DFL-Chef Seifert: Live-Bundesliga bald wieder aus einer Hand?

Der DFL-Boss zweifelt an, dass die No-Single-Buyer-Rule bei der nächsten Rechtevergabe der Bundesliga wieder zum Tragen kommt.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) bereitet in diesen Monaten die Ausschreibung der Vergabe der TV-Rechte für vier Spielzeiten ab Sommer 2021 vor. Geboten wird vermutlich im Frühjahr 2021. Der SZ sagte DFL-Chef Christian Seifert nun: “Ich setze ein großes Fragezeichen dahinter, ob wir wieder eine "No-single-Buyer‘-Regel brauchen. Aufgrund der technischen Möglichkeiten in Verbindung mit den Inhaltestrategien neuer oder bestehender Marktteilnehmer gibt es auch so genügend Wettbewerb”. Die No-Single-Buyer-Rule kam 2016 erstmals in Deutschland zum Tragen, in anderen Ländern gibt es sie schon länger. Diese untersagte der DFL, wie zuvor alle Live-Spiele an einen Anbieter, etwa Sky, zu verkaufen.

Sky verzichtete daraufhin auf das Paket A, unter anderem mit den Freitags-Spielen. Diese laufen nun im Eurosport Player. Wettbewerb um die Spiele dürfte es in der Tat genug geben; DAZN, Amazon und die Telekom könnten Ambitionen haben. Möglicherweise sind die Aussagen Seiferts aber auch nur ein cleverer Schachzug; wohl wissend, dass das Bieterrennen angesichts jetzt schon horrender Summen ziemlich abgekühlt ist und sich einzelne Marktteilnehmer (sprich: Sky-Konkurrenten) jetzt schon dahingehend äußerten, dass sie eher kleine Live-Pakete erwerben wollen, könnte das Angebot alles komplett kaufen zu können, als Anreiz für Firmen wie Sky gelten.

Änderungen am Spielplan der ersten Liga soll es nicht geben; einzig die fünf Montagsspiele werden abgeschafft und stattdessen nun zehn Mal sonntags um halb zwei angepfiffen. In der zweiten Liga entfällt der Montagabend ebenfalls; gespielt wird dort dann samstags zur Primetime. Seifert stellte in Aussicht, dass zudem die Relegations-Spiele (zur Zeit ist die Entscheidung zwischen Liga eins und zwei Pay-exklusiv) wieder ins Free-TV wandern könnte.
23.03.2019 15:06 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/108130