US-Check

US-«Big Brother»: Konstant stark gegen den Abwärtstrend

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Auch in der 19. Staffel stellt «Big Brother» in den USA noch einen absoluten Sommerhit dar, der jedoch zuletzt an Zuspruch verlor. Wir blicken vor dem Start von «Promi Big Brother» auf die US-Zahlen.

Am 11. August geht es in Deutschland wieder los: «Promi Big Brother» kehrt für seine mittlerweile fünfte Staffel auf Sat.1 zurück, die dem Sender in den vergangenen Jahren teilweise große Quotenerfolge einbrachte. Während hierzulande scheinbar nur noch die Promi-Version des Formats quotentechnisch funktioniert, zeigt CBS in den USA schon seit dem Jahr 2000 jeden Sommer die ursprüngliche Version des von John de Mol erdachten Formats, in dem unbekannte Menschen das Haus bewohnen. Am 28. Juni 2017 startete die Reality-Serie bei CBS in ihre bislang 19. Staffel. Warum das Network so lange am Format festhält, obwohl ihm von Beginn an der Ruf hinterhereilt, Trash-TV zu sein, ist schnell erklärt: Im Sommerloch, wenn andere Sender Serien-Wiederholungen zeigen oder Formate, die in der regulären Saison nicht gut laufen würden, rangiert «Big Brother» verlässlich auf Rang eins der Abendprogramme.

Doch es ist nicht alles rosig im Container, in den vergangenen Jahren verzeichnete «Big Brother» konstant sinkende Marktanteile. Mit 70 Episoden erreichte die erste Staffel im Jahr 2000 durchschnittlich noch sagenhafte 9,10 Millionen pro Ausgabe, danach drosselte CBS schon ab Staffel zwei die Episodenzahl und zuletzt verzeichnete die 18. Staffel mit 42 Ausgaben und mittleren 5,78 Millionen Interessenten einen neuen Tiefstwert. Nach knapp 20 Folgen geht die 19. «Big Brother»-Staffel dieser Tage in die Halbzeit, freilich ohne größere Pause. Zeigt der Quotentrend weiter nach unten?

«Big Brother» führt in Versuchung


Auch für die neue Staffel mussten sich die Produzenten wieder ein besonderes Konzept für ihre Reality-Show ausdenken, denn nach mittlerweile 19 Staffeln lockt das bloße Zusammenleben der Bewohner in einem Haus nicht mehr selbstverständlich Zuschauer an. Während «Promi Big Brother» in Deutschland auf eine Unterteilung der Bewohner in einen Luxus- und einen armen Keller-Bereich setzt, führte «Big Brother» in den USA mit der 19. Staffel die „Versuchungen“ ein. Verschiedene Bewohner werden dabei über die Staffel hinweg heimlich mit Geld, Macht oder Sicherheit in Versuchung geführt und müssen mit ihrem Gewissen vereinbaren, ob sie dieser nachgeben und damit eventuell in Ungnade bei den Zuschauern fallen. Zumindest startete «Big Brother» am Mittwoch, den 22. Juni, mit einer Reichweite, knapp über dem Schnitt der Vorstaffel lag: 5,88 Millionen Zuschauer und sieben Prozent der 18- bis 49-Jährigen schalteten ein und führten das CBS-Format am Abend damit wieder auf die Spitzenposition.

«Big Brother»-Reichweiten der vergangenen Staffeln

  • Staffel 14 (2012): 6,79 Mio.
  • Staffel 15 (2013): 6,47 Mio.
  • Staffel 16 (2014): 6,41 Mio.
  • Staffel 17 (2015): 6,18 Mio.
  • Staffel 18 (2016): 5,78 Mio.
Durchschnitt, ab zwei Jahren
Anders als in Deutschland, wo RTL II einst werktäglich Zusammenfassungen aus dem «Big Brother»-Haus zeigte, verfolgt das US-Pendant einen Ausstrahlungsrhythmus der Primetime-Ausgaben am Mittwoch-, Donnerstag- und Sonntagabend vorsieht, sodass «Big Brother» an verschiedenen Tagen auch mit unterschiedlichen Formaten konkurrieren muss. Auch am Donnerstagabend und Sonntagabend reichten die Zahlen für Rang eins unter den großen Networks und überhaupt musste sich «Big Brother» bislang in der ersten Staffelhälfte 2017 nur einmal mit dem zweiten Platz im Abendprogramm begnügen, als der NFL-Football am 3. August in die Pre-Season startete. Im Vergleich zur Vorstaffel zeigte der Reichweitentrend jedoch weiter nach unten. Am Donnerstag, den 29. Juni, fiel «Big Brother» auf 5,37 Millionen Zuschauer und die erste Sonntagsausstrahlung brachte 5,16 Millionen ein. Beide Ausgaben hielten dafür immerhin sieben Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.

