«Delhi Crime»: Eine Gruppenvergewaltigung als Ausgangslage

Im Dezember 2012 überwältigte eine Gruppe Inder ein Paar und vergewaltigte eine Frau. Diese starb einige Tage später. Das Verbrechen hat Netflix filmisch umgesetzt.

«Delhi Crime» ist eine indische Drama-Serie, die am Freitag, den 22. März 2019, auf Netflix veröffentlicht wird. Die auf einer wahren Geschichte basierende Handlung erzählt die Vergewaltigung der 23-jährigen Inderin Jyoti Singh Pandey. Die junge Frau wurde am 16. Dezember 2012 von sechs Männern überwältigt und gefoltert, dadurch erlitt sie schwerste innere Verletzungen, welchen sie am 29. Dezember 2012 erlag.

Bei der Serie handelt es sich um eine Arbeit des kanadisch-indischen Autors Richie Mehta, der mit der Produktionsfirma Golden Karavan zusammen arbeitete. Autor und Produzent Metha entschied sich, die Szenen einer Vergewaltigung nicht in die Serie miteinzubauen. Für die Hauptrollen castete der Produzent Shefali Shah, Rasika Dugal, Adil Hussain und Rajesh Tailang, die allerdings in Deutschland unbekannt sind.

Mehta hatte die Idee zu «Delhi Crime» während eines Gesprächs mit Neeraj Kumar, dem ehemaligen Kommissar der Polizei von Delhi. Er stellte ihn dem Untersuchungsteam vor und gewährte Zugang zu mehreren rechtlichen Dokumenten, die im Rahmen der Ermittlungen vorbereitet wurden. Mehta sagte, dass die Herstellung der Serie für ihn eine „persönliche transformierende Reise“ sei. Er sprach mit mehreren Polizeibeamten, die in den Fall verwickelt waren. Mit dem Polizisten Chhaya Sharma traf sich Metha mehrfach, um die Ermittlungsarbeit zu verstehen.

Es dauerte sechs Jahre, bis Richi Mehta seine Recherche beendet hatte. Die Produktion in Delhi dauerte hingegen nur 62 Tage. Die eigentliche Idee des Regisseurs war einen Spielfilm aus der Geschichte zu machen, doch als er seine Nachforschung fortsetzte, wurde ihm klar, dass der Stoff zu umfangreich sei. Die Serie, von der eine Staffel bestehend aus sieben Episoden bestellt wurde, erstreckte sich über sechs Tage. Dem Zeitraum vom 16. Dezember bis 21. Dezember vom Vorfall bis zur endgültigen Verhaftung aller Täter.



Die Serie beginnt mit der Entdeckung eines nackten Mannes und einer nackten Frau in einem Graben. Die Polizei stellt unmittelbar ein Team zusammen Dieses ist damit beauftragt, die Täter einer abscheulichen Vergewaltigung zu finden. In den weiteren Episoden kommt die Polizei der Verhaftung der Täter immer näher. Weiterhin verhören sie Jai Singh, der das Verbrechen gesteht, und eine Liste seiner fünf Komplizen an die Polizei weitergibt. Zwei der Täter konnten daraufhin schnell gefasst werden.

„In den ersten beiden Episoden, die sich fast ausschließlich mit der Zusammenstellung eines Teams und der Suche nach dem Transporter, in dem die Vergewaltigung stattfand, beschäftigte, gehörten zu den schwerfälligsten Momenten der Serie“, urteilte der Hollywood Reporter. „Es sollte keine Zeit für Humor oder Abschweifungen geben, wenn es sinnvoller ist, den Zuschauern die verworrene Natur der Delhier Justiz zu zeigen“, so das Branchenblatt über die Schwachstellen.

«Delhi Crime» behandelt die Gruppenvergewaltigung von Delhi im Dezember 2012 mit dem nötigen Respekt. Das Format will sich ausführlich den Problemen der Ermittlungsarbeit widmen. Das könnte in einer siebenstündigen Serie etwas zu ausführlich werden. Allerdings gibt es kaum ein besseres Zuhause für einen solchen Kriminalfall als bei Netflix. Hier sorgt keine Quote für eine vorzeitige Absetzung.

«Delhi Crime» ist ab Freitag, 22. März bei Netflix zu sehen.
21.03.2019 09:10 Uhr  •  Paul Hien Kurz-URL: qmde.de/108024