken Helau», «Schwaben weissblau», die Kultsendung «Fastnacht in Franken» sowie die Nachwuchssitzung «Wehe wenn wir losgelassen». Außerdem ist die Beerdigung des Prinzen Karneval bei der Narhalla in Hof zu sehen.
20.02.2020 14:45 Uhr  •  Laura Friedrich Kurz-URL: qmde.de/115971