Marktanalyse: Pay-TV erfreut sich wachsender Beliebtheit - und erhöht seine Investitionen

Immer mehr Deutsche schauen und zahlen für Pay-TV-Abonnements. Und mit den steigenden Umsätzen sind die Bezahlsender auch verstärkt bereit, in lokale Eigenproduktionen zu investieren.

Monatliche Pay-TV-Seher 2016 -> 2017 -> 2018

  • Jan: 13,3 -> 16,1 -> 16,8 Mio.
  • Feb: 12,8 -> 16,2 -> 17,7 Mio.
  • Mär: 13,6 -> 15,6 -> 17,6 Mio.
  • Apr: 13,5 -> 16,9 -> 17,6 Mio.
  • Mai: 12,8 -> 15,6 -> 16,2 Mio.
  • Jun: 11,1 -> 14,5 -> 14,1 Mio.
Zahlen für Deutschland. Die Auswertung beschränkt sich auf AGF-lizenzierte Pay-TV-Sender.
Deutschland galt lange als schwieriges Pflaster für Pay-TV-Inhalte, doch während das werbefinanzierte Privatfernsehen seit Jahren einen stetigen Sinkflug hinlegt, hat das Bezahlfernsehen gut lachen: Laut einer Marktanalyse des VAUNET-Verbandes Privater Medien erreichten die Pay-TV-Programme im vergangenen Kalenderjahr eine gemittelte monatliche Reichweite von 16,2 Millionen, womit sie sich im Vergleich zu 2016 (13,1 Millionen) um mehr als 20 Prozent verbesserte. Im ersten Halbjahr 2018 steigerte sich dieser Wert abermals leicht auf 16,6 Millionen - einzig im WM-Monat Juni sank die monatliche Zuschauerzahl im Vorjahresvergleich leicht (siehe Infobox).

Auch die Zahl der deutschen Pay-TV-Abonennten erhöhte sich im Jahr 2017 zumindest leicht von 7,5 auf 7,7 Millionen in Deutschland - berücksichtigt man zudem noch Österreich und die Schweiz, lässt sich eine Steigerung von 8,4 auf 8,7 Millionen ausmachen. Für das aktuelle Kalenderjahr geht VAUNET von einem weiteren Wachstum auf etwa acht Millionen (nur Deutschland) bzw. neun Millionen (im gesamten deutschsprachigen Raum) aus. Damit würde sich ein jahrelanger Trend bestätigen, denn seit 2012 (6,0 Millionen nur Deutschland, 6,7 Millionen mit A&CH) stiegen die Abonenntenzahlen kontinuierlich an.

Pay-TV in Deutschland produziert mehr Serien als jemals zuvor. Das freut uns und ist wichtig für die gesamte Branche. Es spornt uns als Vorreiter im Bereich der fiktionalen Pay-TV-Eigenproduktionen aber auch an, für unsere Sender TNT Serie und TNT Comedy auf hohem Niveau weiter zu produzieren. Bereits im Jahr 2018 haben wir die Schlagzahl deutlich erhöht und produzieren vier eigene Serien.
Hannes Heyelmann, Managing Director, Central and Eastern Europe and International Programming Strategy bei Turner.
Ferner erhöhten sich auch die damit verbundenen Umsätze aus Pay-TV und Paid-Video-on-Demand, die sich alleine in Deutschland um etwa 15 Prozent von 2,7 auf 3,1 Milliarden binnen Jahresfrist gesteigert haben. Für das laufende Jahr werden weitere rund fünf Prozent Plus für das Pay-TV sowie sogar etwa 20 Prozent Plus für die Paid-Video-on-Demand-Services erwartet - was insgesamt der Prognose zufolge eine Steigerung um knapp zehn Prozent auf etwa 3,3 Milliarden ausmachen sollte.

Laut Frank Giersberg, Mitglied der VAUNET-Geschäftsleitung Markt- und Geschäftsentwicklung, verweist zudem auf die gesteigerten Investitionen der Pay-TV-Sender in ihr Programm: "Die Programminvestitionen betrugen 2017 rund 2 Milliarden Euro, davon entfiel bereits ein dreistelliger Millionenbetrag auf lokale Eigenproduktionen." Mehr zu den Daten, den Stimmen zu den Daten sowie ausführliche PDFs und Grafiken zu den Werten finden Sie hier.
25.07.2018 12:12 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/102559