Leidige Zeitverzögerung bei WM-Livespielen? Torjubel-Checker gibt Aufschluss

Mit Hilfe einer kostenlosen App können Fußballfans in den kommenden Wochen herausfinden, wie live ihr TV-Live wirklich ist - und wo man künftig am besten die Spiele schauen sollte.

Welcher ist der schnellste Übertragungsweg?

Mit Satellit, DVB-T2, Kabel und IPTV gibt es so einige unterschiedliche Übertragungswege des TV-Signals. Wer nah am realen Geschehen sein möchte, sollte sich um einen Satellitenempfang kümmern: "Da das Satellitensignal annähernd mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs ist, empfangen Satelliten-TV-Nutzer das Bild am schnellsten", sagt Mühleib. Dahinter reihen sich DVB-T2 und das Kabelfernsehen ein, während Internetstreams mitunter bis zu einer Minute hinterherhinken, da die digitalen Bilder auf einem Server zwischengespeichert und vom Computer gebuffert werden müssen.
Wer das eine oder andere Mal schon Fußballspiele live am heimischen Fernseher verfolgt hat, dürfte das Problem kennen: Bei den Nachbarn brandet bereits euphorischer Jubel auf, während das eigene Fernsehbild noch belangloses Mittelfeldgeplänkel zeigt. In den allermeisten Fällen hängt dieses Problem schlichtweg damit zusammen, dass das TV-Signal je nach Verbreitungsweg mitunter einige Sekunden zeitverzögert übermittelt wird. Mit dem Torjubel-Checker bietet das Unternehmen Astra im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft nun eine App im Apple- und Android-Appstore ab, mit deren Hilfe zumindest schon einmal nachgemessen werden kann, wie groß die Abweichung zwischen dem eigenen TV-Signal und dem Original-Signal ist.

Das Grundprinzip kommt ziemlich simpel daher: Der Nutzer nimmt mit der App zwischen drei und fünf Sekunden des eigenen TV-Tons auf, das anschließend mit der Original-Aufzeichnung abgeglichen wird. Anschließend erhält der Nutzer eine bis auf die Zehntelsekunde genaue Berechnung, wie groß die Abweichung ist.

Der Grundproblematik des lahmenden TV-Signals je nach Übertragungsweg ist damit natürlich noch keine Abhilfe geschaffen, wie Astra-Geschäftsführer Christoph Mühleib einräumt: "Jedoch informiert sie über die Geschwindigkeit des eigenen Fernsehsignals. Kurzfristige Abhilfe schafft sie zumindest auch; wenn das Signal der Nachbarn bzw. das von Freunden schneller übertragen wird, sollte man in der Halbzeit die Örtlichkeit wechseln. Langfristig hilft jedoch nur eins: den Empfangsweg auf Satellit umstellen."
13.06.2018 10:39 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/101615