Wie viel Strahlkraft haben die DC-Helden?

Beim US-Network The CW laufen inzwischen fünf DC-Superhelden, die Nase vorne hat überraschend «The Flash».

Vor zwölf Jahren starteten Warner Bros. und CBS Paramount das fünfte Network The CW und gaben ihre eigenen Stationen TheWB und UPN auf. Obwohl die Einschaltquoten nicht immer toll waren, war die Fusion wirtschaftlich ein großer Erfolg, denn The CW schreibt seit Sendestart Gewinn. Damals konzentrierten sich die Verantwortlichen auf ein Familienprogramm mit «Eine himmlische Familie», «Smallville» (Bild), «Supernatural» und «America’s Next Topmodel».

Mit Dawn Ostroff an der Spitze versuchte sich das Network mit frauenaffinen Serien über Wasser zu halten. Mit «90210», «Gossip Girl», «Melrose Place», «Privileged», «The Vampire Diaries» und später «The Carrie Diaries», «Hart of Dixie», «Nikita», «Life Unexpected» und weiteren Serien fuhr man kurzfristig, aber kaum langfristig hohe Quoten ein. Inzwischen sitzt Mark Pedowitz am Chef-Schreibtisch und kann über das Programm walten: Nach dem Erfolg von «Arrow» wurde das DC Comics-Universum extrem ausgebaut.

«Arrow» läuft aktuell in der sechsten Staffel und wurde von Greg Berlanti kreiert, der schon für «Dawson’s Creek» verantwortlich war. Mit «Everwood» und «Brothers & Sisters» kümmerte sich Berlanti um Serien mit vielen Staffeln, derzeit verantwortet er fast alle Superhelden-Serien bei The CW. Die aktuelle Runde schlägt sich mit rund 2,20 Millionen Zusehern (Live+7D) nur noch mäßig, positiver Ausschlag war ein Crossover aller DC-Serien im November mit 4,41 Millionen Zusehern.

Im Herbst 2014 startete The CW den Ableger «The Flash», der mit Grant Gustin, Candice Patton und Danielle Panabaker besetzt ist. Das Spin-Off schlägt sich inklusive Festplattenaufnahmen prächtig, denn pro Woche schalteten zwischen 3,67 und 4,77 Millionen Menschen ein. Damit übertrumpft die Serie «Arrow» problemlos. Während «Arrow» im kommenden Jahr eventuell die Luft ausgehen könnte, wird der Sender an «The Flash» auf jeden Fall festhalten.

Ende 2015 startete «Supergirl» bei CBS, wurde allerdings aufgrund von mauen Einschaltquoten an The CW abgegeben. Nur kurz nach der Verschiebung zu The CW bekam die Serie einen CBS-Bonus, ansonsten haben sich viele Menschen von der Serie verabschiedet. Dennoch schlägt sich die Serie mit 2,94 bis 4,43 Millionen Fernsehzuschauern pro Woche (Live+7D) gut. Auch hier ist davon auszugehen, dass das Format sogar noch zwei weitere Jahre geschenkt bekommt.

Das Superhelden-Drama «DC’s Legends of Tomorrow», in der mehrere Figuren im Mittelpunkt stehen, läuft im dritten Jahr nur noch solide. Mit rund 2,4 Millionen Fernsehzuschauern (Live+7D) läuft die Serie mäßig, aber nicht überragend. Seit Januar 2018 adaptierte The CW auch den DC-Helden «Black Lightning». Die Einschaltquoten waren zunächst recht gut, es wurden über dreieinhalb Millionen Menschen gemessen, Ende Februar 2018 stürzte man dann auf rund zweieinhalb Millionen Zuseher ab.

Obwohl Formate wie «Arrow» und «DC‘ Legends of Tomorrow» keine Hits sind, haben die Verantwortlichen bei The CW alle Superhelden-Dramen und weitere Serien verlängert. Warum? Im Hause Warner Bros. hat man eine neue Strategie entwickelt: Zum einen sind die Studios mit den Produktionen ausgelastet, zum anderen sind die Einschaltquoten relativ okay. Außerdem verdienen sowohl Studio als auch Sender an der internationalen Lizenzierung durch Netflix und Amazon. Aus diesem Grund wird man schon bald drei weitere Stunden Programm am Sonntag anbieten.

ProSieben Fun startet am Donnerstag, den 3. Mai 2018, einen neuen Superhelden-Abend. Los geht es mit der vierten Staffel von «Gotham», ehe um 21.00 Uhr die vierte Runde von «The Flash» zu sehen sein wird. Ab 21.45 Uhr zeigt ProSieben Fun die dritte Staffel von «Supergirl» in Doppelfolgen. Alle Formate laufen als Deutschlandpremiere.
03.05.2018 09:09 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/100704