«Servant»: Urheberrechtsstreit gegen M. Night Shyamalan und Apple

Die Regisseurin und Autorin von «Linda's Child - Unterschätze nie, wozu eine Mutter fähig ist» behauptet, die Apple-TV+-Serie «Servant» sei von ihrem Werk abgekupfert worden.

Megakonzern Apple und Regisseur/Produzent M. Night Shyamalan finden sich vor Gericht wieder: Wie das US-Branchenportal 'Variety' berichtet, verklagt Autorin und Regisseurin Francesca Gregorini die Verantwortlichen hinter der Apple-TV+-Serie «Servant» auf Verletzung des Urheberrechts. In der Serie geht es um ein Pärchen, das sich nach dem plötzlichen Tod ihres Neugeborenen eine Puppe anschafft und ein Kindermädchen anstellt, woraufhin seltsame Dinge geschehen. Gregorini behauptet, «Servant» würde dreist Elemente aus ihrem Thrillerdrama «Linda's Child - Unterschätze nie, wozu eine Mutter fähig ist» klauen.

Das Thrillerdrama mit Jessica Biel, Alfred Molina und «Pirates of the Caribbean – Salazars Rache»-Mimin Kaya Scodelario wurde 2013 veröffentlicht und handelt von einer Frau, die eine enge Bindung zu einer Puppe entwickelt, nachdem sie ihr Neugeborenes verloren hat. Gregorini verarbeitete in ihrem Film persönliche Sorgen, wie ihre Probleme, Kinder zu kriegen, und ihre distanzierte Beziehung zu ihrer Mutter. Die Filmemacherin wirft Apple und Shyamalan vor, diese persönlichen Elemente genommen und verdreht zu haben, so dass in «Servant» Frauen objektiviert werden.

Daher sieht sie in «Servant» ein Beispiel für die Geschlechterungleichheit in Hollywood und die Arroganz männlicher Film- und Serienschaffender gegenüber Frauen. Shyamalan und «Servant»-Serienschöpfer Tony Basgallop erwidern, sie hätten «Linda's Child - Unterschätze nie, wozu eine Mutter fähig ist» nie gesehen und sämtliche Parallelen seien reine Zufälle. Solche Klagen gehen üblicherweise zu Gunsten der Angeklagten aus, da sich absichtlicher Ideendiebstahl nur schwer beweisen lässt und ähnliche Ideen auch ohne Abgucken aufkommen können.
16.01.2020 10:06 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/115098