«Charité»-Rerun und «Tschick»-Premiere enttäuschen, Trump- und Rentner-Doku ebenso

Sowohl ARD als auch ZDF warteten am Dienstag mit einem nominell attraktiven Programm auf, das allerdings kaum jemand sehen wollte. «In aller Freundschaft» stach letztlich positiv heraus.

«Charité»-Quoten der ersten Staffel

  • F. 1&2: 8,32 Mio. (25,9% / 14,4%)
  • F. 3&4: 7,25 Mio. (23,2% / 13,5%)
  • F. 5&6: 6,61 Mio. (20,6% / 12,0%)
Durchschnittliche Werte von jeweils zwei Folgen. Die ersten beiden Episoden wurden damals am selben Abend gezeigt, die Quoten zusammengefasst ausgewiesen.
Beim Ersten Deutschen Fernsehen dürfte man gespannt auf die neue Staffel von «Charité» warten, die allerdings wohl nicht mehr in diesem Kalenderjahr ihre Erstausstrahlung feiern wird. Doch nach den herausragenden Werten des ersten Durchgangs (siehe Infobox) machte nun die Zweitverwertung der ersten Folge erstaunlich große Probleme: Mit durchschnittlich 2,07 Millionen Fernsehenden gingen um 20:15 Uhr miserable 9,0 Prozent Marktanteil einher - was allerdings erstaunlicherweise sogar für den Primetime-Sieg an einem viel zu heißen Abend und gegen eine sehr schwache Konkurrenz langte. Und auch bei den 14- bis 49-Jährigen lief es angesichts von 5,5 Prozent bei 0,37 Millionen alles andere als überzeugend.

Parallel hierzu lief unter anderem «ZDFzeit», und nach einem mit 1,93 Millionen und 7,8 Prozent reichlich schwächlichen Auftakt seiner «Supermächtereihe» mit China auch diesmal die Werte nicht wirklich hochgeschraubt bekam: Gerade einmal 2,02 Millionen und 8,8 Prozent wurden erzielt - inhaltlich standen diesmal die USA und insbesondere Donald Trump im Fokus des Interesses. Bei den Jüngeren sahen 0,30 Millionen zu, damit stagnierte der Marktanteil bei 4,6 Prozent (Vorwoche: 4,7 Prozent).

Um 21 Uhr erreichte dann das Magazin «Frontal 21» insgesamt noch etwas schlechtere 7,7 Prozent bei 1,87 Millionen, steigerte sich aber bei den Jüngeren leicht auf 5,4 Prozent, während zugleich im Ersten «In aller Freundschaft» mit seiner ersten neuen Folge seit fast anderthalb Monaten aufwartete. Kein Wunder also, dass mit der generell sehr beliebten Klinikserie weitaus mehr zu holen war, genauer gesagt 13,5 Prozent des Gesamtpublikums und immerhin 6,8 Prozent der Jüngeren bei einer Reichweite von 3,31 Millionen. Zum Vergleich: Mit einer alten Episode hatte das Format vor Wochenfrist nur deutlich durchwachsenere 11,0 und 4,4 Prozent bei 2,87 Millionen erzielt - in Topform ist die Serie aber insbesondere mit neuem Stoff noch für deutlich bessere Werte zu haben.


«Tschick» begeistert die Jüngeren, Koch- und Rentner-Doku gar nicht


Erstaunlicherweise erst relativ spät, genauer gesagt um 22.45 Uhr, zeigte Das Erste dann die Free-TV-Premiere von «Tschick», mit dem Wolfgang Herrndorf nicht nur einen Bestseller landete, sondern der bei der Kino-Premiere nochmal einen weiteren großen Hype auslöste. Das Publikumsinteresse fiel allerdings nur bei den jüngeren Zuschauern wirklich hoch aus, wo meilenweit überdurchschnittliche 12,3 Prozent bei 0,58 Millionen gemessen wurden. Insgesamt enttäuschte die Ausstrahlung hingegen mit ziemlich mauen 1,20 Millionen Interessenten sowie 8,5 Prozent Marktanteil.

Sehr schwer hatte es der Auftakt zur sechsteiligen Dokureihe «Mit 80 Jahren um die Welt» im ZDF: 22:45 Uhr sahen den ersten 45-Minüter durchschnittlich nur 1,42 Millionen Menschen, der damit verbundene Marktanteil betrug 8,6 Prozent. Und auch bei den Jüngeren stieß die Abenteuerreise der rüstigen Rentner auf wenig Gegenliebe, hier wurden 4,6 Prozent bei 0,24 Millionen generiert. Die «37 Grad»-Doku «Vorwärts ins Leben» mit Samuel Koch verzeichnete im Vorfeld dessen übrigens auch schon ziemlich enttäuschende 9,3 und 4,7 Prozent bei 1,89 Millionen. Auch im ZDF war es dann letztlich ein bewährtes Format, das die stärksten Werte des Abends erzielte: Das «heute-journal» verbuchte ab 21:45 Uhr immerhin 13,1 und 6,5 Prozent bei einer Zuschauerzahl von 3,06 Millionen.
25.07.2018 08:55 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/102543