Quotencheck: «The Voice Kids»

Die siebte Staffel der Castingshow war vor allem in den letzten Wochen kein durchschlagender Erfolg mehr im Programm von Sat.1.

Sonntag ist Showtag: Gegen «Tatort», Blockbuster und Co versuchte Sat.1 in den vergangenen Wochen, mit der Erfolgscastingshow «The Voice Kids» gegenzuhalten. Die inzwischen siebte Staffel des Formats startete dabei durchaus erfolgreich, verlor im Laufe der zehnwöchigen Ausstrahlungsperiode aber einige Zuschauer. Zum Ende hin kamen die Verantwortlichen nicht mehr über einstellige Marktanteile in der Zielgruppe hinaus. Quotenmeter.de mit einer Analyse der exakten Zahlen…

Zum Staffelstart am 17. Februar schalteten die Castingshow 2,81 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein - so viele sollte es von da an nicht mehr werden. Während der Marktanteil beim Gesamtpublikum infolgedessen auf sehr gute 8,9 Prozent anstieg, standen bei den 14- bis 49-Jährigen überdurchschnittliche 11,9 Prozent zu Buche. Blöd nur, dass auch dieser Wert bereits den Bestwert der gesamten Staffel darstellen sollte.

Schon sieben Tage später ging die Reichweite spürbar auf 2,52 Millionen Zuschauer zurück, was eine Verringerung des Marktanteils um knapp einen Prozentpunkt auf genau acht Prozent zu Folge hatte. Moderater fielen die Verluste beim jungen Publikum aus, wo die Reichweite lediglich von 1,24 Millionen auf 1,20 Millionen purzelte. Angesichts eines Marktanteils von 11,8 Prozent in der Zielgruppe konnte Sat.1 also weiterhin sehr zufrieden sein.

Auf vergleichbarem Niveau schlugen sich die Folgen drei und vier, die Anfang März rund 2,6 Millionen Menschen vor den TV-Bildschirmen versammelten. Während dies beim jungen Publikum mit Marktanteilen von 10,9 Prozent und elf Prozent einherging, kletterte der Marktanteil insgesamt auf bis zu acht Prozent. Am 17. März sollte es der Produktion zum letzten Mal gelingen, einen zweistelligen Marktanteil in der Zielgruppe einzufahren. Genau genommen führten 2,61 Millionen Interessenten zu schönen 10,4 Prozent.

Besonders hart traf es dann die Folge eine Woche später, die mit 2,19 Millionen Zuschauern ab drei Jahren und 8,2 Prozent der Umworbenen das mit Abstand schwächste Ergebnis der gesamten Staffel generierte. Über dem Senderschnitt von Sat.1 lag die Sendung damit nur noch knapp. Insgesamt spielte die Show mit 6,5 Prozent ohnehin eine untergeordnete Rolle. Die drei Folgen danach steigerten sich zwar leicht und pendelten zwischen 9,3 und 9,6 Prozent der Jüngeren, die Zweistelligkeiten erreichten sie allerdings nicht mehr.

Keinen wirklichen Aufschwung setzte es dann eine Woche vor dem Finale, als die vorletzte Show 2,14 Millionen Interessenten ab drei Jahren begeisterte. Mit 9,4 Prozent in der Zielgruppe positionierte man sich leicht über dem Senderschnitt, war von früheren Erfolgen aber weit entfernt. Das Finale selbst fiel sieben Tage später unter die Marke von zwei Millionen Zuschauern, zugleich stieg der Marktanteil bei den Umworbenen minimal auf 9,7 Prozent. Das bedeutete immerhin den besten Wert seit fünf Wochen. Und trotzdem: Vor zwei Jahren war das Finale der Castingshow noch auf knapp 2,7 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und mehr als zwölf Prozent in der Zielgruppe gelangt.

Fazit: Mit 2,38 Millionen Gesamtzuschauern im Schnitt und einem mittleren Marktanteil von 10,2 Prozent der Umworbenen war die jüngste Staffel von «The Voice Kids» streng genommen noch ein Erfolg für Sat.1. Zum Vergleich: Der Senderschnitt des Bällchensenders lag zuletzt nur bei rund acht Prozent. Dennoch sind die ermittelten Werte für eine so aufwendige Produktion ernüchternd. 2018 sahen die Show im Schnitt noch 2,45 Millionen Menschen – und schon das bedeutete damals ein Allzeit-Tief. Der Abwärtstrend bei «The Voice Kids» ist damit nicht aufgehalten - womit sich Sat.1 die Frage gefallen lassen muss, ob man mit dem Mutterformat selbst, der Version für Senioren und der für Kinder im Falle der Marke «The Voice» nicht Gefahr läuft, den Bogen zu überspannen.
24.04.2019 14:00 Uhr  •  David Grzeschik Kurz-URL: qmde.de/108841