Welche Ängste verbinden Deutsche mit der Digitalisierung?

Herzlich Willkommen im Netz! Neben den Zahlen einer repräsentativen Umfrage für den Digitaltag 2020 werfen wir einen Blick auf die ersten Monatszahlen der IVW des deutschen Digitalmarktes im neuen Kalenderjahr.

In großen Teilen der Gesellschaft erzeugt die Digitalisierung vielfältige Sorgen. Unabhängig davon, ob es sich um gefühlte oder tatsächliche Bedrohungen handelt, müssen sie ernst genommen werden.
Anna-Lena Hosenfeld, Projektleiterin des Digitaltags
Am 19. Juni 2020 findet der erste bundesweite Digitaltag statt. Anlässlich dazu wurden zahlreiche Bundesbürger von der Initiative “Digital für alle” befragt. Das Bündnis aus mehr als 20 Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Bildung und Kultur, Wohlfahrt, Wirtschaft, Wissenschaft und öffentliche Hand hat sich zum Ziel gesetzt die digitale Teilhabe aller Menschen in Deutschland zu fördern. Mit dem Digitaltag möchte sie an die Ängst der Deutschen im Zuge der Digitalisierung anknüpfen und mit denjenigen in den Dialog treten, “die sich von der Digitalisierung abgehängt fühlen und dem digitalen Wandel mit Sorge begegnen”, heißt es seitens Anna-Lena Hosenfeld, der Projektleiterin des Digitaltags.

Datendiebstahl, Hacker-Angriffe und Fake News: Viele Menschen haben Angst, dass sich die Digitalisierung negativ auf die Gesellschaft auswirkt. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Umfrage zu Risiken und Gefahren der Digitalisierung für die Gesellschaft anlässlich des bevorstehenden Digitaltages der Initiative “Digital für alle”. Demnach befürchten neun von zehn Bundesbürgern (89 Prozent), dass fremde Regierungen Daten ausspionieren. Drei Viertel (75 Prozent) sorgen sich, dass kriminelle Hacker zentrale Infrastrukturen wie Verkehrs- und Energienetze lahmlegen könnten. Jeder Zweite (50 Prozent) ist der Ansicht, dass digitale Technologien in eine Abhängigkeit von Staaten wie den USA und China führen. 43 Prozent macht Angst, dass wenige Digitalunternehmen Zugriff auf Daten der meisten Menschen haben. Jeder Dritte (35 Prozent) sorgt sich, dass sich Falschmeldungen im digitalen Zeitalter leicht verbreiten lassen, und sieht dadurch die Demokratie gefährdet. 32 Prozent beklagen, dass die Digitalisierung das Wertesystem verändert und den gesellschaftlichen Zusammenhalt verringert. Ebenfalls 32 Prozent denken, dass Digitalisierung zu Arbeitsplatzverlust und Massenarbeitslosigkeit führen wird. Immerhin 7 Prozent haben sogar Angst, dass sich immer intelligentere Maschinen gegen die Menschen richten und die Herrschaft übernehmen werden.

IVW-Zahlen: ebay und Bild weiter an der Spitze, RTL profitiert vom Dschungel


[imgr][/imgr]Seit einem halben Jahr veröffentlicht die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) regelmäßig tägliche Nutzungs- und Abrufdaten aller großen deutschen Onlineportale, die zu ihren Mitgliedern zählen. Zum Start ins neue Jahr stehen auch schon die ersten zusammengefassten Zahlen für den Monat Januar zu Verfügung. Ähnlich wie im vergangenen Jahr thront auch im neuen Jahrzehnt in Deutschland wieder “ebay Kleinanzeigen” oben an der Spitze. Insgesamt über 663 Millionen Abrufe zählt das Online-Handelsportal. Bei den Gesamtvisits können da nur “twitch.tv” und “Bild.de” anseitsweise mithalten. Sie haben mit 521 bzw. 508 als einzige neben ebay ebenfalls über eine halbe Milliarden Abrufe im Monat. Allerdings kommen die meisten Nutzer beim Gaming-Streamingservice “twitch.tv” aus dem Ausland (441 Millionen), während “ebay Kleinanzeigen” (636 Millionen) und “Bild.de” (462 Millionen) vor allem auf Besuche aus Deutschland bauen können.

Ebenfalls weit oben im Ranking befinden sich die Nachrichten-Angebote von “T-Online” (357 Millionen) , “Der Spiegel” (237 Millionen), “Fokus Online” (219 Millionen), “n-tv” (169 Millionen) und “Welt” (153 Millionen) . Mit Ausnahme des Spiegels steigerten sich die fünf der sechs größten Online-Nachrichtenportale in ihrer Kategorie um 10 bis 20 Prozent gegenüber Dezember 2019. “Der Spiegel” musste vorübergehend ein deutliches Minus in Kauf nehmen, was allerdings daran liegt, dass die Visits scheinbar nach dem Relaunch von “Spiegel Online” noch nicht vollständig korrekt zugeordnet werden können. Insgesamt steht die Plattform weiter gut da.

Blickt man auf die TV-Angebote im Netz, so fällt ein massives Plus bei “RTL.de” und “TVNOW” auf. Hier war im Januar ganz klar der Dschungel-Hype spürbar. Auch dank «Ich bin ein Star, holt mich hier raus!» sowie einigen großen TV-Stars, wie zum Beispiel der neuen «Bachelor»-Staffel, erfreuten sich die RTL-Plattformen an 105 bzw. 39 Millionen Besuchen im Januar und registrierten damit fette Anstiege von 77,5 und 51,7 Prozent in der Kategorie Entertainment/Boulevard/Stars/Film/Musik. Die Konkurrenz von “Joyn” generierte derweil ein kleines Plus von 1,5 Prozent und zählte rund 18 Millionen Visits im Januar 2020. Für alle, die tiefer in die Materie eintauchen möchten: Zu den detaillierten Ausweisungen der digitalen IVW-Angebote kommt man hier.
16.02.2020 18:00 Uhr  •  Niklas Spitz Kurz-URL: qmde.de/115812