360 Grad

It's a Bird! It's a Plane! It's... Trailer Time!

von

Julian Miller stellt in einem ersten Upfronts-Fazit die aus seiner Sicht vielversprechendsten neuen Formate vor, die ab der nächsten Season bei den Networks laufen werden.

Blindspot (NBC)


Am Times Square in New York City wird eine nackte Frau gefunden, deren Körper mit Tattoos übersät ist – unter anderem mit dem Namen eines FBI-Agenten, der die mysteriöse Frau aber nie zuvor gesehen haben will. Sie selbst hat keinerlei Erinnerungen, weiß nicht, wie sie heißt, woher sie kommt, was es mit ihren Tattoos auf sich hat oder sonst etwas. Auch das FBI ist ratlos: Ihre Fingerabdrücke, ihre DNA, ihre Gesichtszüge – nichts davon ist in irgendeiner Datenbank erfasst.

Schnell stellt sich jedoch heraus, dass ihre Tattoos Hinweise auf geplante Anschläge geben. Und ebenso schnell entdeckt man einige nicht gerade alltägliche Fähigkeiten an ihr: Sie spricht Mandarin und ist eine exzellente Kampfsportlerin.

Das mag ein bisschen sehr nach vielen der Durchschnitts-Mystery-Serien klingen, wie sie in den letzten Jahren dutzendfach bei den Networks liefen. Und doch kann sich «Blindspot» – zumindest auf den ersten Blick – von jener Dutzendware abheben. Der Schlüssel liegt darin, echtes Interesse beim Zuschauer zu wecken, was hinter dem Mysterium steckt, das das narrative Zentrum des Stoffes bildet. Das dürfte mit diesem Trailer gelungen sein:



Code Black (CBS)


Auch Krankenhausserien hat es in den letzten Jahren nicht wenige im amerikanischen Fernsehen gegeben: Von der – immer noch erfolgreichen – Massenware à la «Grey’s Anatomy», über kurzlebige Perlen wie «Red Band Society» bis zu modernen Klassikern wie «House».

«Code Black» mag nicht der Innovation letzter Schluss sein. Doch man ahnt, dass der Anspruch hinter der Serie ein anderer ist als bei den vielen ähnlich gelagerten Procedurals. Dass sie ausgerechnet in der ausgelastetsten Notaufnahme in den USA spielt, dürfte die Erzählgeschwindigkeit auf Kurs halten. Der Trailer mag etwas sehr pathetisch wirken; doch es ist angenehmer Pathos, der, sofern er wohldosiert bleibt, auch seinen Platz haben darf.



Minority Report (FOX)
Die Serie beginnt rund fünfzehn Jahre nach den Ereignissen des gleichnamigen Films, also Mitte der 2060er. Die PreCrime-Unit ist abgeschafft worden, doch die – nun erwachsenen – PreCogs, die Morde vorhersehen können, bevor sie passieren, haben immer noch Visionen. Die sind allerdings diffuser als früher. Trotzdem will einer von ihnen, Dash, weiter mithilfe seiner Gabe verhindern, dass Menschen sterben. Doch er muss vorsichtig sein: Finstere Mächte sind hinter ihm her und wollen seine Fähigkeiten für Böses verwenden.

Vielleicht wird der Serie die intelligente Reflexion über den freien Willen und Methoden und Grenzen der Verbrechensbekämpfung des gleichnamigen Films fehlen. Das dürfte sogar recht wahrscheinlich sein. Tonal wird sie sich wohl eher im Action-Adventure-Segment als in philosophischen Diskursen verorten lassen. Doch das muss nicht problematisch sein. Denn die futuristische Welt, in der sie spielen wird, wirkt nicht minder spannend als die des Vorgängerfilms, wie der Trailer beweist:



The Muppets (ABC)


It’s time to play the music! It’s time to light the light! Jep! Die Muppets sind zurück im Fernsehen. Diesmal aber nicht in einer großen Late-Night-Comedy-Show, sondern in einer Mockumentary. Und schon bei dem wenige Minuten umfassenden Vorgeschmack, den uns der Trailer von ABC gibt, geht einem das Herz auf.



Supergirl (CBS)


Die Geschichte von Clark Kent kennen Sie schon. CBS erzählt uns ab November die seiner Cousine Kara Zor-El alias Kara Danvers alias Supergirl: Wie ihr berühmter Cousin musste sie in sehr jungen Jahren ihren Heimatplaneten Krypton verlassen und kam zur Erde. Heute ist sie vierundzwanzig Jahre alt, arbeitet als Sekretärin/Assistentin in New York City und hält ihre übernatürlichen Fähigkeiten geheim. Bis der Ruf der Heldin sie ereilt: Ihre geliebte Adoptivschwester gerät in tödliche Gefahr und Kara muss mit ihren Superkräften ein außer Kontrolle geratenes Flugzeug sicher landen.

Der Trailer zu «Supergirl» ist sicherlich einer der imposantesten des Jahres. Das gilt natürlich in erster Linie für die zweifellos exzellenten Special-Effects und den außergewöhnlichen Look and Feel, der sich wohl am besten mit larger than life beschreiben lässt. Doch auch sonst macht die Serie einen guten ersten Eindruck: Hauptdarstellerin Melissa Benoist wirkt sehr charmant in ihrer spannenden Rolle und die Tongue-in-Cheekiness dürfte sich tonal gut in das Gesamtkonzept einfügen. Superhelden-Stoffe liegen im amerikanischen Fernsehen ohnehin gerade im Trend. Richtig umgesetzt könnte CBS hier ein großer Hit gelungen sein.


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