Christiansen hängt «Talk der Woche» ab

So hat man sich das bei Sat.1 bestimmt nicht vorgestellt: Während «Sabine Christiansen» mit ihrem ARD-Talk derzeit auf einer Welle des Erfolgs zu schwimmen scheint, sieht es für die gesellschaftspolitische Gesprächsrunde mit Bettina Rust immer schlechter aus. Am Sonntag stellte die Talkerin einen neuen Negativ-Rekord auf.

Gerade mal 710.000 Zuschauer ab drei Jahren verfolgten ab 22:15 Uhr die leicht umstrukturierte Sendung, in der Fernsehrichterin Barbara Salesch, Journalist Hajo Schumacher und FDP-Chef Guido Westerwelle zu Gast waren. Im «Talk der Woche» wurde diesmal unter anderem über den Zusammenbruch von SPD-Chef Müntefering bei einer Wahlkampfveranstaltung im Saarland und den Doping-Skandal um den US-Radfahrer Lance Armstrong diskutiert. Der Marktanteil betrug katastrophale 3,4 Prozent. Kaum besser waren die Quoten in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen: Mit nur 410.000 Zuschauern dieser Altersklasse erreichte Sat.1 lediglich 4,1 Prozent des jungen Publikums.




ARD-Talkerin Sabine Christiansen konnte dagegen ab 21:45 Uhr den Fernsehzuschauern ein brisantes Duell bieten. Zwei Männer, zwei Welten: Oskar Lafontaine, der umstrittene Kämpfer für die kleinen Leute, traf auf Friedrich Merz, den profilierten Wirtschaftsliberalen. "Größere Gegensätze gibt es kaum in der deutschen Parteienlandschaft, an diesen beiden scheiden sich die Geister", warb das Erste im Vorfeld für die Gesprächsrunde. Die ARD weiter: "Und doch verbindet sie auch eine Menge: Beide sind brillante Rhetoriker, galten als politische Wunderknaben, kämpften sich ins Abseits – und verkörpern für viele trotzdem auf der linken wie auf der konservativen Seite einen Wechsel auf die Zukunft."

Das Publikum dankte es mit der höchsten Einschaltquote des Jahres: 6,32 Millionen Bundesbürger sahen das Streitgespräch den beider Spitzenpolitiker und bescherten der ARD einen fantastischen Marktanteil von 23,3 Prozent. Selbst in der sonst eher schwachen Zielgruppe reichte es mit 1,24 Millionen Zuschauern und 10,0 Prozent Marktanteil zu überdurchschnttlichen Werten.

Spannend dürfte es auch in der kommenden Woche werden. Alle vier großen Sender übertragen ab 20:30 Uhr das TV-Duell zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und seiner Herausforderin Angela Merkel (CDU). Welcher Sender mit seiner Berichterstattung vorne liegt, lesen Sie bei Quotenmeter.de.
29.08.2005 09:54 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/11077