Quotenkatastrophe: Neue «akte.» bleibt in der Sackgasse

Auch diese Woche zeigt: Das Magazin ist massiv vom Vorprogramm abhängig. Und: Humorige Filme sind out.

Es ist ein tiefer Fall, den das „neue“ Sat.1-Magazin «akte.», seit Ende August von Claudia von Brauchitsch präsentiert und einer eigenen Redaktion in Unterföhring umgesetzt, erlebt. Damals, Ende August, startete die «akte.» mit tollen 15,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Ein wunderbarer Start für die Premiere, der allerdings nach dem sehr gefragten Spielfilm «Fack ju Göhte» (mit 16,3%) stattfand. Einen Monat später sieht die Realität anders und sehr trist aus. Die nackten Zahlen sprechen für sich – und gegen den Sat.1-Montag.

Der Film «Der geilste Tag» schaffte es um 20.15 Uhr auf gerade einmal 5,8 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen. Mit 910.000 Zuschauern ab drei Jahren lag Sat.1 nur knapp vor RTL IIs «Love Island» (820.000 Zuschauer). Das machte schließlich ab 22.25 Uhr auch der «akte.» zu schaffen. Sie fiel mit 4,5 Prozent Marktanteil auf den niedrigsten Wert seit dem Relaunch. In den beiden Wochen zuvor wurden immerhin noch 5,8 und 5,6 Prozent gemessen. Die Reichweite sank gegenüber der Vorwoche um fast die Hälfte: Von 0,85 auf 0,46 Millionen. Gegenüber der Premiere vor rund einem Monat hat die Sendung fast zwei Drittel ihrer Zuseher verloren.

Beim Sender wird man jetzt auf den Oktober hoffen. Ab dem ersten Oktober-Montag laufen in Sat.1 zur Primetime neue Thriller-Reihen. Die Farbe Crime funktionierte 2017 und 2018 (mit Ausnahmen) relativ gut. Das könnte die Quoten der «akte.» anschieben. Klar ist: Allein kommt das Format auf keine guten Werte. Das gilt übrigens auch für den Vorabend des Senders. Um 18 und 19 Uhr enttäuschten «Die Ruhrpottwache» (4,1%) und «Genial Daneben – Das Quiz» (6,4%).
24.09.2019 09:07 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/112400