Wie DAZN den Fußball verändert hat

Vor rund drei Jahren startete der Streaming-Dienst mit einer konsequenten Idee. Jetzt ist er erstmals tür einen Quotenmeter-Fernsehpreis nominiert. DAZN hat aber harte Konkurrenz.

Außerdem nominiert

«Transfer Update - Die Show»: Wer wechselt wohin? Sachlich, fundiert und für eine Transfer-Show erstaunlich unaufgeregt bereicherte Sky-Reporter Max Bielefeld das Format in seinem Spezialgebiet.
Knapp drei Jahre ist es her: Im Sommer 2016 startete ein mutiges Projekt; die Perform Gruppe brachte DAZN nach Deutschland, hatte dafür die exklusiven Premier League Rechte erworben. Mit DAZN kam eine neue Philosophie der Sportübertragung nach Deutschland. Kurz, kompakt, bündig, unaufgeregt. DAZN setzt seit Beginn an auf unbekanntere Namen, baute Ralph Gunesch, Moritz Volz oder Jonas Hummels als Co-Kommentatoren ebenso auf wie Alex Schlüter oder Tobias Wahnschaffe in der Position des (meist auf dem Off sprechenden) Moderators.

Außerdem nominiert

Formel 1 bei Sky: Zwar nicht direkt von der Strecke, deshalb aber nicht weniger überzeugend: Das neue Formel1-Konzept von Sky Deutschland funktioniert gleich aus mehreren Gründen: Ralf Schumacher arbeitet hervorragend, von vor Ort liefern unter anderem die starken englischen Sky-Kollegen Stimmen und Beiträge.
Die größte Errungenschaft von DAZN war aber vermutlich wirklich die konsequente Etablierung eines Co-Kommentators. Was in anderen Ländern, etwa Italien oder England, längst üblich ist, hatte in Deutschland vor dem Live-Fußball immer Halt gemacht. Co-Kommentare waren in Deutschland bis dato vor allem in der Formel1, teils auch im Wintersport üblich. In Sachen Fußball wurde großteils abgewunken, es bestand die latente Angst, mi einem Co-Kommentator könnte während des Spiels zu viel geredet werden. DAZN fand in seinem redaktionellen Konzept aber die richtige Mischung und ist der erste Anbieter in der jüngeren Vergangenheit, der konsequent auf ein Duo setzt. Zwar gab es vor über fünf Jahren auch seitens Sky entsprechender Versuche, diese wurden jedoch allzu bald nicht fortgeführt.

Außerdem nominiert

«Kühlbox», Eishockey bei Magenta Sport: Wie bringt man dem Zuschauer einen Eishockey-Spieler näher? Recht einfach: Helm ab, Spot an. Seit geraumer Zeit führt der sympathische Patrick Ehelechner in den Eishockey-Pausen durch das unterhaltsam-informative Interview-Format «Kühlbox» bei Magenta Sport.
Erst seit vergangener Saison setzt auch Sky bei absoluten Topspielen unter anderem Lothar Matthäus oder Didi Hamann als Co-Kommentator ein, zudem wurde Christoph Metzelder als eine Art Co-Kommentator zuletzt in die Konferenz eingebunden. Vorreiter war hier aber DAZN. Das gilt auch für die jüngsten Aktivitäten von Das Erste und RTL. Während sich bei RTL momentan in der Europa League das vielleicht beste Duo, Marco Hagemann und Steffen Freund, austobt, setzte Das Erste in diesem Sommer bei der U21-EM erstmals ebenfalls auf einen Live-Co-Kommentar.

Außerdem nominiert

«Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs»: Dieses Format darf zur Abrundung eines Wochenendes einfach nicht fehlen. Arnd Zeigler nimmt den Fußball so wie er ist: Als schönste Nebensache der Welt. Einfach mal locker bleiben.
Die Wahl fiel hier auf Thomas Broich, interessanter Weise also auf einen Ex-Kicker, der seine taktischen Analysen zuvor auch schon beim Streaming-Dienst DAZN einbrachte. Drei Jahre nach dem Launch von DAZN in der DACH-Region steht für den Streaming-Dienst nun bekanntermaßen der nächste Schritt an. Beginnend ab August wird man für zwei Jahre 45 Bundesliga-Spiele (inklusive Relegation und Supercup) ausstrahlen. Die personelle Besetzung ist freilich noch nicht fix, doch zumindest beim Supercup wird seitens DAZN dann Ralph Gunesch als Co-Kommentator an der Seite von Jan Platte eingesetzt.

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28.07.2019 09:50 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/110903