US-Fernsehen

FOX hat entschieden: Zahlreiche Serien springen über die Klinge

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Es sieht so aus als hätte der US-Broadcaster FOX keinen der Wackelkandidaten verlängert. Mit «X Factor» und Co. will man in der kommenden Saison einen größeren Neustart wagen.

Eigentlich präsentiert FOX sein exaktes Line Up der kommenden TV-Saison erst in der kommenden Woche. Viele Entscheidungen fielen jedoch schon vorab und wurden am Dienstagabend in Amerika publik. So wird der Kanal beispielsweise eine neue Serie von «Lost»-Macher J.J. Abrams bestellen, dazu noch eine neue Sitcom rund um pubertierende Töchter und eine Comedy mit Zooey Deschanel. Auch der «Bones»-Ableger «The Finder» wird ins Programm genommen. Die genaue Zusammensetzung der künftigen Primetime des Kanals ist noch nicht bekannt. Um der Konkurrenz keinen Vorteil bei der Planung des Line-Ups zu verschaffen, wird über diese wirklich erst in der kommenden Woche gesprochen.

Mit Sehnsucht erwartet man beim Network die Ankunft der neuen Casting-Show «X Factor», die im Herbst das schaffen soll, was «American Idol» ab Januar gelingt: Richtig hohe Quoten und somit zwei Abende, an denen sich der Sender um eine Zuschauerzahlen keine Sorgen machen muss. Dass das gelingt, ist nicht einmal sehr unwahrscheinlich. Aber: Durch die Hereinnahme von «X Factor» fehlen im Herbst-Line-Up zahlreiche Sendeplätze.

Das wird nun einigen Formaten zum Verhängnis, die im vergangenen Sommer wohl noch geradeso überlebt hätten. Der amerikanische Sender beendet eigentlich alle seine auf der Kippe stehenden Formate. Dazu zählt beispielsweise auch «Lie to Me», das hierzulande mit großem Erfolg zu sehen ist. Die Serie mit Tim Roth mogelte sich schon in den vergangenen Jahren immer irgendwie ins Programm – richtig nachzuvollziehen waren die Verlängerungen nicht. Die Krimiserie kam in dieser Saison im Schnitt auf 6,71 Millionen Zuschauer – zu wenig für den sonst so starken Sender.

Noch schwächer als «Lie to Me» schnitten auch «The Chicago Code» und «Human Target» ab. Beim jungen Publikum landeten sich knapp hinter «Lie to Me»; bei allen Zuschauern schnitten sie – auch wegen besserer Sendeplätze – besser ab. Das neue «The Chicago Code» erreichte 7,58 Millionen Zuschauer ab zwei Jahren in seiner ersten Saison – eigentlich gar kein so schlechter Wert. Es fehlten aber schlicht die jungen Zuseher. FOX‘ bisheriger Strategie zufolge wäre eine zweite Runde durchaus im Bereich des Möglichen gewesen – aber so mancher Experte machte seine Vermutungen ohne an die geballte «X Factor»-Ladung zu denken. Zudem machte «The Chicago Code» vor allem bei seinen jüngsten Einsätzen keine gute Figur mehr. Seit dem Serienstart sank die Reichweite um rund 40 Prozent – ein Ende des Abwärtstrends war nicht in Sicht.

«Human Target» schaffte es bereits bei den Upfronts 2010 nur hauchdünn in eine zweite Staffel: Inhaltliche Veränderungen führten die Serie aber nicht auf die Erfolgsspur, sodass das Ende nun eine logische Folge ist. 7,62 Millionen Menschen ab zwei Jahren verfolgten die neun bis dato ausgestrahlten Episoden des Formats im Schnitt. Wenig überraschend kommt hingegen die Verkündung, dass «Traffic Light» nach einer Staffel nicht fortgesetzt wird. Nur ein einziges Mal konnte das Comedy-Format quotentechnisch überzeugen – als Lead-Out von «American Idol». Zuletzt sahen teilweise weniger als drei Millionen Amerikaner zu, elf Folgen des Formats liefen bislang bei FOX.

Und dennoch: Dass sich FOX in diesem Jahr von fünf Formaten trennt – und keinem eine zweite Chance gewährt, überrascht. Der Sender scheint es in der kommenden Saison wirklich ernst zu meinen. Erstmals wähnt man sich in der Lage, nicht nur im Frühjahr (dank «American Idol») vollends zu punkten, sondern auch schon im Herbst. Und da soll neben «X Factor» eben nur das Beste zum Einsatz kommen.

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