Die Kritiker: «Taken»

Im Jahr 2005 dürfen sich die Deutschen inzwischen schon auf die dritte Mini-Serie freuen. Nach dem Start von «Band Of Brothers», welche von Tom Hanks und ebenfalls Steven Spielberg produziert wurde und dem «Angels in America – Engel in Amerika»-Pfingstwochenende in der ARD, kann man gespannt sein auf «Steven Spielberg präsentiert Taken». Der Start der Free-TV-Premiere erfolgt am 13. Juni 2005, danach laufen weitere neun Episoden an den folgenden Montagen.

Story
Die zehnteilige Miniserie wird mit einem Luftkampf eröffnet - es zeigt sich schnell, dass der Zweite Weltkrieg über den Himmel von Deutschland tobt. Zunächst fragt man sich, ob man bei «Band of Brothers» sei, aber diese Frage wird mit mysteriösen Lichtern schnell wieder verworfen. Die Serie «Taken» erzählt die Geschichte mehrerer Familien über viele Jahrzehnte hinweg. So überlebt der amerikanische Pilot Russel Keys, gespielt von Steve Burton («Die letzte Festung», nachdem er im Zweiten Weltkrieg abgeschossen wurde. Jahre später realisiert Keys, dass es Aliens waren, die ihn gerettet haben. Seither benutzen sie ihn als Forschungsobjekt und mit ihm auch seine Familie.

Auch Familie Clarks kommt mit den Außerirdischen in Kontakt: Sally (Catherine Dent, («21 Gramm») verliebt sich in einem Mann mit außerordentlichen Fähigkeiten, der von Eric Close («Without a Trace», gespielt wird. Die beiden zeugen ein Kind mit außerordentlichen Fähigkeiten.

Der Gegenstück sind die Crawfords: Um hinter das Geheimnis eines gelandeten Ufos zu kommen, geht Familienoberhaupt Captain Owen Crawford (Joel Gretsch, «Minority Report») sogar über Leichen – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Fast die ganze Familie ist vom Alienfieber gepackt und läuft geradezu in das Verderben.

Erzählt werden die Begegnungen der dritten Art aus Sicht der siebenjährigen Allie, die von Dakote Fenning («Krieg der Welten», «Hide & Seek»), gemimt wird. Am Ende wird sie selbst zur Schlüsselfigur.

Kritik
Ohne Zweifel - «Taken» ist etwas Besonderes. Steven Spielberg entschied sich für die Miniserie, da er das Genre ausführlich erzählen wollte. Die Effekte, vor allem die Darstellung der fliegenden Untertassen sowie der fremden Besucher, sind sehr gut ausgearbeitet. Über schauspielerische Leistungen braucht man anhand der 40 Millionen US-Dollar-Produktion nicht zu reden, vor allem Joel Gretsch ist der perfekte und sympathische Bösewicht.

Auch das Drehbuch fesselt den Zuschauer sehr, nur ist die Erzählweise oft zu langsam, sodass man zwischenzeitlich von Langeweile gepackt wird. Während die ersten drei Teile noch ein dramaturgisches Schema aufweisen, wandelt sich Teil vier in ein spannendes Mystery-Abenteuer. Am Ende werden die einzelnen Familienstränge sich ineinander verzweigen, man kann also sehr gespannt sein. Dennoch ist die Erzählweise von «Taken» zu langsam, was sich sicherlich auf die Quoten niederschlagen wird.

ProSieben zeigt die Miniserie in zehn Teilen ab 13. Juni 2005 montags um 21.15 Uhr.
03.06.2005 10:00 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/10065