Mit der zweiten Woche besserten sich die Zahlen des Formats, dessen Original erstmals in den Niederlanden zu sehen war. Alle drei Ausgaben generierten zwischen dem 5. und 9. Juli sogar acht Prozent in der Zielgruppe, des Weiteren steigerte sich «Big Brother» nun über die Sechs-Millionen-Marke: Der Wochenauftakt kennzeichnete mit 6,15 Millionen Zuschauern einen neuen Bestwert der Staffel, der mit 6,39 Millionen am Sonntag noch überboten wurde, dazwischen sahen am Donnerstag 6,09 Millionen Zuschauer in den USA zu. Der Auftakt der Folgewoche lief danach sogar noch besser. Am 12. Juli schalteten 6,45 Millionen Reality-Fans ein, die neun Prozent der Werberelevanten enthielten. Abgaben hatte «Big Brother» daraufhin am Donnerstag und Sonntag zu verzeichnen, als die Reichweite erst auf 6,11 und dann auf 5,95 Millionen Zuschauer sank und noch je acht Prozent zu Buche standen. Mit den Zahlen befand sich «Big Brother» allerdings im Vergleich zur Vorstaffel weiter auf einem guten Weg.


Stopp des Abwärtstrends? «Big Brother» auf gutem Weg


Am Mittwochabend des 19. Juli nahm «Big Brother» mit 6,19 Millionen Zuschauern wieder die Sechs-Millionen-Hürde, die folgenden drei Ausgaben wiederholten dies jedoch nicht. Nach acht Prozent am Mittwoch verschlechterte sich der Donnerstag am 20. Juli auf 5,96 Millionen Interessenten und sieben Prozent. Auch eine Spezial-Episode am Freitag einen Tag später kam nur noch auf 5,45 Millionen Zuschauer und sieben Prozent. Nachdem sich die Sonntags-Ausgabe am 23. Juli, mittlerweile bereits Episode 13, mit 5,98 Millionen Zuschauern bei sieben Prozent Marktanteil wieder der Sechs-Millionen-Marke angenähert hatte, durchbrach die Folgewoche diese schließlich ab dem 26. Juli wieder.

Überhaupt kennzeichnete die Woche mit Ausgaben am 26, 27. und 30. Juli 2017 die bislang zuschauerstärkste der Staffel. Einen neuen Bestwert stellte «Big Brother» zwar nicht auf, dafür zeigte sich die Reality-Serie mit 6,35, zwei Mal 6,33 Millionen und je acht Prozent bei den jungen Zuschauern auf einem konstant guten Niveau. Noch besser verlief in der Folge ab Anfang August der Weg in die Halbzeit. Während die Quote weiterhin bei acht Prozent lag, verbuchte «Big Brother» am 2. August mit 6,57 Millionen Zuschauern einen neuen Staffelrekord, der von ebenfalls starken 6,42 Millionen am Donnerstag, den 3. August, gefolgt wurde.

Nach der ersten Staffelhälfte der 19. Season befindet sich «Big Brother» in den USA also auf einem guten Weg, die quotentechnische Abwärtsfahrt der vergangenen Jahre zu beenden. Nach der Hälfte der Ausgaben beläuft sich die durchschnittliche Reichweite bislang auf 6,06 Millionen Zuschauer, fast 200.000 mehr als in Staffel 18. Weiterhin lohnt sich die Reality-Serie außerdem allein aufgrund der Tatsache, dass kaum ein Programm im Sommer dem CBS-Format Paroli bieten kann. Dass «Big Brother» auch weiterhin besser abschneidet als im vergangenen Jahr, ist jedoch noch nicht gesagt. Zwar unterliegen die Reichweiten 2017 deutlich niedrigeren Schwankungen als im Jahr davor, dafür verlor «Big Brother» in der zweiten Staffelhälfte 2016 an Zuspruch. Wiederholt sich dies auch dieses Jahr, könnte «Big Brother» noch abrutschen.

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