5G-Netz für Gamescom und Bundesliga-Stadien

Herzlich Willkommen im Netz! In der neuen Ausgabe blicken wir auf den 5G-Ausbau in Deutschland und dessen Bedeutung. Außerdem sind Fakenews bei Instagram und der Abhörskandal, dieses Mal bei Facebook, ein Thema.

Vodafone baut 5G-Netz weiter aus


Als erster Telekommunikationsanbieter stellt Vodafone seinen Kunden bereits jetzt das neue 5G-Netz zur Verfügung. Mit der neuen Übertragungstechnik könne über den mobilen Weg künftig viel schneller übertragen werden. Hierfür werden momentan die bestehenden LTE-Masten zum Teil aufgerüstet. Zunächst hatte Vodafone im Raum Düsseldorf, Köln und Dortmund mit der Aufrüstung einzelner Antennen begonnen. Für weite Teile NRWs ist 5G also schon jetzt nutzbar. Nun hat Vodafone auch in Berlin mit dem Aufbau begonnen. Die erste Station ist am Donnerstag in dem Wissenschafts- und Technologie-Park Adlershof an den Start gegangen. Schon bald würden zwei weitere 5G-Stationen folgen, kündigte Vodafone an. Sowohl Vodafone als auch die Deutsche Telekom bieten bereits erste Smartphone-Tarife an, die die Nutzung von 5G einschließen. Die Telekom hat ihr Netz allerdings noch nicht für Endkunden aktiviert. Bei Vodafone haben Bestandskunden zurzeit die Möglichkeit schon jetzt für einen Aufschlag von circa 5 Euro monatlich auf das 5G-Netz zu updaten.

Wer die neue Übertragungstechnik als Privatkunde wirklich schon nutzen will, der braucht auch ein 5G-kompatibles Smartphone. Vodafone bietet hierfür das Huawei Mate 20 X 5G und das Samsung Galaxy S10 5G an. Das Huawei wäre sofort nutzbar für den neuen Mobilfunkstandard, das Samsung erst ab Mitte August. Bis sich der neue Mobilfunkstandard etabliert hat, wird es also noch eine Weile dauern. Während 2019 noch als Testphase für erste Erfahrungen gedacht ist, will Vodafone das Netz 2020 so ausbauen, dass jeder achte Bundesbürger in Reichweite einer 5G-Antenne wohnt, Ende 2021 jeder vierte.

Während LTE (4G) momentan noch für die meisten mobilen Anwendungen ausreicht, kann 5G vor allem für Großveranstaltungen schon jetzt ein Vorteil sein. Wer schon einmal in großen Menschenmassen das Smartphone benutzen wollte, der weiß, dass die Netze dort oft überlastet sind. Vor allem durch eine höhere Bandbreite bietet das 5G-Netz hier einen größeren Spielraum. Erste Erfahrungen für das neue System wird sicher die Gamescom 2019 geben. Auf dem Kölner Messegelände ist das 5G-Netz bereits verfügbar. Wer das Upgrade auf 5G bereits durchgeführt hat, der wird dort mit überlasteten Netzen weniger Probleme haben. Auch die Bundesliga ist sich dem Vorteil des neuen Mobilfunkstandards bewusst. In deutschen Fußballstadien ist der Wechsel zu 5G eine gute Möglichkeit, gegen überlastete Netzte vorzugehen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) und Vodafone gaben zu diesem Zweck Anfang Juli eine Kooperation bekannt.

Neue Instagram-Funktionen gegen Fakenews


Falschnachrichten sind schon lange ein großes Problem in der Social-Media-Welt. Gerade während des US-Wahlkampfs musste sich Facebook immer wieder Kritik anhören, nicht genug gegen die Verbreitung falscher Nachrichten zu unternehmen. Nun geht die Facebooks Bildplattform Instagram einen ersten Schritt in Richtung Fakenews-Bekämpfung. Seit Donnerstag erhielten Nutzer schrittweise die Möglichkeit, mutmaßliche irreführende Botschaften zu melden; bis Ende des Monats soll die Funktion allen Nutzern zur Verfügung stehen, so Facebook-Sprecherin Stephanie Otway.

Gemeldete Beiträge sollen dann von externen Stellen überprüft werden. Die Beiträge, deren Inhalte falsch seien, aber nicht gegen die Richtlinien von Instagram verstoßen, sollen zwar nicht gelöscht werden. Dennoch sollen sie fortan nicht mehr unter Hashtags aufgeführt werden. Man könne Fakenews zwar nicht per se verbieten, aber immerhin durch das neue Verfahren „erheblich in ihrer Reichweite begrenzen“. Außerdem machte Otway deutlich, dass Facebook zurzeit massiv in Maßnahmen gegen Falschnachrichten investiere. In den kommenden Monaten sollen weitere Updates folgen.

Facebook-Messenger ebenfalls von Abhörskandal betroffen


In den vergangenen Wochen gerieten bereits Apple, Amazon und Google mit ihren Sprachassistenten in den Fokus. Da aufgenommene Gespräche, ohne dass Nutzer groß darüber informiert wurden, von externen Mitarbeitern angehört wurden. Nachdem Facebook-CEO Mark Zuckerberg bisher immer betont hatte, solche Praxen nicht durchzuführen, räumte das Unternehmen nun ein, dass man in der Vergangenheit die Transkription verschiedener Sprachaufnahmen des Messenger-Dienstes veranlasst habe. Allerdings immer nur mit Einverständnis der Nutzer. "Genauso wie Apple oder Google haben wir die Praxis, Tonaufnahmen von Menschen abhören zu lassen, vergangene Woche eingestellt", zitiert Bloomberg aus der Mitteilung von Facebook.

Facebook, dem die US-Verbraucherschutzbehörde Ende Juli wegen Datenschutzverstößen eine Rekordstrafe von fünf Milliarden Dollar (4,5 Milliarden Euro) aufgebrummt hatte, hatte lange Zeit das Abhören aufgezeichneter Gespräche von Nutzern geleugnet. Facebook-Chef Mark Zuckerberg tat Warnungen vor einer solchen Geschäftspraxis im April 2018 bei einer Anhörung im US-Kongress als "Verschwörungstheorie" ab. "Wir machen das nicht", versicherte er damals. Später stellte Facebook klar, dass das Unternehmen nur auf das Mikrofon eines Nutzers zugreife, wenn dieser zugestimmt habe. Laut Bloomberg legte der Konzern aber nicht offen, was er mit solchen Aufnahmen machte.
17.08.2019 13:00 Uhr  •  Niklas Spitz Kurz-URL: qmde.de/111519