76 Fragen zum Dschungelcamp: RTL neckt Bild

Die Mediengruppe RTL beantwortete dem Blatt 76 – teils kuriose – Fragen zu «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus». Bild will eine Enthüllungsserie rund um das TV-Event machen und hat sich beim Auffinden von Merkwürdigkeiten große Mühe gegeben.

Das am Freitag startende Dschungelcamp, es ist für viele Medien immer eine Schlagzeile Wert – auch wenn diese manchmal konstruiert sein muss. So hat die Bild mit Blick auf die neue Runde des RTL-Quotenhits eine mehrteilige Reihe angekündigt und verspricht das „Entlarven aller schmutzigen Tricks“. Nicht gerechnet hatte man offenbar aber mit der durchaus cleveren Gegenwehr der RTL-Kommunikationsabteilung, die nämlich den kompletten und insgesamt 76 Fragen langen Schriftverkehr zwischen Bild und RTL aufdröselt.

So widersprach RTL etwa sehr ausführlich bei einigen Detailfragen – etwa bei der Frage nach einem angeblichen Tempo-Limit auf dem Produktionsgelände. RTLs Antwort: „In ganz Australien gibt es Tempolimits.“ Widersprochen hat RTL auch der Mutmaßung in einer Frage, Spinnweben würden im Camp aus Zucker hergestellt („Zusätzlich werden teilweise künstliche Spinnweben verwendet, diese bestehen allerdings nicht aus Zucker“), oder der Frage nach einer angeblichen Bewaffnung von Security-Mitarbeitern. Auch die Tatsache, dass eine eigentlich deutsch sprechende Mitarbeiterin des Sicherheitsdienstes einst ihre Muttersprache verheimlichte, dementierte RTL. Die Prominenten seien diesbezüglich nicht hinters Licht geführt worden.

Frage um Frage arbeitet sich die Bild an angeblichen Mythen ab. Stimmt es, dass es unterhalb des Plumps-Klos einen Schacht gibt? „Unter dem Klo gibt es keinen meterlangen Schacht.“ Warum ist im See Chlor? „Im See ist kein Chlor.“ Ist es richtig, dass man Geräusche und Gespräche aus dem Baumhaus am Schlafplatz der Kandidaten hören kann? „Nein.“

Fragen zur Arbeit des – bei Reality-Shows grundsätzlich eingesetzten – Psychologen wollte RTL überhaupt nicht beantworten. Dafür bestätigte RTL, dass Krokodilen aus Sicherheitsgründen die Schnauze zugebunden wird, australische Skorpione stechen können und das Team, dass das Essen für die Ekelprüfungen vorbereitet, aus Großbritannien kommt. Dabei werden Kotzfrucht-Getränke, wie RTL sagte, aus „Gründen der Trinkbarkeit“ verdünnt. Und warum wird seit fünf Jahren kein Känguru-Hoden mehr serviert? „Es gibt dafür keinen bestimmten Grund. Die Prüfungen sollen abwechslungsreich sein“, sagt RTL.

Der erste Teil von Bilds Enthüllungsserie erschien am Dienstag.
08.01.2019 15:17 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/106366