Klage wird vorbereitet: ZDF-Türkei-Reporter verlässt Land

Die Pressekarte von Jörg Brase wurde nicht verlängert. Ohne dieser ist eine Berichterstattung kaum möglich.

Der Leiter des ZDF-Studios in Istanbul, Jörg Brase, hat die Türkei verlassen. Brase wurde Anfang März mitgeteilt, dass die Türkei seine Pressekarte nicht verlängern werde. Genaue Angaben gab es wohl keine. Brase erhielt eine Zehn-Tages-Frist zur Ausreise. Verärgert sagte ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut: "Die Ausweisung von Jörg Brase ist gänzlich unverständlich, er hat aus Istanbul sachlich und kompetent berichtet. Die Korrespondenten sollen damit eingeschüchtert werden. Davon werden wir uns nicht beeindrucken lassen. Die Türkei ist ein wichtiges Land für Deutschland, und wir werden weiter unvoreingenommen, sachlich und auch kritisch aus der Türkei und über die Türkei berichten."

Dennoch wird das ZDF weiterhin aus der Türkei berichten können. Einige Kolleginnen und Kollegen von Brase, deren Pressekarte ebenfalls ablief, haben mittlerweile entsprechende Verlängerungen erhalten. Jörg Brase selbst wird vorerst aus Deutschland über das Geschehen in der Türkei berichten.

Das ZDF bereitet nun eine Klage vor. Am 31. März stehen in der Türkei Kommunalwahlen an. Sie werden ein wichtiges Signal für die Politik in dem Land sein.
10.03.2019 16:39 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/107802