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Vor der ProSieben-PK: «The Voice» und ein bisschen Daytime

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Am Mittwoch stellt ProSieben sein Programm für 2011/2012 vor. Viel zu tun gibt es eigentlich nicht. Und wo wird man die Augen hauptsächlich auf die neue Casting-Show «The Voice» richten.

Was kann man von ProSieben in der kommenden Saison erwarten? Auch wenn man in Unterföhring angesichts der aktuellen Ergebnisse zufrieden ist und auf Kritik empfindlich reagiert, so muss man sagen, dass sich in der zurückliegenden Season nicht allzu viel bewegt hat. Schwung kommt nun im Herbst – allen voran mit dem neuen Casting-Format «The Voice of Germany» (Bild aus der US-Version), das aus den Niederlanden stammt und auch in Amerika schon ein großer Erfolg ist. Es ersetzt das immer quotenschwächer werdende «Popstars» in diesem Herbst. Noch immer ist offen, wer die vier prominenten Coaches des angeblich im Spätherbst startenden Projekts sein werden. Nena und Xavier Naidoo wurden vergangene Woche bereits als Coaches bestätigt, Gerüchte gibt es noch um Bill und Tom von „Tokio Hotel“ – offiziell bestätigt sind diese Spekulationen, die es seit Wochen gibt, aber nicht. Neben hohen Quoten ist das Ziel klar gesteckt, wie Produzent Roeder kürzlich Quotenmeter.de gegenüber verriet: Dem Gewinner solle eine erfolgreiche Karriere winken.

Der Donnerstag bleibt also auch in der kommenden Saison ein Leuchtturm des ProSieben-Programms – im Frühjahr wird Heidi Klum eine neue Runde ihrer «Topmodel»-Suche präsentieren. Auch um das Wochenende, das ProSieben weiterhin mit starken Spielfilmen bestücken wird, muss man sich wohl keine Gedanken machen – auch die diversen Raabschen Events werden im kommenden Jahr wohl funktionieren. Beweisen muss sich dann Steven Gätjen bei «Schlag den Raab» - bei der ersten Sendung, die er moderierte, stimmten die Quoten. Von einem Sinken der Beliebtheit des Formats muss sich wohl niemand fürchten, der Star ist hier – wie bereits oft gesagt – wohl klar die Sendung selbst.

Serie, wo bist du?


Eine Lösung finden muss Serienfan und ProSieben-Chef Jürgen Hörner aber für den Montag und Mittwoch. Am Montagabend wird das Line-Up im Herbst aus «Fringe» (Foto), «Vampire Diaries» und «Supernatural» bestehen – gerade «Fringe» läuft aber nicht mehr so stark wie anfangs. Mit den Quoten ist man sicherlich noch zufrieden – ein Highlight ist die Serie aber nicht mehr – und gerade eine solche Hitserie würde ProSieben sicherlich gut tun. Einzig fehlt es an Nachschub aus den USA – auf «Alcatraz», das bei den LA Screenings von vielen gelobt wurde und perfekt auf den Montag passen würde, hat RTL ein Erstzugriffsrecht. Verzichtet man in Köln (was nicht unwahrscheinlich ist), dann könnte Hörner zuschlagen. Für den Mittwoch hat man sich mit der Krimiserie «Body of Proof» schon Nachschub gesichert – die Serie wird in Kombination mit den «Desperate Housewives» laufen – und passt wohl wegen des vorhandenen Drama-Anteils zumindest ein bisschen zu dieser. Dennoch: Es ist bei Weitem nicht sicher, dass ProSieben gerade mit dieser Krimi-Serie endlich auch mal Quotenglück hat.

«How I Met Your Mother» und Ashton Kutcher


In Sachen Sitcom verspricht das kommende Jahr übrigens spannend zu warden. Wie wird sich der enorme Daytime-Erfolg von «How I Met Your Mother» auf die Primetime-Ausstrahlung auswirken? Gibt ProSieben dem Format weiterhin am Mittwoch eine Chance – oder wandert es vielleicht auf den Dienstag? Angesichts der enormen Menge an Sitcoms, die nach Deutschland schwappen könnten, wäre der Mittwoch durchaus eine gute Variante – nur waren die Quoten an diesem Abend bislang nicht so hoch wie am Dienstag. «Cougar Town» funktioniert aktuell sogar überhaupt nicht.

Die finale Charlie Sheen-Staffel von «Two and a Half Men» wird ProSieben im September beginnen – 16 Ausgaben mit dem Skandal-Darsteller sind noch vorrätig – und man täte wohl gut daran, diese so gut wie möglich aufzusparen. Denn: Wie Ashton Kutcher in den Staaten und später auch hierzulande ankommt, steht vollkommen in den Sternen. Durchaus möglich, dass die Sitcom nur noch eine Überlebensdauer von zwei Jahren hat. Das macht die Frage, wann die dritte Chuck-Lorre-Serie «Mike & Molly» nach Deutschland kommt, umso spannender. In den USA geht das Format in die zweite Staffel und spätestens im Frühjahr liegen genügend Episoden vor, dass ProSieben die Dicken-Comedy zumindest im Nachmittagsprogramm austesten könnte.

Quo vadis, Daytime?


Die Probleme des Münchner Senders halten sich also in Grenzen, mit 11,7 Prozent bei den Werberelevanten lag man im vergangenen TV-Jahr war 0,4 Punkte unter dem Vorjahreswert, aber immerhin im angenehmen Bereich. Die Primetime muss also eher ergänzt und nicht gänzlich restrukturiert werden. Das gilt auch für die Daytime: Hier sind Konzepte gefragt, um gegen das extrem erfolgreiche RTL und dessen Scripted Realitys anzustinken. Keine einfache Aufgabe – mit «Das Model und der Freak» zeigte die rote Sieben aber bereits, dass dies durchaus möglich ist. Eile in Sachen Entwicklung besteht zudem nicht: Der Sitcomblock mit «Big Bang Theory», «How I Met Your Mother» und «Scrubs» schlägt sich werktags richtig gut – verleiht ProSieben aber (und das ist wirklich das einzige Manko) eben kein ganz eigenes Gesicht.

Es ist davon auszugehen, dass es im Herbst deshalb einige – womöglich recht warme und herzliche – Reality-Eigenproduktionen gibt. Ob diese dann funktionieren, wird sich zeigen. Und wenn nicht: Die Ärzte von «Scrubs» wären wohl selbst bei Drei- oder Vierfachausstrahlung auch im kommenden Sommer noch erfolgreich.

ProSieben stellt sein neues Programm am Mittwochabend vor.

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