Primetime-Check

Freitag, 17. Februar 2012

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Wie viele Menschen sahen sich die Berichterstattung zum Wulff-Rücktritt im Ersten an? Knüpfte «Mein Mann kann» an den großen Erfolg von «The Voice» an und führte Sat.1 zum Tagessieg? Was hatte Jauch dem entgegen zu setzen?

Eigentlich hätte Das Erste an diesem Freitagabend «Donna Leon» ausgestrahlt, doch aufgrund des Rücktritts von Bundespräsident Christian Wulff entschloss man sich spontan dazu, das Primetime-Programm umzustellen. Mit einem 45-minütigen «Brennpunkt» erreichte der öffentlich-rechtliche Sender 2,94 Millionen Menschen, dies waren gerade einmal 8,9 Prozent aller Fernsehenden. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam die Sendung allerdings immerhin noch über den Senderschnitt, hier wurden 6,6 Prozent bei einer Reichweite von 0,77 Millionen verbucht. Anschließend kam eine Sondersendung von «Günther Jauch» auf 3,33 Millionen Interessenten und Marktanteile von 10,1 und 6,7 Prozent. Im ZDF strahlte man hingegen über fast vier Stunden die Karnevalssendung «Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht» aus und fuhr damit beim Gesamtpublikum wesentlich besser: Bei einer Sehbeteiligung von 5,86 Millionen wurden überragende 20,8 Prozent gemessen. Bei den jüngeren Menschen führten 0,56 Millionen allerdings zu schwachen 5,2 Prozent.

Im Kampf um die Vorherrschaft beim jungen Publikum setzte sich in dieser Woche wieder «Wer wird Millionär?» durch, nachdem man in der vergangenen Woche gegen das Finale von «The Voice of Germany» chancenlos blieb. Mit 1,78 Millionen werberelevanten Zuschauern konnte jedoch erneut nur ein unterdurchschnittlicher Marktanteil von 15,0 Prozent generiert werden. Hauptkonkurrenz war diesmal überraschenderweise nicht Sat.1, der Sender kam mit einer weiteren Promi-Ausgabe von «Mein Mann kann» nicht über 11,6 Prozent aller werberelevanten Konsumenten bei einer Reichweite von 1,39 Millionen hinaus. Insgesamt lag Günther Jauch noch weiter vorne, mit 5,08 Millionen und 15,4 Prozent konnte Britt Hagedorn nicht ansatzweise mithalten. Ihre Spielshow erreichte gerade einmal 2,50 Millionen und 7,7 Prozent. Da war in Köln sogar «Die ultimative Chart Show» stärker frequentiert, die ab 21:15 Uhr auf 3,10 Millionen und 11,2 Prozent kam. In der Zielgruppe erreichte Oliver Geissen 17,2 Prozent bei 1,86 Millionen, die sich für «Die erfolgreichsten deutschen Sängerinnen» interessierten.

ProSieben konnte mit der Performance am Freitagabend sehr zufrieden sein, denn vor allem der Teenie-Thriller «Disturbia» kam zur Primetime auf beeindruckende 7,9 Prozent aller Zuschauer bei einer Sehbeteiligung von 2,60 Millionen. In der jungen Zielgruppe war der 2007 produzierte Streifen ein noch größerer Erfolg, hier führten 1,81 Millionen Interessenten zu tollen 14,9 Prozent - damit musste man sich nur hauchdünn RTL geschlagen geben. Die anschließende Free-TV-Premiere des Horrorfilms «Triangle - Die Angst kommt in Wellen» ließ deutlich nach, hielt sich dank 1,49 Millionen Filmfans allerdings trotzdem noch solide. Mit 6,2 Prozent aller und 10,9 Prozent der jungen Menschen konnte man recht zufrieden sein. Dies galt auch noch für RTL II, der auf den Klassiker «Dirty Dancing» setzte und 1,79 Millionen vor die Geräte lockte. Insgesamt sahen 5,5 Millionen den Tanzfilm aus den 80ern, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 10,3 Prozent bei 1,25 Millionen eingefahren.

Im unteren Teil des Quotentableaus positionierten sich wie gewohnt die Sender VOX und kabel eins, die gewohntermaßen mit ihren US-Serien nicht ankamen. Bei VOX scheiterte zum wiederholten Male ein «CSI»-Doppelpack mit den Folgen aus Miami und Las Vegas. Zunächst sahen 1,73 Millionen einen alten Fall aus Miami, anschließend stieg die Reichweite minimal auf 1,75 Millionen. Mit 5,2 und 5,3 Prozent verharrte man im roten Bereich. Auch die jungen Menschen hatten nur wenig Interesse an den Serien, bei maximal 0,90 Millionen Zuschauern wurden beide Male maue 7,2 Prozent erzielt. Nicht viel besser sah es für den Mitbewerber kabel eins aus, der zunächst mit «Castle» innerhalb der acht Vollprogramme die rote Laterne hielt. Bei nur 1,06 Millionen Serienfans waren nicht mehr als 3,2 Prozent bei Allen sowie 5,0 Prozent bei den Umworbenen drin. «Criminal Minds» steigerte sich anschließend noch auf bestenfalls 1,30 Millionen sowie Marktanteilen von 4,7 bzw. 6,7 Prozent.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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