Quotencheck: «heute-Show»

Sommerpause für Oliver Welke. In diesem Quotencheck zeigen wir auf, dass Zahlen der «heute-Show» ungewöhnlich stark nachträglich hochgewichtet werden.

Bye, Bye Politsatire: Pünktlich zum WM-Start hat sich Oliver Welke mit seinem «heute-Show»-Team in die Sommerpause verabschiedet. Neue Folgen werden erst im Spätsommer wieder laufen, vermutlich ab Anfang September. Somit verliert das ZDF vorübergehend eines seiner ganz großen Zugpferde am Freitagabend. Seit Anfang Februar holte keine der 17 gezeigten Sendungen weniger als 15 Prozent insgesamt oder weniger als elf Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Somit ist die Sendung von Prime Productions besonders wertvoll für das ZDF. Mit Ausnahme des Formats «Aktenzeichen XY» und diversen Sportsendungen gibt es kein Format des Senders, das regelmäßig in der Primetime auf derart hohe Zuschauerzahlen auch beim jungen Volk kommt. In der Spitze schaffte es Oliver Welke mit seinem Freitags-Format auf 17,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Gemessen wurde dieser Rekord am 23. Februar. Noch zwei weitere Ausgaben, gezeigt am 2, März und 13. April schafften ebenfalls den Sprung auf mehr als 17 Prozent in dieser Altersklasse. Fun Fact: Die 16 vor der Komma stehen hatte bei den 14- bis 49-Jährigen keine Sendung, somit wurde die viertstärkste Sendung im Betrachtungszeitraum die, die am 20. April auf 15,1 Prozent Marktanteil kam.

Mit Blick auf die reinen Reichweiten fällt sofort auf: Der Unterschied zwischen den vorläufig gemessenen Zahlen, die immer am Samstagmorgen zur Verfügung stehen und dem endgültigen Ergebnis, das erst Tage später kommt, ist groß. Ins endgültige Ergebnis fließt auch schon die erste zeitversetzte Nutzung des Programms hinzu. Schon bekannt ist, dass das Welke-Format generell auf Abruf eines der stärksten des ZDF ist. Konkret in Zahlen heißt das: Die Sendung der ersten Februar-Woche wurde nachträglich um mehr als 200.000 Zuschauer auf 4,17 Millionen Fans hochgewichtet. Die dritte Februar-Folge machte sogar einen Reichweitensprung um 400.000 Zuschauer auf 4,60 Millionen. Am 2. März haben laut Messung sogar 5,03 Millionen Menschen zugesehen, zunächst war man von knapp 4,6 Millionen ausgegangen. Die Quoten im Gesamtmarkt stiegen somit um über einen Prozentpunkt – und lagen sowohl Ende Februar als auch Anfang März bei wahrlich beeindruckenden 20,5 Prozent.

Schwächer lief eine Folge Ende März, die wegen König Fußball aber auch erst um 23.10 Uhr startete, und sich ab dann mit durchschnittlich 3,62 Millionen Zusehern abgeben musste. Im Mai ließ das Interesse an dem Format leicht nach; die ermittelten Reichweiten lagen nicht mehr automatisch oberhalb der Vier-Millionen-Marke. 4,03, 3,63, 4,13 sowie 3,91 Millionen Menschen ab drei Jahren verfolgten die Produktion. Die Quoten stiegen dabei auf bis zu 17,6 Prozent, verblieben also sehr deutlich klar oberhalb der Norm. Das Staffelfinale lief vergangenen Freitag zeitlich nach dem im Ersten gesendeten Länderspiel und parallel zu einem «Sportschau»-Special, in dem die erste Runde des kommenden DFB-Pokals ausgelost wurde. Im Schnitt sahen im ZDF nun 3,86 Millionen Menschen zu, die Quoten lagen bei den 14- bis 49-Jährigen bei 12,8 Prozent.

Die Bilanz seit Anfang Februar fällt entsprechend bestens aus: Mit 4,16 Millionen Zuschauern lief die Produktion am Freitagabend blendend, die ermittelten Quoten lagen bei 17,5 Prozent. 1,14 Millionen Menschen waren zwischen 14 und 49 Jahren alt – das ist herausragend, da es sonst in der Primetime nur noch wenige Formate gibt, die überhaupt auf mehr als eine Million Junge kommt. 14,2 Prozent Marktanteil waren die Konsequenz.
12.06.2018 14:00 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/101594