Top-«Tatort» und schlechtester ZDF-Sonntagsfilm des Jahres

Dem ZDF fehlten an diesem Abend die Zuschauer. Unterdessen sicherte man sich in der ARD mit dem «Tatort» mühelos den Tagessieg

Hier gehts zur TV-Kritik des «Tatorts» aus Stuttgart:

Hüter der Schwelle
Unter dem Titel «Tatort: Hüter der Schwelle» ging es im Ersten am Sonntagabend zur besten Sendezeit um einen abstrusen Ritualmord. Der 90-minütige Krimi fesselte 8,23 Millionen Menschen an die Mattscheiben, was in hervorragende 24,3 Prozent Marktanteil resultierte und zusätzlich in den Tagessieg: Keine Sendung erreichte am Sonntag mehr Fernsehende als der «Tatort». Auch beim jungen Publikum gab es kein Vorbeikommen, trotz Show-Gigant «The Voice» in Sat.1: 2,00 Millionen 14- bis 49-Jährige entschieden sich für den «Tatort», damit war er auch bei den Jüngeren die gefragteste Sendung des Tages und brachte es auf umwerfende 18,5 Prozent Marktanteil.

Im Anschluss sendete Das Erste wieder von der Leichtathletik-WM aus Doha. Die spezielle «Sportschau» profitierte vom starken Lead-In und brachte es im Mittel immerhin noch auf 3,29 Millionen Zuschauer, davon stammten 0,56 Millionen aus dem jungen Publikum. Die Sehbeteilgung lag insgesamt bei ordentlichen 13,3 Prozent und auch bei den Jungen konnte man mit 6,9 Prozent bis in die späten Abendstunden zufrieden sein.

Im ZDF entschied man sich gegen den «Tatort» den ersten Teil einer Romantikkomödie von 2017 zu schicken, was sehr wenig Begeisterung bei den TV-Zuschauern auslöste. So wenig, dass nicht einmal drei Millionen Zuseher einschalteten. «Cecelia Ahern - In deinem Leben» versammelte zur besten Sendezeit gerade einmal 2,78 Millionen Zuschauer vor den TV-Geräten. So niedrig war die Reichweite für einen Sonntagsfilm im ZDF in diesem Jahr noch nie. Nur magere 8,2 Prozent Gesamtmarktanteil generierte die TV-Produktion. Bei den 14- bis 49-Jährigen weckte die Komödie ebenfalls wenig Interesse. Nur 0,56 Millionen junge Zuschauer wählten die romantische Geschichte aus Oxford. So kam das ZDF hier nur auf überschaubare 5,1 Prozent Sehbeteiligung. Mal sehen, was der zweite Teil der Geschichte noch einbringen wird.
30.09.2019 09:09 Uhr  •  Niklas Spitz Kurz-URL: qmde.de/112551